Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790.Theil I. bis Justinian. wissenheit, sondern selbst absichtlich zweydeu-tig und unbillig sind. §. 146. Daß Justinian seinen Leuten erlaubte, wenn
Theil I. bis Juſtinian. wiſſenheit, ſondern ſelbſt abſichtlich zweydeu-tig und unbillig ſind. §. 146. Daß Juſtinian ſeinen Leuten erlaubte, wenn
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Theil I. bis Juſtinian.
wiſſenheit, ſondern ſelbſt abſichtlich zweydeu-
tig und unbillig ſind.
§. 146.
Daß Juſtinian ſeinen Leuten erlaubte,
nach Willkuͤhr an den Conſtitutionen der alten
Kaiſer zu aͤndern, hielt er gewiß fuͤr den
groͤßten Beweis, den er von ſeiner Sorgfalt,
nicht dlos ſie zu ſammeln, ſondern auch zu
verbeſſern, geben koͤnnte, und vielleicht wa-
ren in ſeinem ganzen Reiche kaum zwey Ge-
lehrte, denen die Conſtitutioneu auch ohne
Ruͤckſicht auf das Practiſche intereſſant ge-
ſchienen haͤtten. Wie ſchlecht wuͤrde aber
der Hauptzweck Juſtinians, die Eintracht
in der Lehre, der Vortheil, fuͤr welchen er
weit mehr Sinn hatte, als fuͤr wiſſenſchaft-
liche Unterſuchung, wie aͤußerſt ſchlecht wuͤr-
de dieſer erreicht worden ſeyn, wenn nun
den alten unveraͤnderten Editionen ihr gericht-
licher Gebrauch geblieben waͤre? Dieſen ver-
bot er dießmahl, und bey ſeinen nachherigen
Sammlungen, wo immer dieſelben Gruͤnde
eintraten; er drohte die Strafe der Falſarien
jedem, der vor Gerichte von dem, was nicht
von ihm ſelbſt edirt ſey, Notitz nehmen wuͤr-
de, und er fuͤgte dadurch der Litteratur we-
nigſtens mittelbar einen unerſetzlichen Scha-
den zu. Es war gerade eben der Erfolg, wie
wenn
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