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Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785.

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Zweiter Auftritt.
Vorige. Pastor.
Pastor. (bleibt oben am Eingange traurig stehen.)
Obfstr. Da ist er! Ach Gott -- Nun? Sie kom-
men von Anton?
Pastor. Ja.
Obfstr. Haben Sie ihn gesehen?
Pastor. Gesprochen.
Obfstr. Gesprochen? Nun, was geben Sie mir für
Hoffnung?
Pastor. (mit unterdrückten Thränen, indem er ihn umarmt.)
Auf die Gnade Gottes!
Obfstr. O mein Sohn, mein Anton! -- Anton!
Anton! Anton, mein einziger Sohn! (er wirft sich
auf den Stuhl am Tisch.)
Schulz. (führt den Pastor an die Seite, mit Thränen.)
Ist denn gar keine Hoffnung? Gar keine?
Pastor. Alle Beweise sind gegen ihn.
Schulz. Großer Gott --
Pastor. Mir hat das plözliche schreckliche Unglück
so zugesezt, daß ich wenig Trost zu geben weiß, ausser
den, er wird ihn nicht lange überleben.
Obfstr. Also Du must fort, Anton -- (steht auf.)
Wäre Hülfe mir gut -- mir würde geholfen! Solls
Zweiter Auftritt.
Vorige. Paſtor.
Paſtor. (bleibt oben am Eingange traurig ſtehen.)
Obfſtr. Da iſt er! Ach Gott — Nun? Sie kom-
men von Anton?
Paſtor. Ja.
Obfſtr. Haben Sie ihn geſehen?
Paſtor. Geſprochen.
Obfſtr. Geſprochen? Nun, was geben Sie mir fuͤr
Hoffnung?
Paſtor. (mit unterdruͤckten Thraͤnen, indem er ihn umarmt.)
Auf die Gnade Gottes!
Obfſtr. O mein Sohn, mein Anton! — Anton!
Anton! Anton, mein einziger Sohn! (er wirft ſich
auf den Stuhl am Tiſch.)
Schulz. (fuͤhrt den Paſtor an die Seite, mit Thraͤnen.)
Iſt denn gar keine Hoffnung? Gar keine?
Paſtor. Alle Beweiſe ſind gegen ihn.
Schulz. Großer Gott —
Paſtor. Mir hat das ploͤzliche ſchreckliche Ungluͤck
ſo zugeſezt, daß ich wenig Troſt zu geben weiß, auſſer
den, er wird ihn nicht lange uͤberleben.
Obfſtr. Alſo Du muſt fort, Anton — (ſteht auf.)
Waͤre Huͤlfe mir gut — mir wuͤrde geholfen! Solls
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[159/0165] Zweiter Auftritt. Vorige. Paſtor. Paſtor. (bleibt oben am Eingange traurig ſtehen.) Obfſtr. Da iſt er! Ach Gott — Nun? Sie kom- men von Anton? Paſtor. Ja. Obfſtr. Haben Sie ihn geſehen? Paſtor. Geſprochen. Obfſtr. Geſprochen? Nun, was geben Sie mir fuͤr Hoffnung? Paſtor. (mit unterdruͤckten Thraͤnen, indem er ihn umarmt.) Auf die Gnade Gottes! Obfſtr. O mein Sohn, mein Anton! — Anton! Anton! Anton, mein einziger Sohn! (er wirft ſich auf den Stuhl am Tiſch.) Schulz. (fuͤhrt den Paſtor an die Seite, mit Thraͤnen.) Iſt denn gar keine Hoffnung? Gar keine? Paſtor. Alle Beweiſe ſind gegen ihn. Schulz. Großer Gott — Paſtor. Mir hat das ploͤzliche ſchreckliche Ungluͤck ſo zugeſezt, daß ich wenig Troſt zu geben weiß, auſſer den, er wird ihn nicht lange uͤberleben. Obfſtr. Alſo Du muſt fort, Anton — (ſteht auf.) Waͤre Huͤlfe mir gut — mir wuͤrde geholfen! Solls

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Zitationshilfe: Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/165>, abgerufen am 30.12.2024.