Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] Waasen ausstechen/ und stellen die Vögel darauf; am
besten ist/ man speise sie mit laulichten Speisen und le-
bendigen Vögeln/ oder man kan täglich abwechseln/
heute sie mit kräfftiger/ und morgen mit geringer Spei-
se zu versehen.

Das Geschirr/ darein man ihnen das Wasser gibt/
soll zimlich breit und tieff seyn/ doch daß der Habicht mit
den Füssen das Wasser erreichen könne/ wann man ih-
nen einen Tag um den andern Fleisch von Spänfärck-
lein giebt/ so reinigen sie sich wol davon; Jtem Tau-
ben/ Mäuse/ und junge Hunde; Jtem eine Natter-
haut klein zerhackt/ und unter ihr Geäse vermischt/ ist
auch gut/ und befördert die Mausung; Jtem nimm
eine Schildkrot/ so an trockenen Orten gefangen wor-
[Spaltenumbruch] den/ zeuch ihr die Schalen ab/ und lege sie rücklings dem
Vogel für zu essen/ dann diß Fleisch und Safft ist ihm
gut/ und macht/ daß die Mauß bald fürüber gehe; nach
der Mauß werden sie überaus schön von neuen jungen
Federn gezieret/ in der Mauß ist ihnen auch gesund/ daß
man sie offt mit jungen Schwalben oder andern jungen
aus den Nestern genommenen Vögeln speiset; zu die-
ser Zeit sollen sie immerdar/ Wechselweise/ mit feuch-
ten Speisen versehen seyn.

Das Mausen befördert auch/ wann man grüne
Eydechslein/ an der Sonnen gedörrt/ pulvert/ und ihr
Geäß damit/ sonderlich Schweinenfleisch/ bestreuet;
Oder so man sie anfänglich nur mit lebendigen Mäu-
sen speiset.

Cap. XCIV.
Von ihren Kranckheiten und Curen.
[Spaltenumbruch]

EJn Falckonier soll allzeit Aloe im Vorrath ha-
ben/ seinen Vogel zu purgiren/ wie auch Rha-
barbara, Hierapicra,
die reinigt und stärckt den
Leib/ Agaricum, das reinigt das Hirn; Manna, die
solvirt gantz gelind/ erläutert das Geblüt/ und macht
Appetit; Gewürtz-Negelein/ die dienen für die Flüsse;
Zimmet und Zucker/ die trocknen die Wunden/ und ma-
chen die Haut wieder wachsen; die nasse Rosen-Con-
serva
reinigt/ macht Lust/ und erfrischet; die trockene
Rosen-Conserv führt die undäuliche Speise aus; das
süsse Mandel-Oel führt die zähen Schleim aus/ eröffnet
das Gedärme und treibt die Flüß aus. Ein Weid-
man soll beyläuffig ihre Kranckheiten wissen/ auch wie
ihnen zu begegnen.

Die Strauchen der Raubvögel wird durch Hitz
und Kälte/ durch Staub und Rauch/ verursachet/ auch
wann sie nicht sauber gehalten oder gewartet werden;
Da soll man nehmen ein Quintel Aloe, ein Quintel
Myrrhen/ ein halb Quintel Saffran/ 16 Gewürtz-Ne-
gelein/ eine Unzen Manna, und ein halbes Quintel
Rhabarbara, alles gepulvert zusamm gemischt und in
einem Glas aufbehalten und verwahrt/ bedarf mans/
gibt man das fünffte Theil davon dem Vogel auf ein
oder zweymal ein.

Wann einem Vogel die Augen verletzt sind/ daß sie
rinnen/ so nimm Eyerweiß/ Rosen- und Braunellenwas-
ser/ schlag es wol durcheinander/ und lege es ihm mit
ein wenig Baumwollen auf den Schnabel zwischen die
Augen/ setze ihm darnach eine weite Hauben darüber/
und halte ihn/ so lang ihn das Auge schmertzet/ die gan-
tze Nacht über wol gedeckt; Diß kan/ so oft man es be-
darff/ wiederholet werden; Jst auch dieses gut/ wann
ihnen die Nasenlöcher verstopfft sind/ doch nimmt man
das Weisse vom Ey/ zerschlägt es mit Rosen- und Sal-
veblühe/ nimmt darnach ein wenig Baum-Woll/ tunckt
es darein/ und legt ihms über die Nasenlöcher/ auf die
vorerzehlte Weise.

Für die Finnen auf der Zungen/ so die Franzosen
Barbillons nennen/ speise den Vogel mit Fleisch/ so zu-
vor in Rahnruben- oder rother Ruben Safft geweichet
worden.

Diß ist auch gut/ wann man ihm den Zipf oder Pips
vorhero mit einem scharffen Messerlein/ gleichwie den
Hünern/ genommen hat.

