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Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.

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23.
Nun pfeift der Herbstwind ums Gemäuer,
Und grau in grau verschwimmt die Luft,
Und um den Herd und um sein Feuer
Webt Winterduft.
Das ist die Zeit, wo sich die Seele
Stilleinsam auf sich selbst besinnt
Und wie im Lenz einst Philomele
Auf Lieder sinnt.
Willkommen drum zur guten Stunde,
O Muse, unter meinem Dach;
Ist auch dies Stübchen hier im Grunde
Kein Prunkgemach!
23.
Nun pfeift der Herbſtwind ums Gemäuer,
Und grau in grau verſchwimmt die Luft,
Und um den Herd und um ſein Feuer
Webt Winterduft.
Das iſt die Zeit, wo ſich die Seele
Stilleinſam auf ſich ſelbſt beſinnt
Und wie im Lenz einſt Philomele
Auf Lieder ſinnt.
Willkommen drum zur guten Stunde,
O Muſe, unter meinem Dach;
Iſt auch dies Stübchen hier im Grunde
Kein Prunkgemach!
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[233/0255] 23. Nun pfeift der Herbſtwind ums Gemäuer, Und grau in grau verſchwimmt die Luft, Und um den Herd und um ſein Feuer Webt Winterduft. Das iſt die Zeit, wo ſich die Seele Stilleinſam auf ſich ſelbſt beſinnt Und wie im Lenz einſt Philomele Auf Lieder ſinnt. Willkommen drum zur guten Stunde, O Muſe, unter meinem Dach; Iſt auch dies Stübchen hier im Grunde Kein Prunkgemach!

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Zitationshilfe: Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886/255>, abgerufen am 03.12.2024.