Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.VIII. Furcht vor dem Tode. Keine Furcht macht unglücklicher, als VIII. Furcht vor dem Tode. Keine Furcht macht unglücklicher, als <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0421" n="393"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head>VIII.</head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#c">Furcht vor dem Tode.</hi> </p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">K</hi>eine Furcht macht unglücklicher, als<lb/> die Furcht vor dem Tode. Sie fürchtet<lb/> etwas, was ganz unvermeidlich iſt, und<lb/> wovor wir keinen Augenblick ſicher ſeyn<lb/> können; ſie genieſst jede Freude mit<lb/> Angſt und Zittern; ſie verbietet ſich al-<lb/> les, weil alles ein Vehikel des Todes<lb/> werden kann, und ſo über dieſer ewigen<lb/> Beſorgniſs, das Leben zu verlieren, ver-<lb/> liert ſie es wirklich. Keiner, der den<lb/> Tod fürchtete, hat ein hohes Alter er-<lb/> reicht.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [393/0421]
VIII.
Furcht vor dem Tode.
Keine Furcht macht unglücklicher, als
die Furcht vor dem Tode. Sie fürchtet
etwas, was ganz unvermeidlich iſt, und
wovor wir keinen Augenblick ſicher ſeyn
können; ſie genieſst jede Freude mit
Angſt und Zittern; ſie verbietet ſich al-
les, weil alles ein Vehikel des Todes
werden kann, und ſo über dieſer ewigen
Beſorgniſs, das Leben zu verlieren, ver-
liert ſie es wirklich. Keiner, der den
Tod fürchtete, hat ein hohes Alter er-
reicht.
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