Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.Weltzeitungs-Inserat. "Gesucht wird für sofort ein tüchtger Mäher. Adressen sub Bureau zum großen Pan, Denn dreigekrönt sitzt noch ein Pharisäer Auf seinem Sündenstuhl im Vatikan." "Essetai emar!" O Glaube, Liebe, Hoffnung, heilge Dreiheit, Wir dienen dir und du belohnst uns nie, Denn auch noch heut ist unsre deutsche Freiheit Nur eine schwarzrothgoldne Phantasie! Weltzeitungs-Inſerat. „Geſucht wird für ſofort ein tüchtger Mäher. Adreſſen sub Bureau zum großen Pan, Denn dreigekrönt ſitzt noch ein Phariſäer Auf ſeinem Sündenſtuhl im Vatikan.“ „Ἔσσεται ἣμαϱ!“ O Glaube, Liebe, Hoffnung, heilge Dreiheit, Wir dienen dir und du belohnſt uns nie, Denn auch noch heut iſt unſre deutſche Freiheit Nur eine ſchwarzrothgoldne Phantaſie! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0396"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Weltzeitungs-Inſerat.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <l>„<hi rendition="#in">G</hi>eſucht wird für ſofort ein tüchtger Mäher.</l><lb/> <l>Adreſſen <hi rendition="#aq">sub</hi> Bureau zum großen Pan,</l><lb/> <l>Denn dreigekrönt ſitzt noch ein Phariſäer</l><lb/> <l>Auf ſeinem Sündenſtuhl im Vatikan.“</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">„Ἔσσεται ἣμαϱ!“</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">O</hi> Glaube, Liebe, Hoffnung, heilge Dreiheit,</l><lb/> <l>Wir dienen dir und du belohnſt uns nie,</l><lb/> <l>Denn auch noch heut iſt unſre deutſche Freiheit</l><lb/> <l>Nur eine ſchwarzrothgoldne Phantaſie!</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0396]
Weltzeitungs-Inſerat.
„Geſucht wird für ſofort ein tüchtger Mäher.
Adreſſen sub Bureau zum großen Pan,
Denn dreigekrönt ſitzt noch ein Phariſäer
Auf ſeinem Sündenſtuhl im Vatikan.“
„Ἔσσεται ἣμαϱ!“
O Glaube, Liebe, Hoffnung, heilge Dreiheit,
Wir dienen dir und du belohnſt uns nie,
Denn auch noch heut iſt unſre deutſche Freiheit
Nur eine ſchwarzrothgoldne Phantaſie!
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