Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite
Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Abbildung]
Cap. XIV.
Vom Begiessen.
[Spaltenumbruch]

WO gute Gelegenheit ist/ ein stehend oder fliessen-
des Wasser zu haben/ da ist eine gute Beförde-
rung/ alles Garten-Gewächs desto schneller
und glückseliger aufzubringen/ kan auch nicht schaden/
wann man gleich Pfützen-Wasser in der Nähe haben
kan. Wo aber dieses mangelt/ und man das Wasser
gleich aus denen Schöpffbrunnen herholen muß/ ist die-
se Fürsorge vonnöhten/ daß man mit kaltem Wasser die
zarten Pflantzen nicht begiesset/ weil sie mehr Schaden
als Vortheil geben würden; sondern schöpffet sie in ei-
nen ausgetäfelten/ im Garten an einem gelegensamen
Ort ligenden Behalter/ oder nur in eine grosse Boding/
Faß oder Zuber/ lässet sie einen Tag oder zwey an der
warmen Sonnen stehen/ oder mischet wol etwas wenigs
von Kühe- oder Schaaf-Mist darunter. Wo man auf
den Dächern bequeme Rinnen mit einem geschicklichen
Ausguß hat/ kan man das Regenwasser mit grossem
Nutzen sammlen/ weilen keines so grosse und kräfftige
Wirckung hat/ den Pflantzen Gedeyen und fruchtbares
Zunehmen mitzutheilen.

Die Spritzkrüge/ je kleinere Löchlein sie haben/ je
besser und früchtiger sie sind/ wann das Wasser nur einem
Thau/ oder subtilen Regen gleich sich durchsichtet. Man
pflegt auch wol zu Zeiten/ wie Mizaldus de Arcanis
Hortorum
meldet/ Milch mit Wasser vermengt/ oder
mit Blut von erstgeschlachtetem Rind-Vieh/ wie auch
mit Wasser/ darinnen Bach-Krebse gesotten worden/
an die Gewächse zu sprengen/ die sollen das Wachsen
Augenscheinlich beschleunigen.

[Spaltenumbruch]

Zu den Melonen/ Unmurcken und dergleichen/ se-
tzet man/ nach Herrn Elßholtz Lehre/ einen Topf voll
Wassers etwas erhöhet/ hängt ein wollenes angefeuch-
tetes Band hinein/ damit das kürtzere Ende in dem
Topf biß auf den Boden lange/ das grössere Ende aber
in die Wurtzel der Gewächse/ (daß die Blätter oder
Reben nicht naß werden) reiche/ so ziehet das Wasser
durch das feuchte Band/ uud tröpffelt gemächlich/ und
befeuchtet also die Gewächse genugsam.

Jnsonderheit ist wol zu mercken/ was Herr Stro-
mer in seiner Laurenbergiana Horticultura meldet:
Man soll Maltz/ das zu dem Bierbräuen gekeimet ist/
nehmen/ es in Wasser kochen/ und wann es wol einge-
sotten/ soll man/ nach der Erkühlung/ den Saamen hin-
ein baitzen/ oder die Pflantzen damit begiessen/ so werde
man deren Wachsthum mit Verwunderung sehen/ und
schreibt dabey/ es sey probirt worden parte 2. fol. 300.

Alle Pflantzen wollen offt und wenig/ nicht häuffig
und starck begossen seyn/ das Wasser muß wol über-
schlagen haben/ und sonderlich im Sommer nicht zu kalt
seyn/ im Sommer Abends/ im Früling Frühe.

Doch ist schließlich wahr/ daß alle diejenigen Früch-
te/ die man gar nicht begiessen darff/ viel edler und
wolgeschmacker werden/ als die man zum Wachsen/
durch übriges Begiessen/ gleichsam bezwinget.

Was in der Blumen-Besprengung in Acht zu
nehmen/ davon soll im Sechsten Buch Meldung ge-
schehen.

