Hunold, Christian Friedrich: Die Edle Bemühung müssiger Stunden. Hamburg, 1702.und Galante Gedichte. Was Verdruß der muß verschwinden/ Wer auff was Galantes denckt. Biß man kan den Hafen finden/ Der uns tausend Freuden schenckt Denn allhier geliebt zu werden/ Ist ein Paradieß auff Erden. Müssen manchmal Dornen stechen/ Ey so lässt der Himmel mich Noch dereinsten Rosen brechen/ Und das Spiel verändert sich Biß man kan nach trüben Zeiten/ Das gelobte Land beschreiten. Nun so lachen mich die Blicke Süsser Hoffnung ferner an/ Biß ich eins mein gantzes Glücke/ In der Liebe finden kan: Denn das Glücke muß es fügen/ Daß die Losung heist Vergnügen. Sie liebet ihn wieder. MEin Glücke will mich freundlich küssen/ Und Wermuth gleichen Schmertz durch Nectar-Wein versüssen/ Der Himmel rinnt von Perlen-Thau/ Er öfnet meiner Brust den Uberfluß von Schätzen/ Und will die Seel auf keinen Bau/ Von irdischer Vergnügung setzen. Ich weiß mit Noht und Leid zu schertzen. Es brennen nun in mir wohl tausend Freuden-Kertzen. Ich geh' auf einer Rosen-Bahn. Nach schwartzer Nacht muß mir die Sonne klärer scheinen/ Der süsse Morgen bricht nun an/ Und Lachen folget nach dem Weinen. Kein D
und Galante Gedichte. Was Verdruß der muß verſchwinden/ Wer auff was Galantes denckt. Biß man kan den Hafen finden/ Der uns tauſend Freuden ſchenckt Denn allhier geliebt zu werden/ Iſt ein Paradieß auff Erden. Muͤſſen manchmal Dornen ſtechen/ Ey ſo laͤſſt der Himmel mich Noch dereinſten Roſen brechen/ Und das Spiel veraͤndert ſich Biß man kan nach truͤben Zeiten/ Das gelobte Land beſchreiten. Nun ſo lachen mich die Blicke Suͤſſer Hoffnung ferner an/ Biß ich eins mein gantzes Gluͤcke/ In der Liebe finden kan: Denn das Gluͤcke muß es fuͤgen/ Daß die Loſung heiſt Vergnuͤgen. Sie liebet ihn wieder. MEin Gluͤcke will mich freundlich kuͤſſen/ Und Wermuth gleichen Schmertz durch Nectar-Wein verſuͤſſen/ Der Himmel rinnt von Perlen-Thau/ Er oͤfnet meiner Bruſt den Uberfluß von Schaͤtzen/ Und will die Seel auf keinen Bau/ Von irdiſcher Vergnuͤgung ſetzen. Ich weiß mit Noht und Leid zu ſchertzen. Es brennen nun in mir wohl tauſend Freuden-Kertzen. Ich geh' auf einer Roſen-Bahn. Nach ſchwartzer Nacht muß mir die Sonne klaͤrer ſcheinen/ Der ſuͤſſe Morgen bricht nun an/ Und Lachen folget nach dem Weinen. Kein D
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0059" n="49"/> <fw place="top" type="header">und <hi rendition="#aq">Galante</hi> <hi rendition="#fr">Gedichte</hi>.</fw><lb/> <lg n="5"> <l>Was Verdruß der muß verſchwinden/</l><lb/> <l>Wer auff was Galantes denckt.</l><lb/> <l>Biß man kan den Hafen finden/</l><lb/> <l>Der uns tauſend Freuden ſchenckt</l><lb/> <l>Denn allhier geliebt zu werden/</l><lb/> <l>Iſt ein Paradieß auff Erden.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Muͤſſen manchmal Dornen ſtechen/</l><lb/> <l>Ey ſo laͤſſt der Himmel mich</l><lb/> <l>Noch dereinſten Roſen brechen/</l><lb/> <l>Und das Spiel veraͤndert ſich</l><lb/> <l>Biß man kan nach truͤben Zeiten/</l><lb/> <l>Das gelobte Land beſchreiten.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Nun ſo lachen mich die Blicke</l><lb/> <l>Suͤſſer Hoffnung ferner an/</l><lb/> <l>Biß ich eins mein gantzes Gluͤcke/</l><lb/> <l>In der Liebe finden kan:</l><lb/> <l>Denn das Gluͤcke muß es fuͤgen/</l><lb/> <l>Daß die Loſung heiſt Vergnuͤgen.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">S</hi>ie liebet ihn wieder.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">M</hi>Ein Gluͤcke will mich freundlich kuͤſſen/</l><lb/> <l>Und Wermuth gleichen Schmertz durch Nectar-Wein</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">verſuͤſſen/</hi> </l><lb/> <l>Der Himmel rinnt von Perlen-Thau/</l><lb/> <l>Er oͤfnet meiner Bruſt den Uberfluß von Schaͤtzen/</l><lb/> <l>Und will die Seel auf keinen Bau/</l><lb/> <l>Von irdiſcher Vergnuͤgung ſetzen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Ich weiß mit Noht und Leid zu ſchertzen.</l><lb/> <l>Es brennen nun in mir wohl tauſend Freuden-Kertzen.</l><lb/> <l>Ich geh' auf einer Roſen-Bahn.</l><lb/> <l>Nach ſchwartzer Nacht muß mir die Sonne klaͤrer ſcheinen/</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">Der</hi> ſuͤſſe Morgen bricht nun an/</l><lb/> <l>Und Lachen folget nach dem Weinen.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">D</fw> <fw place="bottom" type="catch">Kein</fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [49/0059]
und Galante Gedichte.
Was Verdruß der muß verſchwinden/
Wer auff was Galantes denckt.
Biß man kan den Hafen finden/
Der uns tauſend Freuden ſchenckt
Denn allhier geliebt zu werden/
Iſt ein Paradieß auff Erden.
Muͤſſen manchmal Dornen ſtechen/
Ey ſo laͤſſt der Himmel mich
Noch dereinſten Roſen brechen/
Und das Spiel veraͤndert ſich
Biß man kan nach truͤben Zeiten/
Das gelobte Land beſchreiten.
Nun ſo lachen mich die Blicke
Suͤſſer Hoffnung ferner an/
Biß ich eins mein gantzes Gluͤcke/
In der Liebe finden kan:
Denn das Gluͤcke muß es fuͤgen/
Daß die Loſung heiſt Vergnuͤgen.
Sie liebet ihn wieder.
MEin Gluͤcke will mich freundlich kuͤſſen/
Und Wermuth gleichen Schmertz durch Nectar-Wein
verſuͤſſen/
Der Himmel rinnt von Perlen-Thau/
Er oͤfnet meiner Bruſt den Uberfluß von Schaͤtzen/
Und will die Seel auf keinen Bau/
Von irdiſcher Vergnuͤgung ſetzen.
Ich weiß mit Noht und Leid zu ſchertzen.
Es brennen nun in mir wohl tauſend Freuden-Kertzen.
Ich geh' auf einer Roſen-Bahn.
Nach ſchwartzer Nacht muß mir die Sonne klaͤrer ſcheinen/
Der ſuͤſſe Morgen bricht nun an/
Und Lachen folget nach dem Weinen.
Kein
D
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |