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Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785.

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Schulz. Ja, das ist wahr.
Obfstr. Wahr! -- Gott segne unsern guten Fürsten!
-- wahr. Aber Herr Pastor -- so ein Thier mit lan-
gen Klauen, wie den Amtmann, sollte man einsperren.
Der Fürst und wir wären wirklich um ein Großes ge-
bessert! Und -- die Summe zu gewinnen -- bedarf
es keiner Preisfrage --! Ein zerrissenes Patent und
eine feste Thür. Die Wache geben die Unterthanen
gratis.
Achter Auftritt.
Oberförsterin. Vorige.
Obfstn. Nun -- so wollte ich auch, daß die Hoch-
zeit schon vorbei wäre! Unten -- habe ich meine
liebe Noth mit Mamsel Kordeln gehabt. Kaum ist das
vorbei, so komme ich oben hinauf zu Riekchen -- die
steht am Fenster, und hat sich ein Paar Augen geweint,
feuerroth! Warum? "Ich weiß nicht." Fehlt Dir
was, hat Dir jemand etwas zu Leide gethan? --
"Nein, aber ich weiß mich nicht zu lassen vor Angst.
-- Und nun wird in der andern Woche die Hochzeit
sein, darauf muß ich noch dieß besorgen und das besor-
gen -- ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht, ich bin
ganz consternirt.
K 2
Schulz. Ja, das iſt wahr.
Obfſtr. Wahr! — Gott ſegne unſern guten Fuͤrſten!
— wahr. Aber Herr Paſtor — ſo ein Thier mit lan-
gen Klauen, wie den Amtmann, ſollte man einſperren.
Der Fuͤrſt und wir waͤren wirklich um ein Großes ge-
beſſert! Und — die Summe zu gewinnen — bedarf
es keiner Preisfrage —! Ein zerriſſenes Patent und
eine feſte Thuͤr. Die Wache geben die Unterthanen
gratis.
Achter Auftritt.
Oberfoͤrſterin. Vorige.
Obfſtn. Nun — ſo wollte ich auch, daß die Hoch-
zeit ſchon vorbei waͤre! Unten — habe ich meine
liebe Noth mit Mamſel Kordeln gehabt. Kaum iſt das
vorbei, ſo komme ich oben hinauf zu Riekchen — die
ſteht am Fenſter, und hat ſich ein Paar Augen geweint,
feuerroth! Warum? „Ich weiß nicht.“ Fehlt Dir
was, hat Dir jemand etwas zu Leide gethan? —
„Nein, aber ich weiß mich nicht zu laſſen vor Angſt.
— Und nun wird in der andern Woche die Hochzeit
ſein, darauf muß ich noch dieß beſorgen und das beſor-
gen — ich weiß nicht, wo mir der Kopf ſteht, ich bin
ganz conſternirt.
K 2
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[147/0153] Schulz. Ja, das iſt wahr. Obfſtr. Wahr! — Gott ſegne unſern guten Fuͤrſten! — wahr. Aber Herr Paſtor — ſo ein Thier mit lan- gen Klauen, wie den Amtmann, ſollte man einſperren. Der Fuͤrſt und wir waͤren wirklich um ein Großes ge- beſſert! Und — die Summe zu gewinnen — bedarf es keiner Preisfrage —! Ein zerriſſenes Patent und eine feſte Thuͤr. Die Wache geben die Unterthanen gratis. Achter Auftritt. Oberfoͤrſterin. Vorige. Obfſtn. Nun — ſo wollte ich auch, daß die Hoch- zeit ſchon vorbei waͤre! Unten — habe ich meine liebe Noth mit Mamſel Kordeln gehabt. Kaum iſt das vorbei, ſo komme ich oben hinauf zu Riekchen — die ſteht am Fenſter, und hat ſich ein Paar Augen geweint, feuerroth! Warum? „Ich weiß nicht.“ Fehlt Dir was, hat Dir jemand etwas zu Leide gethan? — „Nein, aber ich weiß mich nicht zu laſſen vor Angſt. — Und nun wird in der andern Woche die Hochzeit ſein, darauf muß ich noch dieß beſorgen und das beſor- gen — ich weiß nicht, wo mir der Kopf ſteht, ich bin ganz conſternirt. K 2

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Zitationshilfe: Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/153>, abgerufen am 21.12.2024.