Cap.
Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Abbildung]
Cap. XIV.
Vom Begieſſen.
[Spaltenumbruch]

WO gute Gelegenheit iſt/ ein ſtehend oder flieſſen-
des Waſſer zu haben/ da iſt eine gute Befoͤrde-
rung/ alles Garten-Gewaͤchs deſto ſchneller
und gluͤckſeliger aufzubringen/ kan auch nicht ſchaden/
wann man gleich Pfuͤtzen-Waſſer in der Naͤhe haben
kan. Wo aber dieſes mangelt/ und man das Waſſer
gleich aus denen Schoͤpffbrunnen herholen muß/ iſt die-
ſe Fuͤrſorge vonnoͤhten/ daß man mit kaltem Waſſer die
zarten Pflantzen nicht begieſſet/ weil ſie mehr Schaden
als Vortheil geben wuͤrden; ſondern ſchoͤpffet ſie in ei-
nen ausgetaͤfelten/ im Garten an einem gelegenſamen
Ort ligenden Behalter/ oder nur in eine groſſe Boding/
Faß oder Zuber/ laͤſſet ſie einen Tag oder zwey an der
warmen Sonnen ſtehen/ oder miſchet wol etwas wenigs
von Kuͤhe- oder Schaaf-Miſt darunter. Wo man auf
den Daͤchern bequeme Rinnen mit einem geſchicklichen
Ausguß hat/ kan man das Regenwaſſer mit groſſem
Nutzen ſammlen/ weilen keines ſo groſſe und kraͤfftige
Wirckung hat/ den Pflantzen Gedeyen und fruchtbares
Zunehmen mitzutheilen.

Die Spritzkruͤge/ je kleinere Loͤchlein ſie haben/ je
beſſer und fruͤchtiger ſie ſind/ wann das Waſſer nur einem
Thau/ oder ſubtilen Regen gleich ſich durchſichtet. Man
pflegt auch wol zu Zeiten/ wie Mizaldus de Arcanis
Hortorum
meldet/ Milch mit Waſſer vermengt/ oder
mit Blut von erſtgeſchlachtetem Rind-Vieh/ wie auch
mit Waſſer/ darinnen Bach-Krebſe geſotten worden/
an die Gewaͤchſe zu ſprengen/ die ſollen das Wachſen
Augenſcheinlich beſchleunigen.

[Spaltenumbruch]

Zu den Melonen/ Unmurcken und dergleichen/ ſe-
tzet man/ nach Herrn Elßholtz Lehre/ einen Topf voll
Waſſers etwas erhoͤhet/ haͤngt ein wollenes angefeuch-
tetes Band hinein/ damit das kuͤrtzere Ende in dem
Topf biß auf den Boden lange/ das groͤſſere Ende aber
in die Wurtzel der Gewaͤchſe/ (daß die Blaͤtter oder
Reben nicht naß werden) reiche/ ſo ziehet das Waſſer
durch das feuchte Band/ uud troͤpffelt gemaͤchlich/ und
befeuchtet alſo die Gewaͤchſe genugſam.

Jnſonderheit iſt wol zu mercken/ was Herr Stro-
mer in ſeiner Laurenbergianâ Horticulturâ meldet:
Man ſoll Maltz/ das zu dem Bierbraͤuen gekeimet iſt/
nehmen/ es in Waſſer kochen/ und wann es wol einge-
ſotten/ ſoll man/ nach der Erkuͤhlung/ den Saamen hin-
ein baitzen/ oder die Pflantzen damit begieſſen/ ſo werde
man deren Wachsthum mit Verwunderung ſehen/ und
ſchreibt dabey/ es ſey probirt worden parte 2. fol. 300.

Alle Pflantzen wollen offt und wenig/ nicht haͤuffig
und ſtarck begoſſen ſeyn/ das Waſſer muß wol uͤber-
ſchlagen haben/ und ſonderlich im Sommer nicht zu kalt
ſeyn/ im Sommer Abends/ im Fruͤling Fruͤhe.

