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Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790.

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Theil II. seit Justinian, etc.
dann ist es wohl vernünftiger, Ordnung und Rai-
sonnement in das positive Recht selbst zu bringen,
als beydes abzusondern. Man kann im Natur-
Rechte viel gründlicher beweisen, wenn man nicht
das ganze Römische Recht darin beweisen soll, und
für den ersten Unterricht wird immer das Histori-
sche leichter seyn, als das Abstracte.

§. 210.

Keine Art von Kenntnissen, die zur Ausbil-
dung des Geistes beyträgt, ist für die Jurispru-
denz ganz gleichgiltig, und bey sehr vielen Bedie-
nungen wird der Unterricht über Oeconomie und
Cameralwissenschaften ein ganz vorzügliches Be-
dürfniß. Aber so innig ist doch mit dem Studi-
um des Römischen Rechts durchaus nichts ver-
bunden, als Römische Sprache, Geschichte und
Litteratur. Von dem Grade des Eifers, womit
diese unter uns getrieben werden, hängt zuverläs-
sig die Stelle ab, welche uns die Nachwelt ein-
mahl in der Litterairgeschichte des Rechts einräu-
men wird, und wer den Unterricht im Lateini-
schen nur auf das schlechterdings unentbehrliche
einschränkrn will, sollte doch nie vergessen, daß
wenigstens für einen Juristen recht sehr viel La-
kein schlechterdings unentbehrlich ist.


Druckfehler und Verbesserungen.
S. 5. Z. 11. 13. 15. u. 17. statt Jahr lies Jahre.
S. 47. Z. 13. ist nach iuris peritorum auctoritate aus-
gelassen edictis magistratuum.
S. 64. Z. 20. muß der Satz: "die andern gaben kein
Recht gegen jeden Besitzer" ausgestrichen werden.
Es ergibt sich schon aus dem vorhergehenden, daß
er falsch ist, denn das Römische Eigenthum geht
ja auch auf res nec mancipii.

Theil II. ſeit Juſtinian, ꝛc.
dann iſt es wohl vernuͤnftiger, Ordnung und Rai-
ſonnement in das poſitive Recht ſelbſt zu bringen,
als beydes abzuſondern. Man kann im Natur-
Rechte viel gruͤndlicher beweiſen, wenn man nicht
das ganze Roͤmiſche Recht darin beweiſen ſoll, und
fuͤr den erſten Unterricht wird immer das Hiſtori-
ſche leichter ſeyn, als das Abſtracte.

§. 210.

Keine Art von Kenntniſſen, die zur Ausbil-
dung des Geiſtes beytraͤgt, iſt fuͤr die Jurispru-
denz ganz gleichgiltig, und bey ſehr vielen Bedie-
nungen wird der Unterricht uͤber Oeconomie und
Cameralwiſſenſchaften ein ganz vorzuͤgliches Be-
duͤrfniß. Aber ſo innig iſt doch mit dem Studi-
um des Roͤmiſchen Rechts durchaus nichts ver-
bunden, als Roͤmiſche Sprache, Geſchichte und
Litteratur. Von dem Grade des Eifers, womit
dieſe unter uns getrieben werden, haͤngt zuverlaͤſ-
ſig die Stelle ab, welche uns die Nachwelt ein-
mahl in der Litterairgeſchichte des Rechts einraͤu-
men wird, und wer den Unterricht im Lateini-
ſchen nur auf das ſchlechterdings unentbehrliche
einſchraͤnkrn will, ſollte doch nie vergeſſen, daß
wenigſtens fuͤr einen Juriſten recht ſehr viel La-
kein ſchlechterdings unentbehrlich iſt.


Druckfehler und Verbeſſerungen.
S. 5. Z. 11. 13. 15. u. 17. ſtatt Jahr lies Jahre.
S. 47. Z. 13. iſt nach iuris peritorum auctoritate aus-
gelaſſen edictis magiſtratuum.
S. 64. Z. 20. muß der Satz: “die andern gaben kein
Recht gegen jeden Beſitzer” ausgeſtrichen werden.
Es ergibt ſich ſchon aus dem vorhergehenden, daß
er falſch iſt, denn das Roͤmiſche Eigenthum geht
ja auch auf res nec mancipii.

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[258/0270] Theil II. ſeit Juſtinian, ꝛc. dann iſt es wohl vernuͤnftiger, Ordnung und Rai- ſonnement in das poſitive Recht ſelbſt zu bringen, als beydes abzuſondern. Man kann im Natur- Rechte viel gruͤndlicher beweiſen, wenn man nicht das ganze Roͤmiſche Recht darin beweiſen ſoll, und fuͤr den erſten Unterricht wird immer das Hiſtori- ſche leichter ſeyn, als das Abſtracte. §. 210. Keine Art von Kenntniſſen, die zur Ausbil- dung des Geiſtes beytraͤgt, iſt fuͤr die Jurispru- denz ganz gleichgiltig, und bey ſehr vielen Bedie- nungen wird der Unterricht uͤber Oeconomie und Cameralwiſſenſchaften ein ganz vorzuͤgliches Be- duͤrfniß. Aber ſo innig iſt doch mit dem Studi- um des Roͤmiſchen Rechts durchaus nichts ver- bunden, als Roͤmiſche Sprache, Geſchichte und Litteratur. Von dem Grade des Eifers, womit dieſe unter uns getrieben werden, haͤngt zuverlaͤſ- ſig die Stelle ab, welche uns die Nachwelt ein- mahl in der Litterairgeſchichte des Rechts einraͤu- men wird, und wer den Unterricht im Lateini- ſchen nur auf das ſchlechterdings unentbehrliche einſchraͤnkrn will, ſollte doch nie vergeſſen, daß wenigſtens fuͤr einen Juriſten recht ſehr viel La- kein ſchlechterdings unentbehrlich iſt. Druckfehler und Verbeſſerungen. S. 5. Z. 11. 13. 15. u. 17. ſtatt Jahr lies Jahre. S. 47. Z. 13. iſt nach iuris peritorum auctoritate aus- gelaſſen edictis magiſtratuum. S. 64. Z. 20. muß der Satz: “die andern gaben kein Recht gegen jeden Beſitzer” ausgeſtrichen werden. Es ergibt ſich ſchon aus dem vorhergehenden, daß er falſch iſt, denn das Roͤmiſche Eigenthum geht ja auch auf res nec mancipii.

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Zitationshilfe: Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hugo_rechtsgeschichte_1790/270>, abgerufen am 21.11.2024.