Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.29. O, sieh mich nicht an, Du blasser Dämon! Wir sind allein .... O, hab Erbarmen! Nur ein einziges Weib Ist so schön, wie du: Die Teufelin Lilith, Die Mutter des Kain! Runzle die Braunen Und nenne mich "Narr", Lache mich aus Und tritt mich mit Füßen -- Nur, sieh mich nicht an! Sieh mich nicht an
Und laß deine weißen, Runden Brüste Nicht so sehnsüchtig wogen! Denn deine rothen Lippen sind Für meine Seele Viel zu süß! 29. O, ſieh mich nicht an, Du blaſſer Dämon! Wir ſind allein .... O, hab Erbarmen! Nur ein einziges Weib Iſt ſo ſchön, wie du: Die Teufelin Lilith, Die Mutter des Kain! Runzle die Braunen Und nenne mich „Narr“, Lache mich aus Und tritt mich mit Füßen — Nur, ſieh mich nicht an! Sieh mich nicht an
Und laß deine weißen, Runden Brüſte Nicht ſo ſehnſüchtig wogen! Denn deine rothen Lippen ſind Für meine Seele Viel zu ſüß! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0268" n="246"/> </div> <div n="2"> <head>29.<lb/></head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">O</hi>, ſieh mich nicht an,</l><lb/> <l>Du blaſſer Dämon!</l><lb/> <l>Wir ſind allein ....</l><lb/> <l>O, hab Erbarmen!</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Nur ein einziges Weib</l><lb/> <l>Iſt ſo ſchön, wie du:</l><lb/> <l>Die Teufelin Lilith,</l><lb/> <l>Die Mutter des Kain!</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Runzle die Braunen</l><lb/> <l>Und nenne mich „Narr“,</l><lb/> <l>Lache mich aus</l><lb/> <l>Und tritt mich mit Füßen —</l><lb/> <l>Nur, ſieh mich nicht an!</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Sieh mich nicht an</l><lb/> <l>Und laß deine weißen,</l><lb/> <l>Runden Brüſte</l><lb/> <l>Nicht ſo ſehnſüchtig wogen!</l><lb/> <l>Denn deine rothen</l><lb/> <l>Lippen ſind</l><lb/> <l>Für meine Seele</l><lb/> <l>Viel zu ſüß!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [246/0268]
29.
O, ſieh mich nicht an,
Du blaſſer Dämon!
Wir ſind allein ....
O, hab Erbarmen!
Nur ein einziges Weib
Iſt ſo ſchön, wie du:
Die Teufelin Lilith,
Die Mutter des Kain!
Runzle die Braunen
Und nenne mich „Narr“,
Lache mich aus
Und tritt mich mit Füßen —
Nur, ſieh mich nicht an!
Sieh mich nicht an
Und laß deine weißen,
Runden Brüſte
Nicht ſo ſehnſüchtig wogen!
Denn deine rothen
Lippen ſind
Für meine Seele
Viel zu ſüß!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |