Hunold, Christian Friedrich: Die Edle Bemühung müssiger Stunden. Hamburg, 1702.Schertzhaffte und Satyrische Gedichte. Schertzhaffte/ Und Satyrische Gedichte. E. N. Madrigal Desperatio aut ad Militem, aut EIn Bruder Liederlichad Monachum. I. Der weder Geld noch Mittel weiter hat/ Wird endlich desperat. Was ist nun vorzunehmen? Die faule Haut wird sich zu Graben schämen Kein härter Holtz ist als der Bettelstab. Die Armuht ist der Wollust Tod und Grab. Was fängt er an? Zwey Wege sind zurücke; Er sucht zuletzt beym Kalbfell sein Gelücke; Das Silber ist verthan/ Drüm greifft er nun das Eisen an/ Doch wenns der Sauren seyn/ So laufft er in ein Kloster nein. II.
Schertzhaffte und Satyriſche Gedichte. Schertzhaffte/ Und Satyriſche Gedichte. E. N. Madrigal Deſperatio aut ad Militem, aut EIn Bruder Liederlichad Monachum. I. Der weder Geld noch Mittel weiter hat/ Wird endlich deſperat. Was iſt nun vorzunehmen? Die faule Haut wird ſich zu Graben ſchaͤmen Kein haͤrter Holtz iſt als der Bettelſtab. Die Armuht iſt der Wolluſt Tod und Grab. Was faͤngt er an? Zwey Wege ſind zuruͤcke; Er ſucht zuletzt beym Kalbfell ſein Geluͤcke; Das Silber iſt verthan/ Druͤm greifft er nun das Eiſen an/ Doch wenns der Sauren ſeyn/ So laufft er in ein Kloſter nein. II.
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Schertzhaffte und Satyriſche Gedichte.
Schertzhaffte/
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Satyriſche
Gedichte.
E. N.
Madrigal
Deſperatio aut ad Militem, aut
ad Monachum.
I.
EIn Bruder Liederlich
Der weder Geld noch Mittel weiter hat/
Wird endlich deſperat.
Was iſt nun vorzunehmen?
Die faule Haut wird ſich zu Graben ſchaͤmen
Kein haͤrter Holtz iſt als der Bettelſtab.
Die Armuht iſt der Wolluſt Tod und Grab.
Was faͤngt er an? Zwey Wege ſind zuruͤcke;
Er ſucht zuletzt beym Kalbfell ſein Geluͤcke;
Das Silber iſt verthan/
Druͤm greifft er nun das Eiſen an/
Doch wenns der Sauren ſeyn/
So laufft er in ein Kloſter nein.
II.
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