Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.

Bild:
<< vorherige Seite
Zum Dessert.

Nicht jeder, der hinkt,
Hat heut eine Chaise;
Nicht alles, was stinkt,
Ist Limburger Käse.

Die Kritik als Epilog.

Dies schrieb ein Antihofpoet,
Halb Kakerlake, halb Prophet.
Er sang zu wenig mir piano
Und roch verteufelt nach Guano.
Zwar Mancher wird ihm Beifall hageln,
Doch darf's mir nicht das Hirn vernageln,
Denn seht, sein ganzer Singsang hinkte:
Er appellirte an die häßlichen Instinkte!

Zum Deſſert.

Nicht jeder, der hinkt,
Hat heut eine Chaiſe;
Nicht alles, was ſtinkt,
Iſt Limburger Käſe.

Die Kritik als Epilog.

Dies ſchrieb ein Antihofpoet,
Halb Kakerlake, halb Prophet.
Er ſang zu wenig mir piano
Und roch verteufelt nach Guano.
Zwar Mancher wird ihm Beifall hageln,
Doch darf's mir nicht das Hirn vernageln,
Denn ſeht, ſein ganzer Singſang hinkte:
Er appellirte an die häßlichen Inſtinkte!

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0409" n="387"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zum De&#x017F;&#x017F;ert.</hi><lb/>
          </head>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <l><hi rendition="#in">N</hi>icht jeder, der hinkt,</l><lb/>
            <l>Hat heut eine Chai&#x017F;e;</l><lb/>
            <l>Nicht alles, was &#x017F;tinkt,</l><lb/>
            <l>I&#x017F;t Limburger Kä&#x017F;e.</l><lb/>
          </lg>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die Kritik als Epilog.</hi><lb/>
          </head>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <l><hi rendition="#in">D</hi>ies &#x017F;chrieb ein Antihofpoet,</l><lb/>
            <l>Halb Kakerlake, halb Prophet.</l><lb/>
            <l>Er &#x017F;ang zu wenig mir piano</l><lb/>
            <l>Und roch verteufelt nach Guano.</l><lb/>
            <l>Zwar Mancher wird ihm Beifall hageln,</l><lb/>
            <l>Doch darf's mir nicht das Hirn vernageln,</l><lb/>
            <l>Denn &#x017F;eht, &#x017F;ein ganzer Sing&#x017F;ang hinkte:</l><lb/>
            <l><hi rendition="#g">Er appellirte an die häßlichen In&#x017F;tinkte</hi>!</l><lb/>
          </lg>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[387/0409] Zum Deſſert. Nicht jeder, der hinkt, Hat heut eine Chaiſe; Nicht alles, was ſtinkt, Iſt Limburger Käſe. Die Kritik als Epilog. Dies ſchrieb ein Antihofpoet, Halb Kakerlake, halb Prophet. Er ſang zu wenig mir piano Und roch verteufelt nach Guano. Zwar Mancher wird ihm Beifall hageln, Doch darf's mir nicht das Hirn vernageln, Denn ſeht, ſein ganzer Singſang hinkte: Er appellirte an die häßlichen Inſtinkte!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886/409
Zitationshilfe: Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886/409>, abgerufen am 21.11.2024.