Humboldt, Alexander von: Bericht über die Naturhistorischen Reisen der Herren Ehrenberg und Hemprich; durch Ägypten, Dongola, Syrien, Arabien und den östlichen Abfall des Habessinischen Hochlandes, in den Jahren 1820-1825. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, physikalische Klasse. Berlin, 1826, S. 111-134.Von Polypen und Corallenthieren sind 62 Arten in 376 Exem- Beobachtungen über Infusorien sind ausser in Ägypten und Dongola Endlich haben die Reisenden durch sorgfältige Bemerkung der Locali- Resultate für Zootomie und Physiologie. Die Reisenden haben dieselbe, ja eine noch grössere Sorgfalt auf die Die Anatomie der Insecten im Linneischen Sinn ist sehr bereichert, Phys. Klasse1826. R
Von Polypen und Corallenthieren sind 62 Arten in 376 Exem- Beobachtungen über Infusorien sind auſser in Ägypten und Dongola Endlich haben die Reisenden durch sorgfältige Bemerkung der Locali- Resultate für Zootomie und Physiologie. Die Reisenden haben dieselbe, ja eine noch gröſsere Sorgfalt auf die Die Anatomie der Insecten im Linnéischen Sinn ist sehr bereichert, Phys. Klasse1826. R
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0020" n="129"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#i">über <persName ref="http://d-nb.info/gnd/117516376">Hemprich</persName>s und <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118529250">Ehrenberg</persName>s Reise.</hi> </fw><lb/> <p>Von <hi rendition="#g">Polypen</hi> und <hi rendition="#g">Corallenthieren</hi> sind 62 Arten in 376 Exem-<lb/> plaren gesammelt. Fast alle sind frisch zergliedert und beschrieben, viele<lb/> in ihrem ausgedehnten Zustande sogleich gemalt worden. Sie halten diese<lb/> Beobachtungen für besonders interessant. 138 sind in Weingeist, die übri-<lb/> gen trocken eingesandt.</p><lb/> <p>Beobachtungen über <hi rendition="#g">Infusorien</hi> sind auſser in <placeName>Ägypten</placeName> und <placeName>Dongola</placeName><lb/> besonders in der <placeName>Oase des Jupiter Ammon</placeName> und am <placeName>Sinai</placeName> angestellt worden<lb/> und die Zahl der beobachteten und aufgezeichneten Formen beträgt 50.<lb/> Beobachtungen von Infusorien im frisch gefallenen Thau sind von ihnen wie-<lb/> derholt versucht worden, aber nie gelungen.</p><lb/> <p>Endlich haben die Reisenden durch sorgfältige Bemerkung der Locali-<lb/> täten und Verhältnisse einen Beitrag zur zoologischen Geographie beabsich-<lb/> tigt, der sich bis auf die niedrigsten Formen erstreckt, ohne einer oder der<lb/> andern Abtheilung einen Vorzug einzuräumen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head>Resultate für Zootomie und Physiologie.</head><lb/> <p>Die Reisenden haben dieselbe, ja eine noch gröſsere Sorgfalt auf die<lb/> Untersuchung der einfacheren und kleineren, als auf die der gröſsern Thiere<lb/> gewandt, welches um so erwünschter war, als bei jenen eine genaue Unter-<lb/> suchung häufig nur im frischen Zustande möglich ist, und es wird daher<lb/> durch sie nicht blos die Menge der Gattungen und Arten sehr vermehrt, son-<lb/> dern häufig der Bau sehr befriedigend dargelegt und es erregt eine groſse<lb/> Freude, wenn man neben den Thieren die Menge der sehr gelungenen Ab-<lb/> bildungen von Polypen, Entozoen, Strahlthieren, Mollusken u. s. w. durch-<lb/> geht, und überall auf interessante Beobachtungen stöſst: so wollen sie z. B.<lb/> bei der <hi rendition="#i">Ascaris spiculigera</hi> ein Häuten wahrgenommen haben; bei einer <hi rendition="#i">Asca-<lb/> ris</hi> des <hi rendition="#i">Hyrax syriacus</hi> haben sie Blinddärme sowohl am Darm als am Samen-<lb/> strang entdeckt u. s. w.</p><lb/> <p>Die Anatomie der Insecten im Linnéischen Sinn ist sehr bereichert,<lb/> z. B. durch eine Reihe Beobachtungen über die Pupille des Insectenauges,<lb/> mit colorirten Abbildungen; über die Bildung des Pigments in demselben<lb/> während der Metamorphose; über diese selbst; unter andern, daſs bei dem<lb/> Auskriechen der Dipteren aus den Larvenhäuten eine aus dem Kopf will-<lb/> kührlich hervortretende Blase dessen Gestaltung wesentlich bedingt; bei<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#i">Phys. Klasse</hi>1826. <space dim="horizontal"/> R</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [129/0020]
über Hemprichs und Ehrenbergs Reise.
Von Polypen und Corallenthieren sind 62 Arten in 376 Exem-
plaren gesammelt. Fast alle sind frisch zergliedert und beschrieben, viele
in ihrem ausgedehnten Zustande sogleich gemalt worden. Sie halten diese
Beobachtungen für besonders interessant. 138 sind in Weingeist, die übri-
gen trocken eingesandt.
Beobachtungen über Infusorien sind auſser in Ägypten und Dongola
besonders in der Oase des Jupiter Ammon und am Sinai angestellt worden
und die Zahl der beobachteten und aufgezeichneten Formen beträgt 50.
Beobachtungen von Infusorien im frisch gefallenen Thau sind von ihnen wie-
derholt versucht worden, aber nie gelungen.
Endlich haben die Reisenden durch sorgfältige Bemerkung der Locali-
täten und Verhältnisse einen Beitrag zur zoologischen Geographie beabsich-
tigt, der sich bis auf die niedrigsten Formen erstreckt, ohne einer oder der
andern Abtheilung einen Vorzug einzuräumen.
Resultate für Zootomie und Physiologie.
Die Reisenden haben dieselbe, ja eine noch gröſsere Sorgfalt auf die
Untersuchung der einfacheren und kleineren, als auf die der gröſsern Thiere
gewandt, welches um so erwünschter war, als bei jenen eine genaue Unter-
suchung häufig nur im frischen Zustande möglich ist, und es wird daher
durch sie nicht blos die Menge der Gattungen und Arten sehr vermehrt, son-
dern häufig der Bau sehr befriedigend dargelegt und es erregt eine groſse
Freude, wenn man neben den Thieren die Menge der sehr gelungenen Ab-
bildungen von Polypen, Entozoen, Strahlthieren, Mollusken u. s. w. durch-
geht, und überall auf interessante Beobachtungen stöſst: so wollen sie z. B.
bei der Ascaris spiculigera ein Häuten wahrgenommen haben; bei einer Asca-
ris des Hyrax syriacus haben sie Blinddärme sowohl am Darm als am Samen-
strang entdeckt u. s. w.
Die Anatomie der Insecten im Linnéischen Sinn ist sehr bereichert,
z. B. durch eine Reihe Beobachtungen über die Pupille des Insectenauges,
mit colorirten Abbildungen; über die Bildung des Pigments in demselben
während der Metamorphose; über diese selbst; unter andern, daſs bei dem
Auskriechen der Dipteren aus den Larvenhäuten eine aus dem Kopf will-
kührlich hervortretende Blase dessen Gestaltung wesentlich bedingt; bei
Phys. Klasse1826. R
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |