Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.10. "Ich schwamm auf purpurner Galeere Durchs dunkelblaue Griechenmeer, Da auf der Insel der Cythere Traf ich den Juden Ahasver. Und weiter fuhren die Gefährten, Er aber ward mein Weggenoß Und sprach: "Nun zeig ich dir die Gärten, Die Gärten des Okeanos! Die Welt, ich habe sie durchmessen,
Doch farblos schien mir Luft und Land; Nur ein Bild hab ich nie vergessen, Nur eins ist werth, daß es entstand: Das ist die Zuflucht der Verkärten, Das ist des Meergotts grünes Schloß, Das sind die wunderbaren Gärten, Die Gärten des Okeanos! 10. „Ich ſchwamm auf purpurner Galeere Durchs dunkelblaue Griechenmeer, Da auf der Inſel der Cythere Traf ich den Juden Ahasver. Und weiter fuhren die Gefährten, Er aber ward mein Weggenoß Und ſprach: „Nun zeig ich dir die Gärten, Die Gärten des Okeanos! Die Welt, ich habe ſie durchmeſſen,
Doch farblos ſchien mir Luft und Land; Nur ein Bild hab ich nie vergeſſen, Nur eins iſt werth, daß es entſtand: Das iſt die Zuflucht der Verkärten, Das iſt des Meergotts grünes Schloß, Das ſind die wunderbaren Gärten, Die Gärten des Okeanos! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0434" n="412"/> </div> <div n="2"> <head>10.<lb/></head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>„<hi rendition="#in">I</hi>ch ſchwamm auf purpurner Galeere</l><lb/> <l>Durchs dunkelblaue Griechenmeer,</l><lb/> <l>Da auf der Inſel der Cythere</l><lb/> <l>Traf ich den Juden Ahasver.</l><lb/> <l>Und weiter fuhren die Gefährten,</l><lb/> <l>Er aber ward mein Weggenoß</l><lb/> <l>Und ſprach: „Nun zeig ich dir die Gärten,</l><lb/> <l>Die Gärten des Okeanos!</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Die Welt, ich habe ſie durchmeſſen,</l><lb/> <l>Doch farblos ſchien mir Luft und Land;</l><lb/> <l>Nur ein Bild hab ich nie vergeſſen,</l><lb/> <l>Nur <hi rendition="#g">eins</hi> iſt werth, daß es entſtand:</l><lb/> <l>Das iſt die Zuflucht der Verkärten,</l><lb/> <l>Das iſt des Meergotts grünes Schloß,</l><lb/> <l>Das ſind die wunderbaren Gärten,</l><lb/> <l>Die Gärten des Okeanos!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [412/0434]
10.
„Ich ſchwamm auf purpurner Galeere
Durchs dunkelblaue Griechenmeer,
Da auf der Inſel der Cythere
Traf ich den Juden Ahasver.
Und weiter fuhren die Gefährten,
Er aber ward mein Weggenoß
Und ſprach: „Nun zeig ich dir die Gärten,
Die Gärten des Okeanos!
Die Welt, ich habe ſie durchmeſſen,
Doch farblos ſchien mir Luft und Land;
Nur ein Bild hab ich nie vergeſſen,
Nur eins iſt werth, daß es entſtand:
Das iſt die Zuflucht der Verkärten,
Das iſt des Meergotts grünes Schloß,
Das ſind die wunderbaren Gärten,
Die Gärten des Okeanos!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |