Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: Geognostisches Gemälde von Süd-Amerika. In: Zeitschrift für Mineralogie, Bd. 2 (1826), S. 97-124 und 481-500.

Bild:
<< vorherige Seite

schiefer gehört in diesen Gegenden einer Kalk-
Formazion an, deren Beschreibung folgt; von Chia-
stolith sah ich schöne Stücke, welche die Indianer
als Amulete tragen, und die aus der Sierra Ne-
vida de Merida
gebracht werden *. Diese Substanz
kommt hier wahrscheinlich in einem Uebergangs-
Thonschiefer vor; Rivero und Boussingault beob-
achteten den Thonschiefer in 2120 Toisen Höhe,
in der Paramo de Mucuchies, zwischen Truxillo
und Merida.

III. Serpentin- und Diorit-Forma-
zion (Grünstein von Juncalito)
.

Es ist weiter oben die Rede gewesen von ei-
nem, im Gneisse von Buenavista eingeschlossenen,
vielleicht auch demselben aufgesezten Lager von
Granaten-reichem Serpentine: hier handelt es sich um
ein wahrhaftes Serpentin-Gebiet, wechselnd mit
Diorit, welchem eine Verbreitung von der Schlucht
von Tucutunemo bis nach Juncalito zusteht. Der

* In Galizien, in Spanien, sahe ich den, Chiastolith
einschliessenden, Thonschiefer mit Grauwacke wech-
seln; aber der Chiastolith gehört ohne Zweifel auch
Gesteinen an, welche von allen Geognosten bis jezt
dem Ur-Gebiete beigezählt werden, Glimmerschiefern,
die als Lager im Granite vorkommen, und solche,
welche ein selbstständiges Gebiet ausmachen (Char-
pentier
, essay geogn. sur les Pyrenees; 143, 193.)

schiefer gehört in diesen Gegenden einer Kalk-
Formazion an, deren Beschreibung folgt; von Chia-
stolith sah ich schöne Stücke, welche die Indianer
als Amulete tragen, und die aus der Sierra Ne-
vida de Merida
gebracht werden *. Diese Substanz
kommt hier wahrscheinlich in einem Uebergangs-
Thonschiefer vor; Rivero und Boussingault beob-
achteten den Thonschiefer in 2120 Toisen Höhe,
in der Paramo de Mucuchies, zwischen Truxillo
und Merida.

III. Serpentin- und Diorit-Forma-
zion (Grünstein von Juncalito)
.

Es ist weiter oben die Rede gewesen von ei-
nem, im Gneiſse von Buenavista eingeschlossenen,
vielleicht auch demselben aufgesezten Lager von
Granaten-reichem Serpentine: hier handelt es sich um
ein wahrhaftes Serpentin-Gebiet, wechselnd mit
Diorit, welchem eine Verbreitung von der Schlucht
von Tucutunemo bis nach Juncalito zusteht. Der