Doch iſt ſchließlich wahr/ daß alle diejenigen Fruͤch-
te/ die man gar nicht begieſſen darff/ viel edler und
wolgeſchmacker werden/ als die man zum Wachſen/
durch uͤbriges Begieſſen/ gleichſam bezwinget.

Was in der Blumen-Beſprengung in Acht zu
nehmen/ davon ſoll im Sechſten Buch Meldung ge-
ſchehen.

Cap.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0484" n="466"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Des Adelichen Land- und Feld-Lebens</hi> </fw><lb/>
            <figure/>
          </div>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi> XIV.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Vom Begie&#x017F;&#x017F;en.</hi> </head><lb/>
            <cb/>
            <p><hi rendition="#in">W</hi>O gute Gelegenheit i&#x017F;t/ ein &#x017F;tehend oder flie&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
des Wa&#x017F;&#x017F;er zu haben/ da i&#x017F;t eine gute Befo&#x0364;rde-<lb/>
rung/ alles Garten-Gewa&#x0364;chs de&#x017F;to &#x017F;chneller<lb/>
und glu&#x0364;ck&#x017F;eliger aufzubringen/ kan auch nicht &#x017F;chaden/<lb/>
wann man gleich Pfu&#x0364;tzen-Wa&#x017F;&#x017F;er in der Na&#x0364;he haben<lb/>
kan. Wo aber die&#x017F;es mangelt/ und man das Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
gleich aus denen Scho&#x0364;pffbrunnen herholen muß/ i&#x017F;t die-<lb/>
&#x017F;e Fu&#x0364;r&#x017F;orge vonno&#x0364;hten/ daß man mit kaltem Wa&#x017F;&#x017F;er die<lb/>
zarten Pflantzen nicht begie&#x017F;&#x017F;et/ weil &#x017F;ie mehr Schaden<lb/>
als Vortheil geben wu&#x0364;rden; &#x017F;ondern &#x017F;cho&#x0364;pffet &#x017F;ie in ei-<lb/>
nen ausgeta&#x0364;felten/ im Garten an einem gelegen&#x017F;amen<lb/>
Ort ligenden Behalter/ oder nur in eine gro&#x017F;&#x017F;e Boding/<lb/>
Faß oder Zuber/ la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ie einen Tag oder zwey an der<lb/>
warmen Sonnen &#x017F;tehen/ oder mi&#x017F;chet wol etwas wenigs<lb/>
von Ku&#x0364;he- oder Schaaf-Mi&#x017F;t darunter. Wo man auf<lb/>
den Da&#x0364;chern bequeme Rinnen mit einem ge&#x017F;chicklichen<lb/>
Ausguß hat/ kan man das Regenwa&#x017F;&#x017F;er mit gro&#x017F;&#x017F;em<lb/>
Nutzen &#x017F;ammlen/ weilen keines &#x017F;o gro&#x017F;&#x017F;e und kra&#x0364;fftige<lb/>
Wirckung hat/ den Pflantzen Gedeyen und fruchtbares<lb/>
Zunehmen mitzutheilen.</p><lb/>
            <p>Die Spritzkru&#x0364;ge/ je kleinere Lo&#x0364;chlein &#x017F;ie haben/ je<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er und fru&#x0364;chtiger &#x017F;ie &#x017F;ind/ wann das Wa&#x017F;&#x017F;er nur einem<lb/>
Thau/ oder &#x017F;ubtilen Regen gleich &#x017F;ich durch&#x017F;ichtet. Man<lb/>
pflegt auch wol zu Zeiten/ wie <hi rendition="#aq">Mizaldus de Arcanis<lb/>
Hortorum</hi> meldet/ Milch mit Wa&#x017F;&#x017F;er vermengt/ oder<lb/>
mit Blut von er&#x017F;tge&#x017F;chlachtetem Rind-Vieh/ wie auch<lb/>
