Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893.

Bild:
<< vorherige Seite
Kap. I.
Die Entwickelung des Verkehrs, seine direkten
und indirekten Förderungsmittel.

Die geschichtliche Darstellung des Verkehrs und seiner
Förderungsmittel kann man nach ihrem heutigen Stande
und mit Rücksicht auf eine Methode, welche sich lediglich
an die überlieferten Urkundenbelege hält, nicht anders ein-
leiten, als dass man zunächst den inneren Zusammenhang
beleuchtet, in welchem die Verkehrsmittel mit dem ge-
samten Staats- und Erwerbsleben eines Volks stehen. Der
Boden, aus welchem der Verkehr naturgemäss herauswächst,
wird gebildet durch die politischen, Handels-, Erwerbs-,
Familien- und Freundschafts-Interessen. Im gleichen Schritt
mit diesen Interessen und Bedürfnissen erfolgt auch das
weitere Gedeihen des Verkehrs: es unterliegt organischen
Gesetzen, welche für die kombinierende Rekonstruktion
älterer Verkehrsformen nicht minder zu beachten sind, als
die vorhandenen Urkunden-Belege. Auch ohne die letzteren
ergiebt sich schon an sich die geschichtliche Entwickelung
des Verkehrs einerseits aus seinen Grundlagen, insbesondere
aus der arbeitsteiligen Produktion und der Bevölkerungs-
dichtigkeit 1), andererseits aus seinen beiden Hauptbestand-

1) Der Hauptanlass zur Erstehung von Verkehrswegen wird durch die
Art der Verteilung der Bevölkerung und deren grössere Agglomeration,
nämlich durch die Städte gegeben; die Städte sind die wichtigsten Konsu-
menten der Rohprodukte und die wichtigsten Produzenten der Fabrikate, also
Huber. 1
Kap. I.
Die Entwickelung des Verkehrs, seine direkten
und indirekten Förderungsmittel.

Die geschichtliche Darstellung des Verkehrs und seiner
Förderungsmittel kann man nach ihrem heutigen Stande
und mit Rücksicht auf eine Methode, welche sich lediglich
an die überlieferten Urkundenbelege hält, nicht anders ein-
leiten, als dass man zunächst den inneren Zusammenhang
beleuchtet, in welchem die Verkehrsmittel mit dem ge-
samten Staats- und Erwerbsleben eines Volks stehen. Der
Boden, aus welchem der Verkehr naturgemäss herauswächst,
wird gebildet durch die politischen, Handels-, Erwerbs-,
Familien- und Freundschafts-Interessen. Im gleichen Schritt
mit diesen Interessen und Bedürfnissen erfolgt auch das
weitere Gedeihen des Verkehrs: es unterliegt organischen
Gesetzen, welche für die kombinierende Rekonstruktion
älterer Verkehrsformen nicht minder zu beachten sind, als
die vorhandenen Urkunden-Belege. Auch ohne die letzteren
ergiebt sich schon an sich die geschichtliche Entwickelung
des Verkehrs einerseits aus seinen Grundlagen, insbesondere
aus der arbeitsteiligen Produktion und der Bevölkerungs-
dichtigkeit 1), andererseits aus seinen beiden Hauptbestand-

