Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785.
freundliches Gesicht -- Herr! Damit kann man viel Elend geringer machen. Amtmann. Ich habe wirklich in der Stadt um Zulage für den guten Pfarrer gebeten. Obfstr. Das ist brav! Er braucht sie. Sagen Sie ihm das bei Tische, es wird ihm einen guten Tag machen. Nun will ich gehen, und Ihnen mein Riek- chen vorstellen. (ab.) Amtmann. Der Kerl ist mir so überlästig an dem Orte -- reif wäre er zum Fallen, wenn nur erst -- -- Vierzehnter Auftritt. Amtmann. Pastor. Pastor. Herr Amtmann -- Amtmann. (äußerst zuvorkommend.) Ah -- bon jour, mein lieber Pastor -- Pastor. Weil ich Sie doch grade allein finde -- Amtmann. Was wäre -- Pastor. Ich habe Ihnen etwas zu sagen, womit ich zwar bis nach Tische warten wollte -- aber wer weiß -- fände der Augenblick sich so -- und dann mag ich auch ungern etwas, das mich drückt, lange gegen jemand auf dem Herzen behalten.
freundliches Geſicht — Herr! Damit kann man viel Elend geringer machen. Amtmann. Ich habe wirklich in der Stadt um Zulage fuͤr den guten Pfarrer gebeten. Obfſtr. Das iſt brav! Er braucht ſie. Sagen Sie ihm das bei Tiſche, es wird ihm einen guten Tag machen. Nun will ich gehen, und Ihnen mein Riek- chen vorſtellen. (ab.) Amtmann. Der Kerl iſt mir ſo uͤberlaͤſtig an dem Orte — reif waͤre er zum Fallen, wenn nur erſt — — Vierzehnter Auftritt. Amtmann. Paſtor. Paſtor. Herr Amtmann — Amtmann. (aͤußerſt zuvorkommend.) Ah — bon jour, mein lieber Paſtor — Paſtor. Weil ich Sie doch grade allein finde — Amtmann. Was waͤre — Paſtor. Ich habe Ihnen etwas zu ſagen, womit ich zwar bis nach Tiſche warten wollte — aber wer weiß — faͤnde der Augenblick ſich ſo — und dann mag ich auch ungern etwas, das mich druͤckt, lange gegen jemand auf dem Herzen behalten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#OBE"> <p><pb facs="#f0128" n="122"/> freundliches Geſicht — Herr! Damit kann man viel<lb/> Elend geringer machen.</p> </sp><lb/> <sp who="#AMT"> <speaker>Amtmann.</speaker> <p>Ich habe wirklich in der Stadt um<lb/> Zulage fuͤr den guten Pfarrer gebeten.</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Das iſt brav! Er braucht ſie. Sagen Sie<lb/> ihm das bei Tiſche, es wird ihm einen guten Tag<lb/> machen. Nun will ich gehen, und Ihnen mein Riek-<lb/> chen vorſtellen.</p> <stage>(ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#AMT"> <speaker>Amtmann.</speaker> <p>Der Kerl iſt mir ſo uͤberlaͤſtig an dem<lb/> Orte — reif waͤre er zum Fallen, wenn nur erſt — —</p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Vierzehnter Auftritt</hi>.</head><lb/> <stage>Amtmann. Paſtor.</stage><lb/> <sp who="#PAS"> <speaker>Paſtor.</speaker> <p>Herr Amtmann —</p> </sp><lb/> <sp who="#AMT"> <speaker>Amtmann.</speaker> <stage>(aͤußerſt zuvorkommend.)</stage> <p><hi rendition="#aq">Ah — bon jour,</hi><lb/> mein lieber Paſtor —</p> </sp><lb/> <sp who="#PAS"> <speaker>Paſtor.</speaker> <p>Weil ich Sie doch grade allein finde —</p> </sp><lb/> <sp who="#AMT"> <speaker>Amtmann.</speaker> <p>Was waͤre —</p> </sp><lb/> <sp who="#PAS"> <speaker>Paſtor.</speaker> <p>Ich habe Ihnen etwas zu ſagen, womit ich<lb/> zwar bis nach Tiſche warten wollte — aber wer weiß<lb/> — faͤnde der Augenblick ſich ſo — und dann mag ich<lb/> auch ungern etwas, das mich druͤckt, lange gegen jemand<lb/> auf dem Herzen behalten.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [122/0128]
freundliches Geſicht — Herr! Damit kann man viel
Elend geringer machen.
Amtmann. Ich habe wirklich in der Stadt um
Zulage fuͤr den guten Pfarrer gebeten.
Obfſtr. Das iſt brav! Er braucht ſie. Sagen Sie
ihm das bei Tiſche, es wird ihm einen guten Tag
machen. Nun will ich gehen, und Ihnen mein Riek-
chen vorſtellen. (ab.)
Amtmann. Der Kerl iſt mir ſo uͤberlaͤſtig an dem
Orte — reif waͤre er zum Fallen, wenn nur erſt — —
Vierzehnter Auftritt.
Amtmann. Paſtor.
Paſtor. Herr Amtmann —
Amtmann. (aͤußerſt zuvorkommend.) Ah — bon jour,
mein lieber Paſtor —
Paſtor. Weil ich Sie doch grade allein finde —
Amtmann. Was waͤre —
Paſtor. Ich habe Ihnen etwas zu ſagen, womit ich
zwar bis nach Tiſche warten wollte — aber wer weiß
— faͤnde der Augenblick ſich ſo — und dann mag ich
auch ungern etwas, das mich druͤckt, lange gegen jemand
auf dem Herzen behalten.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |