Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Hundert Grab-Schrifften. [s. l.], 1662.

Bild:
<< vorherige Seite
Grab Schrifften Erstes Theil.
11. Königs Gustav Adolffs.
So weit alß Majellan den Circkel hat gemacht /
Hat meiner Thaten glantz auch das Gericht gebracht.
Vor Lützen hat mein Muth mich in das Graß geleget /
Doch fiel ich als ein Baum der tausent kleine schläget.
12. Heinrichs des iiij König in Franckreich.
Ich bin durch Schimpff und Ernst zu meinem Reich gekommen /
in unerhörter Mordt hat mier es weggenommen /
Was halff mier waß ich ließ? Waß halff waß ich gethan?
Nachdehm ein Messer mehr als eine Messe kan.
13. König Ludewichs des xiij.
Rochelle/ Perpignan/ mit Brisach und Turin /
Undtdecken aller Welt/ wer ich gewesen bin /
Als Richeli mein Geist von mier ist weg gegangen /
So hab ich albereit zu Sterben angefangen.
14. Carl Stuarts/ König in Engellandt.
Steh Wanderßman/ steh still/ und laß die Tränen flüssen /
Ein König liegt alhier/ den Neidhart so gebissen /
Daß er ein Märtrer wurd. Er must sein Lebens Ziel /
Erreichen auff dem Block durchs scharffe Hacke-Biel.
15. Hertzogs d' Alba.
Hier liegt ein Wüterich der nichts von Ruh gehöret /
Biß ihm der blasse Todt ein anders hat gelehret;
Er brach ihm seinen Hals und sprach du must verbleichen /
Sonst wurd' ich dier noch selbst im Wurgen müssen weichen.
General
A iij
Grab Schrifften Erſtes Theil.
11. Koͤnigs Guſtav Adolffs.
So weit alß Majellan den Circkel hat gemacht /
Hat meiner Thaten glantz auch das Gericht gebracht.
Vor Luͤtzen hat mein Muth mich in das Graß geleget /
Doch fiel ich als ein Baum der tauſent kleine ſchlaͤget.
12. Heinrichs des iiij Koͤnig in Franckreich.
Ich bin durch Schimpff und Ernſt zu meinem Reich gekommen /
in unerhoͤrter Mordt hat mier es weggenommen /
Was halff mier waß ich ließ? Waß halff waß ich gethan?
Nachdehm ein Meſſer mehr als eine Meſſe kan.
13. Koͤnig Ludewichs des xiij.
Rochelle/ Perpignan/ mit Briſach und Turin /
Undtdecken aller Welt/ wer ich geweſen bin /
Als Richeli mein Geiſt von mier iſt weg gegangen /
So hab ich albereit zu Sterben angefangen.
14. Carl Stuarts/ Koͤnig in Engellandt.
Steh Wanderßman/ ſteh ſtill/ und laß die Traͤnen fluͤſſen /
Ein Koͤnig liegt alhier/ den Neidhart ſo gebiſſen /
Daß er ein Maͤrtrer wurd. Er muſt ſein Lebens Ziel /
Erreichen auff dem Block durchs ſcharffe Hacke-Biel.
15. Hertzogs d’ Alba.
Hier liegt ein Wuͤterich der nichts von Ruh gehoͤret /
Biß ihm der blaſſe Todt ein anders hat gelehret;
Er brach ihm ſeinen Hals und ſprach du muſt verbleichen /
Sonſt wurd’ ich dier noch ſelbſt im Wurgen muͤſſen weichen.
