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Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790.

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bis auf unsere Zeiten.
§. 199.

Von den Rechtsgelehrten des achtzehn-
ten Jahrhunderts sind die französischen und
holländischen schon als Anhang zu ihren Lands-
leuten erwähnt, wenn man also von den Ita-
liänern den einzigen Gravina, vorzüglich
wegen seiner Latinität, ausnimmt, so blei-
ben nur Deutsche übrig. Bey aller Aus-
wahl, die hier um so nöthiger ist, je mehr
wir noch die ganze Menge von Nahmen
übersehen, darf doch Schilter nicht verges-
sen werden, der in so vielen Fächern Ver-
dienste hat, daß man es ihm verzeihen muß,
wenn er die Ordnung des Römischen Privat-
rechts, aus metaphysischen Gründen, auch im
Staatsrechte für die beste hielt. Beyer ist
als der Erste merkwärdig, der über das deut-
sche Privatrecht las, hingegen Samuel
Strvk
, der erste von den Hallischen Juri-
sten, trug das Deutsche Provinzialrecht als
vsus modernus der Pandecten vor. Sein
Sohn Joh. Samuel hat ihn nicht übertrof-
fen, wie Henrich Cocceji, der im Natur-
rechte arbeitete, und das Deutsche Staats-
recht in der ältesten Geschichte fand, von
dem seinigen an Ruhme übertroffen worden
ist. Ludovici verdankt seinen Ruf einem
Pandecten-Compendium und einer Einlei-
tung in die verschiedenen Arten des Processes.

Von
Q
bis auf unſere Zeiten.
§. 199.

Von den Rechtsgelehrten des achtzehn-
ten Jahrhunderts ſind die franzoͤſiſchen und
hollaͤndiſchen ſchon als Anhang zu ihren Lands-
leuten erwaͤhnt, wenn man alſo von den Ita-
liaͤnern den einzigen Gravina, vorzuͤglich
wegen ſeiner Latinitaͤt, ausnimmt, ſo blei-
ben nur Deutſche uͤbrig. Bey aller Aus-
wahl, die hier um ſo noͤthiger iſt, je mehr
wir noch die ganze Menge von Nahmen
uͤberſehen, darf doch Schilter nicht vergeſ-
ſen werden, der in ſo vielen Faͤchern Ver-
dienſte hat, daß man es ihm verzeihen muß,
wenn er die Ordnung des Roͤmiſchen Privat-
rechts, aus metaphyſiſchen Gruͤnden, auch im
Staatsrechte fuͤr die beſte hielt. Beyer iſt
als der Erſte merkwaͤrdig, der uͤber das deut-
ſche Privatrecht las, hingegen Samuel
Strvk
, der erſte von den Halliſchen Juri-
ſten, trug das Deutſche Provinzialrecht als
vſus modernus der Pandecten vor. Sein
Sohn Joh. Samuel hat ihn nicht uͤbertrof-
fen, wie Henrich Cocceji, der im Natur-
rechte arbeitete, und das Deutſche Staats-
recht in der aͤlteſten Geſchichte fand, von
dem ſeinigen an Ruhme uͤbertroffen worden
iſt. Ludovici verdankt ſeinen Ruf einem
Pandecten-Compendium und einer Einlei-
tung in die verſchiedenen Arten des Proceſſes.

Von
Q
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[241/0253] bis auf unſere Zeiten. §. 199. Von den Rechtsgelehrten des achtzehn- ten Jahrhunderts ſind die franzoͤſiſchen und hollaͤndiſchen ſchon als Anhang zu ihren Lands- leuten erwaͤhnt, wenn man alſo von den Ita- liaͤnern den einzigen Gravina, vorzuͤglich wegen ſeiner Latinitaͤt, ausnimmt, ſo blei- ben nur Deutſche uͤbrig. Bey aller Aus- wahl, die hier um ſo noͤthiger iſt, je mehr wir noch die ganze Menge von Nahmen uͤberſehen, darf doch Schilter nicht vergeſ- ſen werden, der in ſo vielen Faͤchern Ver- dienſte hat, daß man es ihm verzeihen muß, wenn er die Ordnung des Roͤmiſchen Privat- rechts, aus metaphyſiſchen Gruͤnden, auch im Staatsrechte fuͤr die beſte hielt. Beyer iſt als der Erſte merkwaͤrdig, der uͤber das deut- ſche Privatrecht las, hingegen Samuel Strvk, der erſte von den Halliſchen Juri- ſten, trug das Deutſche Provinzialrecht als vſus modernus der Pandecten vor. Sein Sohn Joh. Samuel hat ihn nicht uͤbertrof- fen, wie Henrich Cocceji, der im Natur- rechte arbeitete, und das Deutſche Staats- recht in der aͤlteſten Geſchichte fand, von dem ſeinigen an Ruhme uͤbertroffen worden iſt. Ludovici verdankt ſeinen Ruf einem Pandecten-Compendium und einer Einlei- tung in die verſchiedenen Arten des Proceſſes. Von Q

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Zitationshilfe: Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hugo_rechtsgeschichte_1790/253>, abgerufen am 21.11.2024.