mit Wa&#x017F;&#x017F;er/ darinnen Bach-Kreb&#x017F;e ge&#x017F;otten worden/<lb/>
an die Gewa&#x0364;ch&#x017F;e zu &#x017F;prengen/ die &#x017F;ollen das Wach&#x017F;en<lb/>
Augen&#x017F;cheinlich be&#x017F;chleunigen.</p><lb/>
            <cb/>
            <p>Zu den Melonen/ Unmurcken und dergleichen/ &#x017F;e-<lb/>
tzet man/ nach Herrn Elßholtz Lehre/ einen Topf voll<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;ers etwas erho&#x0364;het/ ha&#x0364;ngt ein wollenes angefeuch-<lb/>
tetes Band hinein/ damit das ku&#x0364;rtzere Ende in dem<lb/>
Topf biß auf den Boden lange/ das gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere Ende aber<lb/>
in die Wurtzel der Gewa&#x0364;ch&#x017F;e/ (daß die Bla&#x0364;tter oder<lb/>
Reben nicht naß werden) reiche/ &#x017F;o ziehet das Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
durch das feuchte Band/ uud tro&#x0364;pffelt gema&#x0364;chlich/ und<lb/>
befeuchtet al&#x017F;o die Gewa&#x0364;ch&#x017F;e genug&#x017F;am.</p><lb/>
            <p>Jn&#x017F;onderheit i&#x017F;t wol zu mercken/ was Herr Stro-<lb/>
mer in &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Laurenbergianâ Horticulturâ</hi> meldet:<lb/>
Man &#x017F;oll Maltz/ das zu dem Bierbra&#x0364;uen gekeimet i&#x017F;t/<lb/>
nehmen/ es in Wa&#x017F;&#x017F;er kochen/ und wann es wol einge-<lb/>
&#x017F;otten/ &#x017F;oll man/ nach der Erku&#x0364;hlung/ den Saamen hin-<lb/>
ein baitzen/ oder die Pflantzen damit begie&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;o werde<lb/>
man deren Wachsthum mit Verwunderung &#x017F;ehen/ und<lb/>
&#x017F;chreibt dabey/ es &#x017F;ey probirt worden <hi rendition="#aq">parte 2. fol.</hi> 300.</p><lb/>
            <p>Alle Pflantzen wollen offt und wenig/ nicht ha&#x0364;uffig<lb/>
und &#x017F;tarck bego&#x017F;&#x017F;en &#x017F;eyn/ das Wa&#x017F;&#x017F;er muß wol u&#x0364;ber-<lb/>
&#x017F;chlagen haben/ und &#x017F;onderlich im Sommer nicht zu kalt<lb/>
&#x017F;eyn/ im Sommer Abends/ im Fru&#x0364;ling Fru&#x0364;he.</p><lb/>
            <p>Doch i&#x017F;t &#x017F;chließlich wahr/ daß alle diejenigen Fru&#x0364;ch-<lb/>
te/ die man gar nicht begie&#x017F;&#x017F;en darff/ viel edler und<lb/>
wolge&#x017F;chmacker werden/ als die man zum Wach&#x017F;en/<lb/>
durch u&#x0364;briges Begie&#x017F;&#x017F;en/ gleich&#x017F;am bezwinget.</p><lb/>
            <p>Was in der Blumen-Be&#x017F;prengung in Acht zu<lb/>
nehmen/ davon &#x017F;oll im Sech&#x017F;ten Buch Meldung ge-<lb/>