General
A iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0005" n="[5]"/>
          <fw place="top" type="header">Grab Schrifften Er&#x017F;tes Theil.<lb/></fw>
          <div n="3">
            <head>11. Ko&#x0364;nigs Gu&#x017F;tav Adolffs.<lb/></head>
            <lg type="poem">
              <l>So weit alß Majellan den Circkel hat gemacht /</l><lb/>
              <l>Hat meiner Thaten glantz auch das Gericht
                 gebracht.</l><lb/>
              <l>Vor Lu&#x0364;tzen hat mein Muth mich in das Graß geleget /</l><lb/>
              <l>Doch fiel ich als ein Baum der tau&#x017F;ent kleine &#x017F;chla&#x0364;get.</l><lb/>
            </lg>
          </div>
          <div n="3">
            <head>12. Heinrichs des iiij Ko&#x0364;nig in Franckreich.<lb/></head>
            <lg type="poem">
              <l>Ich bin durch Schimpff und Ern&#x017F;t zu meinem Reich gekommen /</l><lb/>
              <l>in unerho&#x0364;rter Mordt hat mier es weggenommen /</l><lb/>
              <l>Was halff mier waß ich ließ? Waß halff waß ich
                 gethan?</l><lb/>
              <l>Nachdehm ein Me&#x017F;&#x017F;er mehr als eine Me&#x017F;&#x017F;e kan.</l><lb/>
            </lg>
          </div>
          <div n="3">
            <head>13. Ko&#x0364;nig Ludewichs des xiij.<lb/></head>
            <lg type="poem">
              <l>Rochelle/ Perpignan/ mit Bri&#x017F;ach und Turin /</l><lb/>
              <l>Undtdecken aller Welt/ wer ich gewe&#x017F;en bin /</l><lb/>
              <l>Als Richeli mein Gei&#x017F;t von mier i&#x017F;t weg gegangen /</l><lb/>
              <l>So hab ich albereit zu Sterben angefangen.</l><lb/>
            </lg>
          </div>
          <div n="3">
            <head>14. Carl Stuarts/ Ko&#x0364;nig in Engellandt.<lb/></head>
            <lg type="poem">
              <l>Steh Wanderßman/ &#x017F;teh &#x017F;till/ und laß die Tra&#x0364;nen flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en /</l><lb/>
              <l>Ein Ko&#x0364;nig liegt alhier/ den Neidhart &#x017F;o gebi&#x017F;&#x017F;en /</l><lb/>
              <l>Daß er ein Ma&#x0364;rtrer wurd. Er mu&#x017F;t &#x017F;ein Lebens Ziel
                 /</l><lb/>
              <l>Erreichen auff dem Block durchs &#x017F;charffe
                 Hacke-Biel.</l><lb/>
            </lg>
          </div>
          <div n="3">
            <head>15. Hertzogs d&#x2019; Alba.<lb/></head>
            <lg type="poem">
              <l>Hier liegt ein Wu&#x0364;terich der nichts von Ruh geho&#x0364;ret /</l><lb/>
              <l>Biß ihm der bla&#x017F;&#x017F;e Todt ein anders hat gelehret;</l><lb/>
              <l>Er brach ihm &#x017F;einen Hals und &#x017F;prach du mu&#x017F;t verbleichen /</l><lb/>
              <l>Son&#x017F;t wurd&#x2019; ich dier noch &#x017F;elb&#x017F;t im Wurgen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en weichen.</l><lb/>
            </lg>
          </div>
          <fw place="bottom" type="sig">A iij</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">General<lb/></fw>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[5]/0005] Grab Schrifften Erſtes Theil. 11. Koͤnigs Guſtav Adolffs. So weit alß Majellan den Circkel hat gemacht / Hat meiner Thaten glantz auch das Gericht gebracht. Vor Luͤtzen hat mein Muth mich in das Graß geleget / Doch fiel ich als ein Baum der tauſent kleine ſchlaͤget. 12. Heinrichs des iiij Koͤnig in Franckreich. Ich bin durch Schimpff und Ernſt zu meinem Reich gekommen / in unerhoͤrter Mordt hat mier es weggenommen / Was halff mier waß ich ließ? Waß halff waß ich gethan? Nachdehm ein Meſſer mehr als eine Meſſe kan. 13. Koͤnig Ludewichs des xiij. Rochelle/ Perpignan/ mit Briſach und Turin / Undtdecken aller Welt/ wer ich geweſen bin / Als Richeli mein Geiſt von mier iſt weg gegangen / So hab ich albereit zu Sterben angefangen. 14. Carl Stuarts/ Koͤnig in Engellandt. Steh Wanderßman/ ſteh ſtill/ und laß die Traͤnen fluͤſſen / Ein Koͤnig liegt alhier/ den Neidhart ſo gebiſſen / Daß er ein Maͤrtrer wurd. Er muſt ſein Lebens Ziel / Erreichen auff dem Block durchs ſcharffe Hacke-Biel. 15. Hertzogs d’ Alba. Hier liegt ein Wuͤterich der nichts von Ruh gehoͤret / Biß ihm der blaſſe Todt ein anders hat gelehret; Er brach ihm ſeinen Hals und ſprach du muſt verbleichen / Sonſt wurd’ ich dier noch ſelbſt im Wurgen muͤſſen weichen. General A iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-26T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand, Matthias Boenig: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-26T10:30:31Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_grabschriften_1662
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_grabschriften_1662/5
Zitationshilfe: Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Hundert Grab-Schrifften. [s. l.], 1662, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_grabschriften_1662/5>, abgerufen am 21.11.2024.