[Spaltenumbruch]

Es meldet Mr. d' Esparron, daß man einen Vogel/
der etwas in dem Kropf hat/ und weder verdäuen noch
heraus werffen kan/ durch drey Personen kan halten las-
sen/ und durch einen Drath vornen mit einem Häcklein/
in den Hals hinein stecken/ und wann man das Quell
an den Hacken subtil gedrähet hat/ möge mans ohne
Schaden heraus ziehen; und hat der alte Herr Ott
Teufel/ Freyherr zu Gundersstorff/ ein auf die Falck-
nerey trefflich verständiger/ und deßwegen von etlichen
Kaysern wolbeliebter Herr/ ihm ein solches Jnstrument
machen lassen/ damit er die verhaltene und zuruck-blei-
bende Quelle commode hat aus dem Kropf ziehen kön-
nen; und meldet Esparron, daß er auch zum öfftern
den Vögeln den Kropf mit einem scharffen Messerlein
nach der Länge/ subtil aufschneiden/ die böse Materia
heraus nehmen/ und den Schnitt wieder mit Carmesin-
Seiden zunähen/ und ein wenig mit Baum-Oel einsal-
ben lassen. Man muß ihn aber darnach mit Hammels-
Hertz speisen/ und nur ein Drittheil geben desjenigen/
was man ihme sonst zu geben pfleget/ und vorher ein
wenig Terrae sigillatae darauf streuen/ also muß er 14
oder 20 Tage abgespeiset werden/ und man muß ihm
unterdessen keine Quelle geben; Daselbst giebt er auch
ein Jnstrument/ die Quelle gelegensam aus dem Kropf
zu ziehen/ und nennet es Desampelotteur, oder Buzen-
zieher/ dessen Figur auch daselbst zu Ende des vierdten
Theils p. 267. zu finden ist.

Die Vögel bey guter Gesundheit und Appetit zu
erhalten/ soll man ihnen/ im Winter/ ihr Fleisch/ in gesot-
tenem Wasser/ als nemlich in Gras-Wasser/ oder spi-
tzigen Wegricht- oder Petersill-Wegweiß-Apostemen-
kraut- und dergleichen Wassern einweichen.

Wann dein Vogel verlohren/ und von den jenigen/
so ihn finden/ und dir wieder bringen/ nicht recht wäre
gehalten worden/ so solt du ihn vorher wol besichtigen/
und solt ihm alsobald/ auf eine Fürsorge/ ein wenig Mum-
mien in seiner Speise eingeben/ und ihn hernach mit
Manna purgiren; den andern Tag auf den Abend/
solt du ihm eine Pilulam de tribus in seiner Quelle ein-
geben/ dardurch wirst du ihm vieler Zufälle abhelf-
fen.

Wann einem Vogel ein Dorn oder sonst etwas ins
Auge kommt/ so nimm Thutiae praeparatae 1 Unz/ ein
halbe Aechtring Rosenwasser/ und so viel weissen Wein/

auch

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] Waaſen ausſtechen/ und ſtellen die Voͤgel darauf; am
beſten iſt/ man ſpeiſe ſie mit laulichten Speiſen und le-
bendigen Voͤgeln/ oder man kan taͤglich abwechſeln/
heute ſie mit kraͤfftiger/ und morgen mit geringer Spei-
ſe zu verſehen.

Das Geſchirr/ darein man ihnen das Waſſer gibt/
ſoll zimlich breit und tieff ſeyn/ doch daß der Habicht mit
den Fuͤſſen das Waſſer erreichen koͤnne/ wann man ih-
nen einen Tag um den andern Fleiſch von Spaͤnfaͤrck-
lein giebt/ ſo reinigen ſie ſich wol davon; Jtem Tau-
ben/ Maͤuſe/ und junge Hunde; Jtem eine Natter-
haut klein zerhackt/ und unter ihr Geaͤſe vermiſcht/ iſt
auch gut/ und befoͤrdert die Mauſung; Jtem nimm
eine Schildkrot/ ſo an trockenen Orten gefangen wor-
[Spaltenumbruch] den/ zeuch ihr die Schalen ab/ und lege ſie ruͤcklings dem
Vogel fuͤr zu eſſen/ dann diß Fleiſch und Safft iſt ihm
gut/ und macht/ daß die Mauß bald fuͤruͤber gehe; nach
der Mauß werden ſie uͤberaus ſchoͤn von neuen jungen
Federn gezieret/ in der Mauß iſt ihnen auch geſund/ daß
man ſie offt mit jungen Schwalben oder andern jungen
aus den Neſtern genommenen Voͤgeln ſpeiſet; zu die-
ſer Zeit ſollen ſie immerdar/ Wechſelweiſe/ mit feuch-
ten Speiſen verſehen ſeyn.

Das Mauſen befoͤrdert auch/ wann man gruͤne
Eydechslein/ an der Sonnen gedoͤrrt/ pulvert/ und ihr
Geaͤß damit/ ſonderlich Schweinenfleiſch/ beſtreuet;
Oder ſo man ſie anfaͤnglich nur mit lebendigen Maͤu-
ſen ſpeiſet.

Cap. XCIV.
Von ihren Kranckheiten und Curen.
[Spaltenumbruch]

EJn Falckonier ſoll allzeit Aloë im Vorrath ha-
ben/ ſeinen Vogel zu purgiren/ wie auch Rha-
barbara, Hierapicra,
die reinigt und ſtaͤrckt den
Leib/ Agaricum, das reinigt das Hirn; Manna, die
ſolvirt gantz gelind/ erlaͤutert das Gebluͤt/ und macht
Appetit; Gewuͤrtz-Negelein/ die dienen fuͤr die Fluͤſſe;
Zimmet und Zucker/ die trocknen die Wunden/ und ma-
chen die Haut wieder wachſen; die naſſe Roſen-Con-
ſerva
reinigt/ macht Luſt/ und erfriſchet; die trockene
Roſen-Conſerv fuͤhrt die undaͤuliche Speiſe aus; das
ſuͤſſe Mandel-Oel fuͤhrt die zaͤhen Schleim aus/ eroͤffnet
das Gedaͤrme und treibt die Fluͤß aus. Ein Weid-
man ſoll beylaͤuffig ihre Kranckheiten wiſſen/ auch wie
ihnen zu begegnen.

Die Strauchen der Raubvoͤgel wird durch Hitz
und Kaͤlte/ durch Staub und Rauch/ verurſachet/ auch
wann ſie nicht ſauber gehalten oder gewartet werden;
Da ſoll man nehmen ein Quintel Aloë, ein Quintel
Myrrhen/ ein halb Quintel Saffran/ 16 Gewuͤrtz-Ne-
gelein/ eine Unzen Manna, und ein halbes Quintel
Rhabarbara, alles gepulvert zuſamm gemiſcht und in
einem Glas aufbehalten und verwahrt/ bedarf mans/
gibt man das fuͤnffte Theil davon dem Vogel auf ein
oder zweymal ein.

Wann einem Vogel die Augen verletzt ſind/ daß ſie
rinnen/ ſo nim̃ Eyerweiß/ Roſen- und Braunellenwaſ-
ſer/ ſchlag es wol durcheinander/ und lege es ihm mit
ein wenig Baumwollen auf den Schnabel zwiſchen die
Augen/ ſetze ihm darnach eine weite Hauben daruͤber/
und halte ihn/ ſo lang ihn das Auge ſchmertzet/ die gan-
tze Nacht uͤber wol gedeckt; Diß kan/ ſo oft man es be-
darff/ wiederholet werden; Jſt auch dieſes gut/ wann
ihnen die Naſenloͤcher verſtopfft ſind/ doch nimmt man
das Weiſſe vom Ey/ zerſchlaͤgt es mit Roſen- und Sal-
vebluͤhe/ nimmt darnach ein wenig Baum-Woll/ tunckt
es darein/ und legt ihms uͤber die Naſenloͤcher/ auf die
vorerzehlte Weiſe.

Fuͤr die Finnen auf der Zungen/ ſo die Franzoſen
Barbillons nennen/ ſpeiſe den Vogel mit Fleiſch/ ſo zu-
vor in Rahnruben- oder rother Ruben Safft geweichet
worden.

Diß iſt auch gut/ wann man ihm den Zipf oder Pips
vorhero mit einem ſcharffen Meſſerlein/ gleichwie den
Huͤnern/ genommen hat.

[Spaltenumbruch]

Es meldet Mr. d’ Eſparron, daß man einen Vogel/
der etwas in dem Kropf hat/ und weder verdaͤuen noch
heraus werffen kan/ durch drey Perſonen kan halten laſ-
ſen/ und durch einen Drath vornen mit einem Haͤcklein/
in den Hals hinein ſtecken/ und wann man das Quell
an den Hacken ſubtil gedraͤhet hat/ moͤge mans ohne
Schaden heraus ziehen; und hat der alte Herr Ott
Teufel/ Freyherr zu Gundersſtorff/ ein auf die Falck-
nerey trefflich verſtaͤndiger/ und deßwegen von etlichen
Kayſern wolbeliebter Herr/ ihm ein ſolches Jnſtrument
machen laſſen/ damit er die verhaltene und zuruck-blei-
bende Quelle commodè hat aus dem Kropf ziehen koͤn-
nen; und meldet Eſparron, daß er auch zum oͤfftern
den Voͤgeln den Kropf mit einem ſcharffen Meſſerlein
nach der Laͤnge/ ſubtil aufſchneiden/ die boͤſe Materia
heraus nehmen/ und den Schnitt wieder mit Carmeſin-
Seiden zunaͤhen/ und ein wenig mit Baum-Oel einſal-
ben laſſen. Man muß ihn aber darnach mit Hammels-
Hertz ſpeiſen/ und nur ein Drittheil geben desjenigen/
was man ihme ſonſt zu geben pfleget/ und vorher ein
wenig Terræ ſigillatæ darauf ſtreuen/ alſo muß er 14
oder 20 Tage abgeſpeiſet werden/ und man muß ihm
unterdeſſen keine Quelle geben; Daſelbſt giebt er auch
ein Jnſtrument/ die Quelle gelegenſam aus dem Kropf
zu ziehen/ und nennet es Deſampelotteur, oder Buzen-
zieher/ deſſen Figur auch daſelbſt zu Ende des vierdten
Theils p. 267. zu finden iſt.

Die Voͤgel bey guter Geſundheit und Appetit zu
erhalten/ ſoll man ihnen/ im Winter/ ihr Fleiſch/ in geſot-
tenem Waſſer/ als nemlich in Gras-Waſſer/ oder ſpi-
tzigen Wegricht- oder Peterſill-Wegweiß-Apoſtemen-
kraut- und dergleichen Waſſern einweichen.

Wann dein Vogel verlohren/ und von den jenigen/
ſo ihn finden/ und dir wieder bringen/ nicht recht waͤre
gehalten worden/ ſo ſolt du ihn vorher wol beſichtigen/
und ſolt ihm alſobald/ auf eine Fuͤrſorge/ ein wenig Mum-
mien in ſeiner Speiſe eingeben/ und ihn hernach mit
Manna purgiren; den andern Tag auf den Abend/
ſolt du ihm eine Pilulam de tribus in ſeiner Quelle ein-
geben/ dardurch wirſt du ihm vieler Zufaͤlle abhelf-
fen.

Wann einem Vogel ein Dorn oder ſonſt etwas ins
Auge kommt/ ſo nimm Thutiæ præparatæ 1 Unz/ ein
halbe Aechtring Roſenwaſſer/ und ſo viel weiſſen Wein/

auch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0682" n="664"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des Adelichen Land- und Feld-Lebens</hi></fw><lb/><cb/>
Waa&#x017F;en aus&#x017F;techen/ und &#x017F;tellen die Vo&#x0364;gel darauf; am<lb/>
be&#x017F;ten i&#x017F;t/ man &#x017F;pei&#x017F;e &#x017F;ie mit laulichten Spei&#x017F;en und le-<lb/>
bendigen Vo&#x0364;geln/ oder man kan ta&#x0364;glich abwech&#x017F;eln/<lb/>
heute &#x017F;ie mit kra&#x0364;fftiger/ und morgen mit geringer Spei-<lb/>
&#x017F;e zu ver&#x017F;ehen.</p><lb/>
            <p>Das Ge&#x017F;chirr/ darein man ihnen das Wa&#x017F;&#x017F;er gibt/<lb/>
&#x017F;oll zimlich breit und tieff &#x017F;eyn/ doch daß der Habicht mit<lb/>
den Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en das Wa&#x017F;&#x017F;er erreichen ko&#x0364;nne/ wann man ih-<lb/>
nen einen Tag um den andern Flei&#x017F;ch von Spa&#x0364;nfa&#x0364;rck-<lb/>
lein giebt/ &#x017F;o reinigen &#x017F;ie &#x017F;ich wol davon; Jtem Tau-<lb/>
ben/ Ma&#x0364;u&#x017F;e/ und junge Hunde; Jtem eine Natter-<lb/>
haut klein zerhackt/ und unter ihr Gea&#x0364;&#x017F;e vermi&#x017F;cht/ i&#x017F;t<lb/>
auch gut/ und befo&#x0364;rdert die Mau&#x017F;ung; Jtem nimm<lb/>
eine Schildkrot/ &#x017F;o an trockenen Orten gefangen wor-<lb/><cb/>
den/ zeuch ihr die Schalen ab/ und lege &#x017F;ie ru&#x0364;cklings dem<lb/>
Vogel fu&#x0364;r zu e&#x017F;&#x017F;en/ dann diß Flei&#x017F;ch und Safft i&#x017F;t ihm<lb/>
gut/ und macht/ daß die Mauß bald fu&#x0364;ru&#x0364;ber gehe; nach<lb/>
der Mauß werden &#x017F;ie u&#x0364;beraus &#x017F;cho&#x0364;n von neuen jungen<lb/>
Federn gezieret/ in der Mauß i&#x017F;t ihnen auch ge&#x017F;und/ daß<lb/>
man &#x017F;ie offt mit jungen Schwalben oder andern jungen<lb/>
aus den Ne&#x017F;tern genommenen Vo&#x0364;geln &#x017F;pei&#x017F;et; zu die-<lb/>
&#x017F;er Zeit &#x017F;ollen &#x017F;ie immerdar/ Wech&#x017F;elwei&#x017F;e/ mit feuch-<lb/>
ten Spei&#x017F;en ver&#x017F;ehen &#x017F;eyn.</p><lb/>
            <p>Das Mau&#x017F;en befo&#x0364;rdert auch/ wann man gru&#x0364;ne<lb/>
Eydechslein/ an der Sonnen gedo&#x0364;rrt/ pulvert/ und ihr<lb/>
Gea&#x0364;ß damit/ &#x017F;onderlich Schweinenflei&#x017F;ch/ be&#x017F;treuet;<lb/>
Oder &#x017F;o man &#x017F;ie anfa&#x0364;nglich nur mit lebendigen Ma&#x0364;u-<lb/>
&#x017F;en &#x017F;pei&#x017F;et.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi> XCIV</hi>.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Von ihren Kranckheiten und Curen.</hi> </head><lb/>
            <cb/>
            <p><hi rendition="#in">E</hi>Jn Falckonier &#x017F;oll allzeit <hi rendition="#aq">Aloë</hi> im Vorrath ha-<lb/>
ben/ &#x017F;einen Vogel zu purgiren/ wie auch <hi rendition="#aq">Rha-<lb/>
barbara, Hierapicra,</hi> die reinigt und &#x017F;ta&#x0364;rckt den<lb/>
Leib/ <hi rendition="#aq">Agaricum,</hi> das reinigt das Hirn; <hi rendition="#aq">Manna,</hi> die<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;olvi</hi>rt gantz gelind/ erla&#x0364;utert das Geblu&#x0364;t/ und macht<lb/>
Appetit; Gewu&#x0364;rtz-Negelein/ die dienen fu&#x0364;r die Flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e;<lb/>
Zimmet und Zucker/ die trocknen die Wunden/ und ma-<lb/>
chen die Haut wieder wach&#x017F;en; die na&#x017F;&#x017F;e Ro&#x017F;en-<hi rendition="#aq">Con-<lb/>
&#x017F;erva</hi> reinigt/ macht Lu&#x017F;t/ und erfri&#x017F;chet; die trockene<lb/>
Ro&#x017F;en-<hi rendition="#aq">Con&#x017F;erv</hi> fu&#x0364;hrt die unda&#x0364;uliche Spei&#x017F;e aus; das<lb/>
&#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;e Mandel-Oel fu&#x0364;hrt die za&#x0364;hen Schleim aus/ ero&#x0364;ffnet<lb/>
das Geda&#x0364;rme und treibt die Flu&#x0364;ß aus. Ein Weid-<lb/>
man &#x017F;oll beyla&#x0364;uffig ihre Kranckheiten wi&#x017F;&#x017F;en/ auch wie<lb/>
ihnen zu begegnen.</p><lb/>
            <p>Die Strauchen der Raubvo&#x0364;gel wird durch Hitz<lb/>
und Ka&#x0364;lte/ durch Staub und Rauch/ verur&#x017F;achet/ auch<lb/>
wann &#x017F;ie nicht &#x017F;auber gehalten oder gewartet werden;<lb/>
Da &#x017F;oll man nehmen ein Quintel <hi rendition="#aq">Aloë,</hi> ein Quintel<lb/>
Myrrhen/ ein halb Quintel Saffran/ 16 Gewu&#x0364;rtz-Ne-<lb/>
gelein/ eine Unzen <hi rendition="#aq">Manna,</hi> und ein halbes Quintel<lb/><hi rendition="#aq">Rhabarbara,</hi> alles gepulvert zu&#x017F;amm gemi&#x017F;cht und in<lb/>
einem Glas aufbehalten und verwahrt/ bedarf mans/<lb/>
gibt man das fu&#x0364;nffte Theil davon dem Vogel auf ein<lb/>
oder zweymal ein.</p><lb/>
            <p>Wann einem Vogel die Augen verletzt &#x017F;ind/ daß &#x017F;ie<lb/>
rinnen/ &#x017F;o nim&#x0303; Eyerweiß/ Ro&#x017F;en- und Braunellenwa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er/ &#x017F;chlag es wol durcheinander/ und lege es ihm mit<lb/>
ein wenig Baumwollen auf den Schnabel zwi&#x017F;chen die<lb/>
Augen/ &#x017F;etze ihm darnach eine weite Hauben daru&#x0364;ber/<lb/>
und halte ihn/ &#x017F;o lang ihn das Auge &#x017F;chmertzet/ die gan-<lb/>
tze Nacht u&#x0364;ber wol gedeckt; Diß kan/ &#x017F;o oft man es be-<lb/>
darff/ wiederholet werden; J&#x017F;t auch die&#x017F;es gut/ wann<lb/>
ihnen die Na&#x017F;enlo&#x0364;cher ver&#x017F;topfft &#x017F;ind/ doch nimmt man<lb/>
das Wei&#x017F;&#x017F;e vom Ey/ zer&#x017F;chla&#x0364;gt es mit Ro&#x017F;en- und Sal-<lb/>
veblu&#x0364;he/ nimmt darnach ein wenig Baum-Woll/ tunckt<lb/>
es darein/ und legt ihms u&#x0364;ber die Na&#x017F;enlo&#x0364;cher/ auf die<lb/>
vorerzehlte Wei&#x017F;e.</p><lb/>
            <p>Fu&#x0364;r die Finnen auf der Zungen/ &#x017F;o die Franzo&#x017F;en<lb/><hi rendition="#aq">Barbillons</hi> nennen/ &#x017F;pei&#x017F;e den Vogel mit Flei&#x017F;ch/ &#x017F;o zu-<lb/>
vor in Rahnruben- oder rother Ruben Safft geweichet<lb/>
worden.</p><lb/>
            <p>Diß i&#x017F;t auch gut/ wann man ihm den Zipf oder Pips<lb/>
vorhero mit einem &#x017F;charffen Me&#x017F;&#x017F;erlein/ gleichwie den<lb/>
Hu&#x0364;nern/ genommen hat.</p><lb/>
            <cb/>
            <p>Es meldet <hi rendition="#aq">Mr. d&#x2019; E&#x017F;parron,</hi> daß man einen Vogel/<lb/>
der etwas in dem Kropf hat/ und weder verda&#x0364;uen noch<lb/>
heraus werffen kan/ durch drey Per&#x017F;onen kan halten la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ und durch einen Drath vornen mit einem Ha&#x0364;cklein/<lb/>
in den Hals hinein &#x017F;tecken/ und wann man das Quell<lb/>
an den Hacken &#x017F;ubtil gedra&#x0364;het hat/ mo&#x0364;ge mans ohne<lb/>
Schaden heraus ziehen; und hat der alte Herr Ott<lb/>
Teufel/ Freyherr zu Gunders&#x017F;torff/ ein auf die Falck-<lb/>
nerey trefflich ver&#x017F;ta&#x0364;ndiger/ und deßwegen von etlichen<lb/>
Kay&#x017F;ern wolbeliebter Herr/ ihm ein &#x017F;olches Jn&#x017F;trument<lb/>
machen la&#x017F;&#x017F;en/ damit er die verhaltene und zuruck-blei-<lb/>
bende Quelle <hi rendition="#aq">commodè</hi> hat aus dem Kropf ziehen ko&#x0364;n-<lb/>
nen; und meldet <hi rendition="#aq">E&#x017F;parron,</hi> daß er auch zum o&#x0364;fftern<lb/>
den Vo&#x0364;geln den Kropf mit einem &#x017F;charffen Me&#x017F;&#x017F;erlein<lb/>
nach der La&#x0364;nge/ &#x017F;ubtil auf&#x017F;chneiden/ die bo&#x0364;&#x017F;e Materia<lb/>
heraus nehmen/ und den Schnitt wieder mit Carme&#x017F;in-<lb/>
Seiden zuna&#x0364;hen/ und ein wenig mit Baum-Oel ein&#x017F;al-<lb/>
ben la&#x017F;&#x017F;en. Man muß ihn aber darnach mit Hammels-<lb/>
Hertz &#x017F;pei&#x017F;en/ und nur ein Drittheil geben desjenigen/<lb/>
was man ihme &#x017F;on&#x017F;t zu geben pfleget/ und vorher ein<lb/>
wenig <hi rendition="#aq">Terræ &#x017F;igillatæ</hi> darauf &#x017F;treuen/ al&#x017F;o muß er 14<lb/>
oder 20 Tage abge&#x017F;pei&#x017F;et werden/ und man muß ihm<lb/>
unterde&#x017F;&#x017F;en keine Quelle geben; Da&#x017F;elb&#x017F;t giebt er auch<lb/>
ein Jn&#x017F;trument/ die Quelle gelegen&#x017F;am aus dem Kropf<lb/>
zu ziehen/ und nennet es <hi rendition="#aq">De&#x017F;ampelotteur,</hi> oder Buzen-<lb/>
zieher/ de&#x017F;&#x017F;en Figur auch da&#x017F;elb&#x017F;t zu Ende des vierdten<lb/>
Theils <hi rendition="#aq">p.</hi> 267. zu finden i&#x017F;t.</p><lb/>
            <p>Die Vo&#x0364;gel bey guter Ge&#x017F;undheit und <hi rendition="#aq">Appetit</hi> zu<lb/>
erhalten/ &#x017F;oll man ihnen/ im Winter/ ihr Flei&#x017F;ch/ in ge&#x017F;ot-<lb/>
tenem Wa&#x017F;&#x017F;er/ als nemlich in Gras-Wa&#x017F;&#x017F;er/ oder &#x017F;pi-<lb/>
tzigen Wegricht- oder Peter&#x017F;ill-Wegweiß-Apo&#x017F;temen-<lb/>
kraut- und dergleichen Wa&#x017F;&#x017F;ern einweichen.</p><lb/>
            <p>Wann dein Vogel verlohren/ und von den jenigen/<lb/>
&#x017F;o ihn finden/ und dir wieder bringen/ nicht recht wa&#x0364;re<lb/>
gehalten worden/ &#x017F;o &#x017F;olt du ihn vorher wol be&#x017F;ichtigen/<lb/>
und &#x017F;olt ihm al&#x017F;obald/ auf eine Fu&#x0364;r&#x017F;orge/ ein wenig Mum-<lb/>
mien in &#x017F;einer Spei&#x017F;e eingeben/ und ihn hernach mit<lb/>
Manna purgiren; den andern Tag auf den Abend/<lb/>
