Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785. Obfstr. Laß gut sein. Wenn Deine Hochzeits- kuchen gelobt werden, so hast Du alles Leid vergessen. Jezt geh und hole Friedriken. Obfstn. Ja ja. (ab.) Neunter Auftritt. Vorige, ohne Obfstn. Obfstr. Nun ist mir erst wohl, da wir so unter uns sind. Nun wollen wir bei dem Rest da noch ein halbes Stündchen verplaudern. Pastor. Wenn die Zeit -- (sieht nach der Uhr.) Obfstr. Lieber Pastor -- lassen Sie mir meinen Willen! Freude läßt sich nicht rufen. Wenn sie da ist -- wer wird sie fortschicken! Zehnter Auftritt. Vorige. Oberförster. Friedrike. Oberförster. Komm her -- bleib bei uns. Du fängst gar nicht gut an in meinem Hause -- und doch sollst Du länger drinn bleiben, als heute. Friedrike. Sie haben Recht, ich schäme mich mei- nes Betragens. Eine drückende Angst quält mich. Ich hätte sie verbergen mögen -- aber das wäre Ih- nen vielleicht noch auffallender gewesen. Obfſtr. Laß gut ſein. Wenn Deine Hochzeits- kuchen gelobt werden, ſo haſt Du alles Leid vergeſſen. Jezt geh und hole Friedriken. Obfſtn. Ja ja. (ab.) Neunter Auftritt. Vorige, ohne Obfſtn. Obfſtr. Nun iſt mir erſt wohl, da wir ſo unter uns ſind. Nun wollen wir bei dem Reſt da noch ein halbes Stuͤndchen verplaudern. Paſtor. Wenn die Zeit — (ſieht nach der Uhr.) Obfſtr. Lieber Paſtor — laſſen Sie mir meinen Willen! Freude laͤßt ſich nicht rufen. Wenn ſie da iſt — wer wird ſie fortſchicken! Zehnter Auftritt. Vorige. Oberfoͤrſter. Friedrike. Oberfoͤrſter. Komm her — bleib bei uns. Du faͤngſt gar nicht gut an in meinem Hauſe — und doch ſollſt Du laͤnger drinn bleiben, als heute. Friedrike. Sie haben Recht, ich ſchaͤme mich mei- nes Betragens. Eine druͤckende Angſt quaͤlt mich. Ich haͤtte ſie verbergen moͤgen — aber das waͤre Ih- nen vielleicht noch auffallender geweſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0154" n="148"/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Laß gut ſein. Wenn Deine Hochzeits-<lb/> kuchen gelobt werden, ſo haſt Du alles Leid vergeſſen.<lb/> Jezt geh und hole Friedriken.</p> </sp><lb/> <sp who="#OBEI"> <speaker>Obfſtn.</speaker> <p>Ja ja. <stage>(ab.)</stage></p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Neunter Auftritt</hi>.</head><lb/> <stage>Vorige, ohne Obfſtn.</stage><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Nun iſt mir erſt wohl, da wir ſo unter<lb/> uns ſind. Nun wollen wir bei dem Reſt da noch ein<lb/> halbes Stuͤndchen verplaudern.</p> </sp><lb/> <sp who="#PAS"> <speaker>Paſtor.</speaker> <p>Wenn die Zeit — <stage>(ſieht nach der Uhr.)</stage></p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Lieber Paſtor — laſſen Sie mir meinen<lb/> Willen! Freude laͤßt ſich nicht rufen. Wenn ſie da<lb/> iſt — wer wird ſie fortſchicken!</p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Zehnter Auftritt</hi>.</head><lb/> <stage>Vorige. Oberfoͤrſter. Friedrike.</stage><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Oberfoͤrſter.</speaker> <p>Komm her — bleib bei uns. Du<lb/> faͤngſt gar nicht gut an in meinem Hauſe — und<lb/> doch ſollſt Du laͤnger drinn bleiben, als heute.</p> </sp><lb/> <sp who="#FRI"> <speaker>Friedrike.</speaker> <p>Sie haben Recht, ich ſchaͤme mich mei-<lb/> nes Betragens. Eine druͤckende Angſt quaͤlt mich.<lb/> Ich haͤtte ſie verbergen moͤgen — aber das waͤre Ih-<lb/> nen vielleicht noch auffallender geweſen.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [148/0154]
Obfſtr. Laß gut ſein. Wenn Deine Hochzeits-
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Obfſtn. Ja ja. (ab.)
Neunter Auftritt.
Vorige, ohne Obfſtn.
Obfſtr. Nun iſt mir erſt wohl, da wir ſo unter
uns ſind. Nun wollen wir bei dem Reſt da noch ein
halbes Stuͤndchen verplaudern.
Paſtor. Wenn die Zeit — (ſieht nach der Uhr.)
Obfſtr. Lieber Paſtor — laſſen Sie mir meinen
Willen! Freude laͤßt ſich nicht rufen. Wenn ſie da
iſt — wer wird ſie fortſchicken!
Zehnter Auftritt.
Vorige. Oberfoͤrſter. Friedrike.
Oberfoͤrſter. Komm her — bleib bei uns. Du
faͤngſt gar nicht gut an in meinem Hauſe — und
doch ſollſt Du laͤnger drinn bleiben, als heute.
Friedrike. Sie haben Recht, ich ſchaͤme mich mei-
nes Betragens. Eine druͤckende Angſt quaͤlt mich.
Ich haͤtte ſie verbergen moͤgen — aber das waͤre Ih-
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