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Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790.

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Vorrede.

So wenig man auch bisher Ursache
gehabt hat, über den Mangel
gelehrter Compendien der Rechtsge-
schichte zu klagen, so glaube ich doch
nicht, daß irgend jemand, der mit die-
sem hier allenfalls zufrieden wäre, den
Verfasser blos deswegen tadeln wird,
weil andere Bücher schon eben dasselbe
enthielten. Die zweyerley Arten von
Rechtsgeschichten, die ich kenne, wei-
chen im Plane wesentlich von der gegen-
wärtigen ab.

Die meisten beschäfftigen sich, wie
die von Heineccius, Bach, Selchow
u. a. nur mit der Geschichte der Quel-
len und der Rechtsgelehrten, sie lassen
also gerade den Punkt hinweg, welchen
ich überhaupt, und besonders in Rücksicht
auf meine übrigen Collegien, für den
allerwichtigsten halte, nähmlich die Ge-
schichte der Lehren selbst.

Diese letztere haben erst zwey Schrift-
steller mit der Geschichte der Quellen

ver-
)(

Vorrede.

So wenig man auch bisher Urſache
gehabt hat, uͤber den Mangel
gelehrter Compendien der Rechtsge-
ſchichte zu klagen, ſo glaube ich doch
nicht, daß irgend jemand, der mit die-
ſem hier allenfalls zufrieden waͤre, den
Verfaſſer blos deswegen tadeln wird,
weil andere Buͤcher ſchon eben daſſelbe
enthielten. Die zweyerley Arten von
Rechtsgeſchichten, die ich kenne, wei-
chen im Plane weſentlich von der gegen-
waͤrtigen ab.

Die meiſten beſchaͤfftigen ſich, wie
die von Heineccius, Bach, Selchow
u. a. nur mit der Geſchichte der Quel-
len und der Rechtsgelehrten, ſie laſſen
alſo gerade den Punkt hinweg, welchen
ich uͤberhaupt, und beſonders in Ruͤckſicht
auf meine uͤbrigen Collegien, fuͤr den
allerwichtigſten halte, naͤhmlich die Ge-
ſchichte der Lehren ſelbſt.

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ſteller mit der Geſchichte der Quellen

ver-
)(
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[0009] Vorrede. So wenig man auch bisher Urſache gehabt hat, uͤber den Mangel gelehrter Compendien der Rechtsge- ſchichte zu klagen, ſo glaube ich doch nicht, daß irgend jemand, der mit die- ſem hier allenfalls zufrieden waͤre, den Verfaſſer blos deswegen tadeln wird, weil andere Buͤcher ſchon eben daſſelbe enthielten. Die zweyerley Arten von Rechtsgeſchichten, die ich kenne, wei- chen im Plane weſentlich von der gegen- waͤrtigen ab. Die meiſten beſchaͤfftigen ſich, wie die von Heineccius, Bach, Selchow u. a. nur mit der Geſchichte der Quel- len und der Rechtsgelehrten, ſie laſſen alſo gerade den Punkt hinweg, welchen ich uͤberhaupt, und beſonders in Ruͤckſicht auf meine uͤbrigen Collegien, fuͤr den allerwichtigſten halte, naͤhmlich die Ge- ſchichte der Lehren ſelbſt. Dieſe letztere haben erſt zwey Schrift- ſteller mit der Geſchichte der Quellen ver- )(

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Zitationshilfe: Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hugo_rechtsgeschichte_1790/9>, abgerufen am 21.12.2024.