* In Galizien, in Spanien, sahe ich den, Chiastolith
einschlieſsenden, Thonschiefer mit Grauwacke wech-
seln; aber der Chiastolith gehört ohne Zweifel auch
Gesteinen an, welche von allen Geognosten bis jezt
dem Ur-Gebiete beigezählt werden, Glimmerschiefern,
die als Lager im Granite vorkommen, und solche,
welche ein selbstständiges Gebiet ausmachen (Char-
pentier
, essay geogn. sur les Pyrénées; 143, 193.)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><hi rendition="#g"><pb facs="#f0017" n="110"/>
schiefer</hi> gehört in diesen Gegenden einer Kalk-<lb/>
Formazion an, deren Beschreibung folgt; von Chia-<lb/>
stolith sah ich schöne Stücke, welche die Indianer<lb/>
als Amulete tragen, und die aus der <hi rendition="#i">Sierra Ne-<lb/>
vida de Merida</hi> gebracht werden <note place="foot" n="*">In <hi rendition="#i">Galizien</hi>, in <hi rendition="#i">Spanien</hi>, sahe ich den, Chiastolith<lb/>
einschlie&#x017F;senden, Thonschiefer mit Grauwacke wech-<lb/>
seln; aber der Chiastolith gehört ohne Zweifel auch<lb/>
Gesteinen an, welche von allen Geognosten bis jezt<lb/>
dem Ur-Gebiete beigezählt werden, Glimmerschiefern,<lb/>
die als Lager im Granite vorkommen, und solche,<lb/>
welche ein selbstständiges Gebiet ausmachen (<hi rendition="#k">Char-<lb/>
pentier</hi>, <hi rendition="#i">essay geogn. sur les Pyrénées</hi>; 143, 193.)</note>. Diese Substanz<lb/>
kommt hier wahrscheinlich in einem Uebergangs-<lb/>
Thonschiefer vor; <hi rendition="#k">Rivero</hi> und <hi rendition="#k">Boussingault</hi> beob-<lb/>
achteten den <hi rendition="#g">Thonschiefer</hi> in 2120 Toisen Höhe,<lb/>
in der <hi rendition="#i">Paramo de Mucuchies</hi>, zwischen <hi rendition="#i">Truxillo</hi><lb/>
und <hi rendition="#i">Merida</hi>.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>III. <hi rendition="#g">Serpentin- und Diorit-Forma-<lb/>
zion (Grünstein von <hi rendition="#i">Juncalito</hi>)</hi>.</head><lb/>
          <p>Es ist weiter oben die Rede gewesen von ei-<lb/>
nem, im Gnei&#x017F;se von <hi rendition="#i">Buenavista</hi> eingeschlossenen,<lb/>
vielleicht auch demselben aufgesezten Lager von<lb/>
Granaten-reichem Serpentine: hier handelt es sich um<lb/>
ein wahrhaftes Serpentin-Gebiet, wechselnd mit<lb/>
Diorit, welchem eine Verbreitung von der Schlucht<lb/>
von <hi rendition="#i">Tucutunemo</hi> bis nach <hi rendition="#i">Juncalito</hi> zusteht. Der<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[110/0017] schiefer gehört in diesen Gegenden einer Kalk- Formazion an, deren Beschreibung folgt; von Chia- stolith sah ich schöne Stücke, welche die Indianer als Amulete tragen, und die aus der Sierra Ne- vida de Merida gebracht werden *. Diese Substanz kommt hier wahrscheinlich in einem Uebergangs- Thonschiefer vor; Rivero und Boussingault beob- achteten den Thonschiefer in 2120 Toisen Höhe, in der Paramo de Mucuchies, zwischen Truxillo und Merida. III. Serpentin- und Diorit-Forma- zion (Grünstein von Juncalito). Es ist weiter oben die Rede gewesen von ei- nem, im Gneiſse von Buenavista eingeschlossenen, vielleicht auch demselben aufgesezten Lager von Granaten-reichem Serpentine: hier handelt es sich um ein wahrhaftes Serpentin-Gebiet, wechselnd mit Diorit, welchem eine Verbreitung von der Schlucht von Tucutunemo bis nach Juncalito zusteht. Der * In Galizien, in Spanien, sahe ich den, Chiastolith einschlieſsenden, Thonschiefer mit Grauwacke wech- seln; aber der Chiastolith gehört ohne Zweifel auch Gesteinen an, welche von allen Geognosten bis jezt dem Ur-Gebiete beigezählt werden, Glimmerschiefern, die als Lager im Granite vorkommen, und solche, welche ein selbstständiges Gebiet ausmachen (Char- pentier, essay geogn. sur les Pyrénées; 143, 193.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_gemaelde_1826
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_gemaelde_1826/17
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Geognostisches Gemälde von Süd-Amerika. In: Zeitschrift für Mineralogie, Bd. 2 (1826), S. 97-124 und 481-500, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_gemaelde_1826/17>, abgerufen am 22.12.2024.