&#x017F;chehen.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#k">Cap.</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[466/0484] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens [Abbildung] Cap. XIV. Vom Begieſſen. WO gute Gelegenheit iſt/ ein ſtehend oder flieſſen- des Waſſer zu haben/ da iſt eine gute Befoͤrde- rung/ alles Garten-Gewaͤchs deſto ſchneller und gluͤckſeliger aufzubringen/ kan auch nicht ſchaden/ wann man gleich Pfuͤtzen-Waſſer in der Naͤhe haben kan. Wo aber dieſes mangelt/ und man das Waſſer gleich aus denen Schoͤpffbrunnen herholen muß/ iſt die- ſe Fuͤrſorge vonnoͤhten/ daß man mit kaltem Waſſer die zarten Pflantzen nicht begieſſet/ weil ſie mehr Schaden als Vortheil geben wuͤrden; ſondern ſchoͤpffet ſie in ei- nen ausgetaͤfelten/ im Garten an einem gelegenſamen Ort ligenden Behalter/ oder nur in eine groſſe Boding/ Faß oder Zuber/ laͤſſet ſie einen Tag oder zwey an der warmen Sonnen ſtehen/ oder miſchet wol etwas wenigs von Kuͤhe- oder Schaaf-Miſt darunter. Wo man auf den Daͤchern bequeme Rinnen mit einem geſchicklichen Ausguß hat/ kan man das Regenwaſſer mit groſſem Nutzen ſammlen/ weilen keines ſo groſſe und kraͤfftige Wirckung hat/ den Pflantzen Gedeyen und fruchtbares Zunehmen mitzutheilen. Die Spritzkruͤge/ je kleinere Loͤchlein ſie haben/ je beſſer und fruͤchtiger ſie ſind/ wann das Waſſer nur einem Thau/ oder ſubtilen Regen gleich ſich durchſichtet. Man pflegt auch wol zu Zeiten/ wie Mizaldus de Arcanis Hortorum meldet/ Milch mit Waſſer vermengt/ oder mit Blut von erſtgeſchlachtetem Rind-Vieh/ wie auch mit Waſſer/ darinnen Bach-Krebſe geſotten worden/ an die Gewaͤchſe zu ſprengen/ die ſollen das Wachſen Augenſcheinlich beſchleunigen. Zu den Melonen/ Unmurcken und dergleichen/ ſe- tzet man/ nach Herrn Elßholtz Lehre/ einen Topf voll Waſſers etwas erhoͤhet/ haͤngt ein wollenes angefeuch- tetes Band hinein/ damit das kuͤrtzere Ende in dem Topf biß auf den Boden lange/ das groͤſſere Ende aber in die Wurtzel der Gewaͤchſe/ (daß die Blaͤtter oder Reben nicht naß werden) reiche/ ſo ziehet das Waſſer durch das feuchte Band/ uud troͤpffelt gemaͤchlich/ und befeuchtet alſo die Gewaͤchſe genugſam. Jnſonderheit iſt wol zu mercken/ was Herr Stro- mer in ſeiner Laurenbergianâ Horticulturâ meldet: Man ſoll Maltz/ das zu dem Bierbraͤuen gekeimet iſt/ nehmen/ es in Waſſer kochen/ und wann es wol einge- ſotten/ ſoll man/ nach der Erkuͤhlung/ den Saamen hin- ein baitzen/ oder die Pflantzen damit begieſſen/ ſo werde man deren Wachsthum mit Verwunderung ſehen/ und ſchreibt dabey/ es ſey probirt worden parte 2. fol. 300. Alle Pflantzen wollen offt und wenig/ nicht haͤuffig und ſtarck begoſſen ſeyn/ das Waſſer muß wol uͤber- ſchlagen haben/ und ſonderlich im Sommer nicht zu kalt ſeyn/ im Sommer Abends/ im Fruͤling Fruͤhe. Doch iſt ſchließlich wahr/ daß alle diejenigen Fruͤch- te/ die man gar nicht begieſſen darff/ viel edler und wolgeſchmacker werden/ als die man zum Wachſen/ durch uͤbriges Begieſſen/ gleichſam bezwinget. Was in der Blumen-Beſprengung in Acht zu nehmen/ davon ſoll im Sechſten Buch Meldung ge- ſchehen. Cap.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/484
Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/484>, abgerufen am 30.12.2024.