Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.An Gottfried Keller. Die Weisheit lieh dir ihre Huld, Die Schönheit steht in deiner Schuld. Durch deine Verse blitzt und rollt Goethe'sches Gold! Ich möchte dich bis in den Himmel heben, Doch ach, du glaubst ja nicht an ihn, Denn nur die Erde trägt dir Reben, Rothe Rosen und weißen Jasmin. Du bist mir auf hundert von Meilen entrückt, Doch hab ich dir oft schon die Hand gedrückt Und jauchz dir nun zu durch Nebel und Dunst Das alte Sprüchlein: "Gott grüß die Kunst!" An Gottfried Keller. Die Weisheit lieh dir ihre Huld, Die Schönheit ſteht in deiner Schuld. Durch deine Verſe blitzt und rollt Goethe'ſches Gold! Ich möchte dich bis in den Himmel heben, Doch ach, du glaubſt ja nicht an ihn, Denn nur die Erde trägt dir Reben, Rothe Roſen und weißen Jasmin. Du biſt mir auf hundert von Meilen entrückt, Doch hab ich dir oft ſchon die Hand gedrückt Und jauchz dir nun zu durch Nebel und Dunſt Das alte Sprüchlein: „Gott grüß die Kunſt!“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="340" facs="#f0362"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">An Gottfried Keller.</hi><lb/> </head> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">D</hi>ie Weisheit lieh dir ihre Huld,</l><lb/> <l>Die Schönheit ſteht in deiner Schuld.</l><lb/> <l>Durch deine Verſe blitzt und rollt</l><lb/> <l>Goethe'ſches Gold!</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Ich möchte dich bis in den Himmel heben,</l><lb/> <l>Doch ach, du glaubſt ja nicht an ihn,</l><lb/> <l>Denn nur die Erde trägt dir Reben,</l><lb/> <l>Rothe Roſen und weißen Jasmin.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Du biſt mir auf hundert von Meilen entrückt,</l><lb/> <l>Doch hab ich dir oft ſchon die Hand gedrückt</l><lb/> <l>Und jauchz dir nun zu durch Nebel und Dunſt</l><lb/> <l>Das alte Sprüchlein: „Gott grüß die Kunſt!“</l><lb/> </lg> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [340/0362]
An Gottfried Keller.
Die Weisheit lieh dir ihre Huld,
Die Schönheit ſteht in deiner Schuld.
Durch deine Verſe blitzt und rollt
Goethe'ſches Gold!
Ich möchte dich bis in den Himmel heben,
Doch ach, du glaubſt ja nicht an ihn,
Denn nur die Erde trägt dir Reben,
Rothe Roſen und weißen Jasmin.
Du biſt mir auf hundert von Meilen entrückt,
Doch hab ich dir oft ſchon die Hand gedrückt
Und jauchz dir nun zu durch Nebel und Dunſt
Das alte Sprüchlein: „Gott grüß die Kunſt!“
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Zitationshilfe: | Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886/362>, abgerufen am 03.03.2025. |