Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785. Obfstr. Das gebe Gott: so erleben wir Freude! Friedr. (steht rasch auf und geht hinaus.) Kordelchen. Was fehlt der Jungfer? Obfstr. Hm -- lassen Sie sie nur -- sie ist ein braves Mädchen, aber gewaltig weich. Kordelchen. (hämisch.) Gewaltig! Ja so scheint es. Obfstr. Gleich kommen ihr die Thränen in die Au- gen, wenn -- Schulz. Sie mag wohl auch eben keinen Haß auf ihn haben, auf Mr. Anton -- -- (Pause. Alle bezeichnen ihre Verlegenheit, jeder nach sei- nem Interesse.) -- Ich denke, die beiden sehen sich recht gern. Kordelchen. Wenns gefällig wäre -- -- (steht auf. Nach ihr alle andern.) Zweiter Auftritt. Vorige. Rudolph. Rudolph. (eilfertig.) Herr Oberförster -- Obfstr. Mit Erlaubniß -- -- (er geht in den Hin- tergrund, spricht dort leise mit R. Der Amtmann desgleichen, aber vorn, mit dem Pastor.) Kord. Ich werde nun auch wohl bald nach Hause müssen. Meine Mutter ist doch nicht ganz wohl -- Obfſtr. Das gebe Gott: ſo erleben wir Freude! Friedr. (ſteht raſch auf und geht hinaus.) Kordelchen. Was fehlt der Jungfer? Obfſtr. Hm — laſſen Sie ſie nur — ſie iſt ein braves Maͤdchen, aber gewaltig weich. Kordelchen. (haͤmiſch.) Gewaltig! Ja ſo ſcheint es. Obfſtr. Gleich kommen ihr die Thraͤnen in die Au- gen, wenn — Schulz. Sie mag wohl auch eben keinen Haß auf ihn haben, auf Mr. Anton — — (Pauſe. Alle bezeichnen ihre Verlegenheit, jeder nach ſei- nem Intereſſe.) — Ich denke, die beiden ſehen ſich recht gern. Kordelchen. Wenns gefaͤllig waͤre — — (ſteht auf. Nach ihr alle andern.) Zweiter Auftritt. Vorige. Rudolph. Rudolph. (eilfertig.) Herr Oberfoͤrſter — Obfſtr. Mit Erlaubniß — — (er geht in den Hin- tergrund, ſpricht dort leiſe mit R. Der Amtmann desgleichen, aber vorn, mit dem Paſtor.) Kord. Ich werde nun auch wohl bald nach Hauſe muͤſſen. Meine Mutter iſt doch nicht ganz wohl — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0138" n="132"/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Das gebe Gott: ſo erleben wir Freude!</p> </sp><lb/> <sp who="#FRI"> <speaker>Friedr.</speaker> <stage>(ſteht raſch auf und geht hinaus.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#KOR"> <speaker>Kordelchen.</speaker> <p>Was fehlt der Jungfer?</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Hm — laſſen Sie ſie nur — ſie iſt ein<lb/> braves Maͤdchen, aber gewaltig weich.</p> </sp><lb/> <sp who="#KOR"> <speaker>Kordelchen.</speaker> <stage>(haͤmiſch.)</stage> <p>Gewaltig! Ja ſo ſcheint es.</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Gleich kommen ihr die Thraͤnen in die Au-<lb/> gen, wenn —</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHU"> <speaker>Schulz.</speaker> <p>Sie mag wohl auch eben keinen Haß auf<lb/> ihn haben, auf Mr. Anton — —<lb/><stage>(Pauſe. Alle bezeichnen ihre Verlegenheit, jeder nach ſei-<lb/> nem Intereſſe.)</stage><lb/> — Ich denke, die beiden ſehen ſich recht gern.</p> </sp><lb/> <sp who="#KOR"> <speaker>Kordelchen.</speaker> <p>Wenns gefaͤllig waͤre — — <stage>(ſteht auf.<lb/> Nach ihr alle andern.)</stage></p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Zweiter Auftritt</hi>.</head><lb/> <stage>Vorige. Rudolph.</stage><lb/> <sp who="#RUD"> <speaker>Rudolph.</speaker> <stage>(eilfertig.)</stage> <p>Herr Oberfoͤrſter —</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Mit Erlaubniß — —</p> <stage>(er geht in den Hin-<lb/> tergrund, ſpricht dort leiſe mit R. Der Amtmann desgleichen,<lb/> aber vorn, mit dem Paſtor.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#KOR"> <speaker>Kord.</speaker> <p>Ich werde nun auch wohl bald nach Hauſe<lb/> muͤſſen. Meine Mutter iſt doch nicht ganz wohl —</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [132/0138]
Obfſtr. Das gebe Gott: ſo erleben wir Freude!
Friedr. (ſteht raſch auf und geht hinaus.)
Kordelchen. Was fehlt der Jungfer?
Obfſtr. Hm — laſſen Sie ſie nur — ſie iſt ein
braves Maͤdchen, aber gewaltig weich.
Kordelchen. (haͤmiſch.) Gewaltig! Ja ſo ſcheint es.
Obfſtr. Gleich kommen ihr die Thraͤnen in die Au-
gen, wenn —
Schulz. Sie mag wohl auch eben keinen Haß auf
ihn haben, auf Mr. Anton — —
(Pauſe. Alle bezeichnen ihre Verlegenheit, jeder nach ſei-
nem Intereſſe.)
— Ich denke, die beiden ſehen ſich recht gern.
Kordelchen. Wenns gefaͤllig waͤre — — (ſteht auf.
Nach ihr alle andern.)
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Zitationshilfe: | Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/138>, abgerufen am 23.02.2025. |