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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Verliebte Gedichte.
3.
Deiner augen holde blicke/
Die dein treuer knecht genist/
Propheceyn mir solches glücke/
Welches höchst vollkommen ist:
Und der Purpur deiner wangen/
Der mit Lilgen sich vermengt/
Macht mir hofnung und verlangen/
Weil mein sinn auf dich gelenckt.
4.
Spar' indessen deine thränen/
Weil sie ietzt vergebens sind/
Denn hier hilfft kein bittres sehnen.
Jch muß fort/ geliebtes kind.
Schau/ diß ist des himmels wille/
Dem ich muß gehorsam seyn/
Darum schleuß mich in der stille
Nur in dein gedächtnis ein.


Wiederkunfft.
1.
ACh welch ungemeines glücke
Strahlet mich von neuem an/
Daß ich die getreuen blicke
Meiner schönen sehen kan.
O du längstgewünschte stunde
Und du angenehmer tag/
Dem ich mit gerechtem grunde
Preiß und lob ertheilen mag.
2.
Komm Lenore/ komm mein leben/
Weil der himmel uns geneigt/
Laß uns in vergnügung schweben/
Die aus reinem hertzen steigt.
Sieh
Verliebte Gedichte.
3.
Deiner augen holde blicke/
Die dein treuer knecht geniſt/
Propheceyn mir ſolches gluͤcke/
Welches hoͤchſt vollkommen iſt:
Und der Purpur deiner wangen/
Der mit Lilgen ſich vermengt/
Macht mir hofnung und verlangen/
Weil mein ſinn auf dich gelenckt.
4.
Spar’ indeſſen deine thraͤnen/
Weil ſie ietzt vergebens ſind/
Denn hier hilfft kein bittres ſehnen.
Jch muß fort/ geliebtes kind.
Schau/ diß iſt des himmels wille/
Dem ich muß gehorſam ſeyn/
Darum ſchleuß mich in der ſtille
Nur in dein gedaͤchtnis ein.


Wiederkunfft.
1.
ACh welch ungemeines gluͤcke
Strahlet mich von neuem an/
Daß ich die getreuen blicke
Meiner ſchoͤnen ſehen kan.
O du laͤngſtgewuͤnſchte ſtunde
Und du angenehmer tag/
Dem ich mit gerechtem grunde
Preiß und lob ertheilen mag.
2.
Komm Lenore/ komm mein leben/
Weil der himmel uns geneigt/
Laß uns in vergnuͤgung ſchweben/
Die aus reinem hertzen ſteigt.
Sieh
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[66/0076] Verliebte Gedichte. 3. Deiner augen holde blicke/ Die dein treuer knecht geniſt/ Propheceyn mir ſolches gluͤcke/ Welches hoͤchſt vollkommen iſt: Und der Purpur deiner wangen/ Der mit Lilgen ſich vermengt/ Macht mir hofnung und verlangen/ Weil mein ſinn auf dich gelenckt. 4. Spar’ indeſſen deine thraͤnen/ Weil ſie ietzt vergebens ſind/ Denn hier hilfft kein bittres ſehnen. Jch muß fort/ geliebtes kind. Schau/ diß iſt des himmels wille/ Dem ich muß gehorſam ſeyn/ Darum ſchleuß mich in der ſtille Nur in dein gedaͤchtnis ein. Wiederkunfft. 1. ACh welch ungemeines gluͤcke Strahlet mich von neuem an/ Daß ich die getreuen blicke Meiner ſchoͤnen ſehen kan. O du laͤngſtgewuͤnſchte ſtunde Und du angenehmer tag/ Dem ich mit gerechtem grunde Preiß und lob ertheilen mag. 2. Komm Lenore/ komm mein leben/ Weil der himmel uns geneigt/ Laß uns in vergnuͤgung ſchweben/ Die aus reinem hertzen ſteigt. Sieh

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/76>, abgerufen am 22.12.2024.