&#x017F;olt du ihm eine <hi rendition="#aq">Pilulam de tribus</hi> in &#x017F;einer Quelle ein-<lb/>
geben/ dardurch wir&#x017F;t du ihm vieler Zufa&#x0364;lle abhelf-<lb/>
fen.</p><lb/>
            <p>Wann einem Vogel ein Dorn oder &#x017F;on&#x017F;t etwas ins<lb/>
Auge kommt/ &#x017F;o nimm <hi rendition="#aq">Thutiæ præparatæ</hi> 1 Unz/ ein<lb/>
halbe Aechtring Ro&#x017F;enwa&#x017F;&#x017F;er/ und &#x017F;o viel wei&#x017F;&#x017F;en Wein/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">auch</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[664/0682] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens Waaſen ausſtechen/ und ſtellen die Voͤgel darauf; am beſten iſt/ man ſpeiſe ſie mit laulichten Speiſen und le- bendigen Voͤgeln/ oder man kan taͤglich abwechſeln/ heute ſie mit kraͤfftiger/ und morgen mit geringer Spei- ſe zu verſehen. Das Geſchirr/ darein man ihnen das Waſſer gibt/ ſoll zimlich breit und tieff ſeyn/ doch daß der Habicht mit den Fuͤſſen das Waſſer erreichen koͤnne/ wann man ih- nen einen Tag um den andern Fleiſch von Spaͤnfaͤrck- lein giebt/ ſo reinigen ſie ſich wol davon; Jtem Tau- ben/ Maͤuſe/ und junge Hunde; Jtem eine Natter- haut klein zerhackt/ und unter ihr Geaͤſe vermiſcht/ iſt auch gut/ und befoͤrdert die Mauſung; Jtem nimm eine Schildkrot/ ſo an trockenen Orten gefangen wor- den/ zeuch ihr die Schalen ab/ und lege ſie ruͤcklings dem Vogel fuͤr zu eſſen/ dann diß Fleiſch und Safft iſt ihm gut/ und macht/ daß die Mauß bald fuͤruͤber gehe; nach der Mauß werden ſie uͤberaus ſchoͤn von neuen jungen Federn gezieret/ in der Mauß iſt ihnen auch geſund/ daß man ſie offt mit jungen Schwalben oder andern jungen aus den Neſtern genommenen Voͤgeln ſpeiſet; zu die- ſer Zeit ſollen ſie immerdar/ Wechſelweiſe/ mit feuch- ten Speiſen verſehen ſeyn. Das Mauſen befoͤrdert auch/ wann man gruͤne Eydechslein/ an der Sonnen gedoͤrrt/ pulvert/ und ihr Geaͤß damit/ ſonderlich Schweinenfleiſch/ beſtreuet; Oder ſo man ſie anfaͤnglich nur mit lebendigen Maͤu- ſen ſpeiſet. Cap. XCIV. Von ihren Kranckheiten und Curen. EJn Falckonier ſoll allzeit Aloë im Vorrath ha- ben/ ſeinen Vogel zu purgiren/ wie auch Rha- barbara, Hierapicra, die reinigt und ſtaͤrckt den Leib/ Agaricum, das reinigt das Hirn; Manna, die ſolvirt gantz gelind/ erlaͤutert das Gebluͤt/ und macht Appetit; Gewuͤrtz-Negelein/ die dienen fuͤr die Fluͤſſe; Zimmet und Zucker/ die trocknen die Wunden/ und ma- chen die Haut wieder wachſen; die naſſe Roſen-Con- ſerva reinigt/ macht Luſt/ und erfriſchet; die trockene Roſen-Conſerv fuͤhrt die undaͤuliche Speiſe aus; das ſuͤſſe Mandel-Oel fuͤhrt die zaͤhen Schleim aus/ eroͤffnet das Gedaͤrme und treibt die Fluͤß aus. Ein Weid- man ſoll beylaͤuffig ihre Kranckheiten wiſſen/ auch wie ihnen zu begegnen. Die Strauchen der Raubvoͤgel wird durch Hitz und Kaͤlte/ durch Staub und Rauch/ verurſachet/ auch wann ſie nicht ſauber gehalten oder gewartet werden; Da ſoll man nehmen ein Quintel Aloë, ein Quintel Myrrhen/ ein halb Quintel Saffran/ 16 Gewuͤrtz-Ne- gelein/ eine Unzen Manna, und ein halbes Quintel Rhabarbara, alles gepulvert zuſamm gemiſcht und in einem Glas aufbehalten und verwahrt/ bedarf mans/ gibt man das fuͤnffte Theil davon dem Vogel auf ein oder zweymal ein. Wann einem Vogel die Augen verletzt ſind/ daß ſie rinnen/ ſo nim̃ Eyerweiß/ Roſen- und Braunellenwaſ- ſer/ ſchlag es wol durcheinander/ und lege es ihm mit ein wenig Baumwollen auf den Schnabel zwiſchen die Augen/ ſetze ihm darnach eine weite Hauben daruͤber/ und halte ihn/ ſo lang ihn das Auge ſchmertzet/ die gan- tze Nacht uͤber wol gedeckt; Diß kan/ ſo oft man es be- darff/ wiederholet werden; Jſt auch dieſes gut/ wann ihnen die Naſenloͤcher verſtopfft ſind/ doch nimmt man das Weiſſe vom Ey/ zerſchlaͤgt es mit Roſen- und Sal- vebluͤhe/ nimmt darnach ein wenig Baum-Woll/ tunckt es darein/ und legt ihms uͤber die Naſenloͤcher/ auf die vorerzehlte Weiſe. Fuͤr die Finnen auf der Zungen/ ſo die Franzoſen Barbillons nennen/ ſpeiſe den Vogel mit Fleiſch/ ſo zu- vor in Rahnruben- oder rother Ruben Safft geweichet worden. Diß iſt auch gut/ wann man ihm den Zipf oder Pips vorhero mit einem ſcharffen Meſſerlein/ gleichwie den Huͤnern/ genommen hat. Es meldet Mr. d’ Eſparron, daß man einen Vogel/ der etwas in dem Kropf hat/ und weder verdaͤuen noch heraus werffen kan/ durch drey Perſonen kan halten laſ- ſen/ und durch einen Drath vornen mit einem Haͤcklein/ in den Hals hinein ſtecken/ und wann man das Quell an den Hacken ſubtil gedraͤhet hat/ moͤge mans ohne Schaden heraus ziehen; und hat der alte Herr Ott Teufel/ Freyherr zu Gundersſtorff/ ein auf die Falck- nerey trefflich verſtaͤndiger/ und deßwegen von etlichen Kayſern wolbeliebter Herr/ ihm ein ſolches Jnſtrument machen laſſen/ damit er die verhaltene und zuruck-blei- bende Quelle commodè hat aus dem Kropf ziehen koͤn- nen; und meldet Eſparron, daß er auch zum oͤfftern den Voͤgeln den Kropf mit einem ſcharffen Meſſerlein nach der Laͤnge/ ſubtil aufſchneiden/ die boͤſe Materia heraus nehmen/ und den Schnitt wieder mit Carmeſin- Seiden zunaͤhen/ und ein wenig mit Baum-Oel einſal- ben laſſen. Man muß ihn aber darnach mit Hammels- Hertz ſpeiſen/ und nur ein Drittheil geben desjenigen/ was man ihme ſonſt zu geben pfleget/ und vorher ein wenig Terræ ſigillatæ darauf ſtreuen/ alſo muß er 14 oder 20 Tage abgeſpeiſet werden/ und man muß ihm unterdeſſen keine Quelle geben; Daſelbſt giebt er auch ein Jnſtrument/ die Quelle gelegenſam aus dem Kropf zu ziehen/ und nennet es Deſampelotteur, oder Buzen- zieher/ deſſen Figur auch daſelbſt zu Ende des vierdten Theils p. 267. zu finden iſt. Die Voͤgel bey guter Geſundheit und Appetit zu erhalten/ ſoll man ihnen/ im Winter/ ihr Fleiſch/ in geſot- tenem Waſſer/ als nemlich in Gras-Waſſer/ oder ſpi- tzigen Wegricht- oder Peterſill-Wegweiß-Apoſtemen- kraut- und dergleichen Waſſern einweichen. Wann dein Vogel verlohren/ und von den jenigen/ ſo ihn finden/ und dir wieder bringen/ nicht recht waͤre gehalten worden/ ſo ſolt du ihn vorher wol beſichtigen/ und ſolt ihm alſobald/ auf eine Fuͤrſorge/ ein wenig Mum- mien in ſeiner Speiſe eingeben/ und ihn hernach mit Manna purgiren; den andern Tag auf den Abend/ ſolt du ihm eine Pilulam de tribus in ſeiner Quelle ein- geben/ dardurch wirſt du ihm vieler Zufaͤlle abhelf- fen. Wann einem Vogel ein Dorn oder ſonſt etwas ins Auge kommt/ ſo nimm Thutiæ præparatæ 1 Unz/ ein halbe Aechtring Roſenwaſſer/ und ſo viel weiſſen Wein/ auch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/682
Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682, S. 664. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/682>, abgerufen am 30.12.2024.