1) Der Hauptanlass zur Erstehung von Verkehrswegen wird durch die
Art der Verteilung der Bevölkerung und deren grössere Agglomeration,
nämlich durch die Städte gegeben; die Städte sind die wichtigsten Konsu-
menten der Rohprodukte und die wichtigsten Produzenten der Fabrikate, also
Huber. 1
<TEI>
  <text>
    <pb facs="#f0017" n="[1]"/>
    <body>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#g">Kap</hi>. I.<lb/><hi rendition="#b">Die Entwickelung des Verkehrs, seine direkten<lb/>
und indirekten Förderungsmittel.</hi></head><lb/>
        <p>Die geschichtliche Darstellung des Verkehrs und seiner<lb/>
Förderungsmittel kann man nach ihrem heutigen Stande<lb/>
und mit Rücksicht auf eine Methode, welche sich lediglich<lb/>
an die überlieferten Urkundenbelege hält, nicht anders ein-<lb/>
leiten, als dass man zunächst den inneren Zusammenhang<lb/>
beleuchtet, in welchem die Verkehrsmittel mit dem ge-<lb/>
samten Staats- und Erwerbsleben eines Volks stehen. Der<lb/>
Boden, aus welchem der Verkehr naturgemäss herauswächst,<lb/>
wird gebildet durch die politischen, Handels-, Erwerbs-,<lb/>
Familien- und Freundschafts-Interessen. Im gleichen Schritt<lb/>
mit diesen Interessen und Bedürfnissen erfolgt auch das<lb/>
weitere Gedeihen des Verkehrs: es unterliegt organischen<lb/>
Gesetzen, welche für die kombinierende Rekonstruktion<lb/>
älterer Verkehrsformen nicht minder zu beachten sind, als<lb/>
die vorhandenen Urkunden-Belege. Auch ohne die letzteren<lb/>
ergiebt sich schon an sich die geschichtliche Entwickelung<lb/>
des Verkehrs einerseits aus seinen Grundlagen, insbesondere<lb/>
aus der arbeitsteiligen Produktion und der Bevölkerungs-<lb/>
dichtigkeit <note xml:id="seg2pn_1_1" next="#seg2pn_1_2" place="foot" n="1)">Der Hauptanlass zur Erstehung von Verkehrswegen wird durch die<lb/>
Art der Verteilung der Bevölkerung und deren grössere <hi rendition="#g">Agglomeration</hi>,<lb/>
nämlich durch die Städte gegeben; die Städte sind die wichtigsten Konsu-<lb/>
menten der Rohprodukte und die wichtigsten Produzenten der Fabrikate, also</note>, andererseits aus seinen beiden Hauptbestand-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Huber</hi>. 1</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[1]/0017] Kap. I. Die Entwickelung des Verkehrs, seine direkten und indirekten Förderungsmittel. Die geschichtliche Darstellung des Verkehrs und seiner Förderungsmittel kann man nach ihrem heutigen Stande und mit Rücksicht auf eine Methode, welche sich lediglich an die überlieferten Urkundenbelege hält, nicht anders ein- leiten, als dass man zunächst den inneren Zusammenhang beleuchtet, in welchem die Verkehrsmittel mit dem ge- samten Staats- und Erwerbsleben eines Volks stehen. Der Boden, aus welchem der Verkehr naturgemäss herauswächst, wird gebildet durch die politischen, Handels-, Erwerbs-, Familien- und Freundschafts-Interessen. Im gleichen Schritt mit diesen Interessen und Bedürfnissen erfolgt auch das weitere Gedeihen des Verkehrs: es unterliegt organischen Gesetzen, welche für die kombinierende Rekonstruktion älterer Verkehrsformen nicht minder zu beachten sind, als die vorhandenen Urkunden-Belege. Auch ohne die letzteren ergiebt sich schon an sich die geschichtliche Entwickelung des Verkehrs einerseits aus seinen Grundlagen, insbesondere aus der arbeitsteiligen Produktion und der Bevölkerungs- dichtigkeit 1), andererseits aus seinen beiden Hauptbestand- 1) Der Hauptanlass zur Erstehung von Verkehrswegen wird durch die Art der Verteilung der Bevölkerung und deren grössere Agglomeration, nämlich durch die Städte gegeben; die Städte sind die wichtigsten Konsu- menten der Rohprodukte und die wichtigsten Produzenten der Fabrikate, also Huber. 1

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/huber_verkehr_1893
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/huber_verkehr_1893/17
Zitationshilfe: Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_verkehr_1893/17>, abgerufen am 22.12.2024.