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Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790.

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Theil I. bis Justinian.
solche Reihe von Regenten, wo immer der
Nachfolger noch schwächer war, als sein äus-
serst schwacher Vorgänger, -- ist ein selte-
nes Schauspiel in der Geschichte.

§. 137.

Die Theilung des Reichs zwischen Ar-
cadius
und Honorius, zwischen dem Mün-
del von Rufinus und dem von Stilicho ist
keine sehr wichtige Epoche, denn getheilt
ward schon vorher sehr oft eben so, und ei-
ne Theilung auf ewig war auch diese nicht.
Auf Arcadius folgte sein Sohn Theodos
der Jüngere
, und dieser konnte, als sein
Oheim, der Mörder Stilicho's, den Ala-
rich
dafür gezüchtigt hatte, starb, seinen ei-
genen Schwiegersohn Valentian 3 zum Au-
gust im Occident machen. Beyde veranstal-
teten eine authentische Sammlung der Con-
stitutionen der christlichen Kaiser d. h. der
Kaiser, deren Constitutionen nicht mehr meist
nur Urtheile des höchsten Richters waren.
Die ältern standen schon in zwey Sammlun-
gen, (Codex Gregorianus und Hermogenia-
nus
) die wahrscheinlich von Zeitgenossen Con-
stantins
gemacht worden waren, ohne hö-
hern Befehl, weil es keinen braucht um Ur-
kunden zusammen abzuschreiben, die man
bisher einzeln abgeschrieben hat. Auch der

Co-

Theil I. bis Juſtinian.
ſolche Reihe von Regenten, wo immer der
Nachfolger noch ſchwaͤcher war, als ſein aͤuſ-
ſerſt ſchwacher Vorgaͤnger, — iſt ein ſelte-
nes Schauſpiel in der Geſchichte.

§. 137.

Die Theilung des Reichs zwiſchen Ar-
cadius
und Honorius, zwiſchen dem Muͤn-
del von Rufinus und dem von Stilicho iſt
keine ſehr wichtige Epoche, denn getheilt
ward ſchon vorher ſehr oft eben ſo, und ei-
ne Theilung auf ewig war auch dieſe nicht.
Auf Arcadius folgte ſein Sohn Theodos
der Juͤngere
, und dieſer konnte, als ſein
Oheim, der Moͤrder Stilicho’s, den Ala-
rich
dafuͤr gezuͤchtigt hatte, ſtarb, ſeinen ei-
genen Schwiegerſohn Valentian 3 zum Au-
guſt im Occident machen. Beyde veranſtal-
teten eine authentiſche Sammlung der Con-
ſtitutionen der chriſtlichen Kaiſer d. h. der
Kaiſer, deren Conſtitutionen nicht mehr meiſt
nur Urtheile des hoͤchſten Richters waren.
Die aͤltern ſtanden ſchon in zwey Sammlun-
gen, (Codex Gregorianus und Hermogenia-
nus
) die wahrſcheinlich von Zeitgenoſſen Con-
ſtantins
gemacht worden waren, ohne hoͤ-
hern Befehl, weil es keinen braucht um Ur-
kunden zuſammen abzuſchreiben, die man
bisher einzeln abgeſchrieben hat. Auch der

Co-
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[156/0168] Theil I. bis Juſtinian. ſolche Reihe von Regenten, wo immer der Nachfolger noch ſchwaͤcher war, als ſein aͤuſ- ſerſt ſchwacher Vorgaͤnger, — iſt ein ſelte- nes Schauſpiel in der Geſchichte. §. 137. Die Theilung des Reichs zwiſchen Ar- cadius und Honorius, zwiſchen dem Muͤn- del von Rufinus und dem von Stilicho iſt keine ſehr wichtige Epoche, denn getheilt ward ſchon vorher ſehr oft eben ſo, und ei- ne Theilung auf ewig war auch dieſe nicht. Auf Arcadius folgte ſein Sohn Theodos der Juͤngere, und dieſer konnte, als ſein Oheim, der Moͤrder Stilicho’s, den Ala- rich dafuͤr gezuͤchtigt hatte, ſtarb, ſeinen ei- genen Schwiegerſohn Valentian 3 zum Au- guſt im Occident machen. Beyde veranſtal- teten eine authentiſche Sammlung der Con- ſtitutionen der chriſtlichen Kaiſer d. h. der Kaiſer, deren Conſtitutionen nicht mehr meiſt nur Urtheile des hoͤchſten Richters waren. Die aͤltern ſtanden ſchon in zwey Sammlun- gen, (Codex Gregorianus und Hermogenia- nus) die wahrſcheinlich von Zeitgenoſſen Con- ſtantins gemacht worden waren, ohne hoͤ- hern Befehl, weil es keinen braucht um Ur- kunden zuſammen abzuſchreiben, die man bisher einzeln abgeſchrieben hat. Auch der Co-

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Zitationshilfe: Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hugo_rechtsgeschichte_1790/168>, abgerufen am 21.11.2024.