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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Vermischte Gedichte.

Denn die erfahrung pflegt den sichern schluß zu fassen:
Daß sonn und fürsten nur sich schwerlich bilden lassen.

Jndessen lebe noch/ Fürst Gesrg Friederich/
Es müsse glück und heil sich dir zur seiten stellen/
Und kein verschmitzter feind dir deine stärcke fällen.
Die hand/ so allzeit giebt/ erweise ritterlich/
Daß unter ihrem schutz die treuen länder grünen/
Und wie die Musen stets in süsser ruhe stehn.
So muß der himmel dir zu deinem vortheil dienen/
Nur alles/ was du thust/ beglückt von statten gehn/
Und auch dein seegens-strohm gleich andern reichen flüssen/
Je weiter er vom quell/ sich immer mehr ergiessen.


Als Se. Hochgräfl. Gnaden Herr
Balthasar Erdtmann des Heil. Römischen
Reichs Graf von Promnitz/ etc. etc.
nebst seiner hochgebohrnen Gemah-
lin am 1 Maji des 1696sten Jah-
res in Leipzig glücklichst
angelanget war.

G. G. S.

JCh komme/ theurer Graf/ bey später abend-zeit;
Weil sich mein opffer-blat vor licht und sonne scheut/
Als daß kaum itzt sich darff bey mond und sternen trauen.
Was aber mir dazu noch muth und hertze macht/
Jst dieses/ daß man zwar wird auff den zeilen nacht/
Doch auch der treue glut im dunckeln besser schauen.
Es stellt der Linden-stadt ein hohes cedern Paar
Sich dieses mahl zugleich in ihren mauren dar;
Und weil schon ehemahls von deinen grossen Ahnen
Ein hohes mitglied selbst den scepter da geführt/
Wo noch die weißheit itzt am Oder-strand regiert/
Gebührt dir noch ein zoll von solchen unterthanen.
Mir

Vermiſchte Gedichte.

Denn die erfahrung pflegt den ſichern ſchluß zu faſſen:
Daß ſonn und fuͤrſten nur ſich ſchwerlich bilden laſſen.

Jndeſſen lebe noch/ Fuͤrſt Gesrg Friederich/
Es muͤſſe gluͤck und heil ſich dir zur ſeiten ſtellen/
Und kein verſchmitzter feind dir deine ſtaͤrcke faͤllen.
Die hand/ ſo allzeit giebt/ erweiſe ritterlich/
Daß unter ihrem ſchutz die treuen laͤnder gruͤnen/
Und wie die Muſen ſtets in ſuͤſſer ruhe ſtehn.
So muß der himmel dir zu deinem vortheil dienen/
Nur alles/ was du thuſt/ begluͤckt von ſtatten gehn/
Und auch dein ſeegens-ſtrohm gleich andern reichen fluͤſſen/
Je weiter er vom quell/ ſich immer mehr ergieſſen.


Als Se. Hochgraͤfl. Gnaden Herr
Balthaſar Erdtmann des Heil. Roͤmiſchen
Reichs Graf von Promnitz/ ꝛc. ꝛc.
nebſt ſeiner hochgebohrnen Gemah-
lin am 1 Maji des 1696ſten Jah-
res in Leipzig gluͤcklichſt
angelanget war.

G. G. S.

JCh komme/ theurer Graf/ bey ſpaͤter abend-zeit;
Weil ſich mein opffer-blat vor licht und ſonne ſcheut/
Als daß kaum itzt ſich darff bey mond und ſternen trauen.
Was aber mir dazu noch muth und hertze macht/
Jſt dieſes/ daß man zwar wird auff den zeilen nacht/
Doch auch der treue glut im dunckeln beſſer ſchauen.
Es ſtellt der Linden-ſtadt ein hohes cedern Paar
Sich dieſes mahl zugleich in ihren mauren dar;
Und weil ſchon ehemahls von deinen groſſen Ahnen
Ein hohes mitglied ſelbſt den ſcepter da gefuͤhrt/
Wo noch die weißheit itzt am Oder-ſtrand regiert/
Gebuͤhrt dir noch ein zoll von ſolchen unterthanen.
Mir
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[296/0306] Vermiſchte Gedichte. Denn die erfahrung pflegt den ſichern ſchluß zu faſſen: Daß ſonn und fuͤrſten nur ſich ſchwerlich bilden laſſen. Jndeſſen lebe noch/ Fuͤrſt Gesrg Friederich/ Es muͤſſe gluͤck und heil ſich dir zur ſeiten ſtellen/ Und kein verſchmitzter feind dir deine ſtaͤrcke faͤllen. Die hand/ ſo allzeit giebt/ erweiſe ritterlich/ Daß unter ihrem ſchutz die treuen laͤnder gruͤnen/ Und wie die Muſen ſtets in ſuͤſſer ruhe ſtehn. So muß der himmel dir zu deinem vortheil dienen/ Nur alles/ was du thuſt/ begluͤckt von ſtatten gehn/ Und auch dein ſeegens-ſtrohm gleich andern reichen fluͤſſen/ Je weiter er vom quell/ ſich immer mehr ergieſſen. Als Se. Hochgraͤfl. Gnaden Herr Balthaſar Erdtmann des Heil. Roͤmiſchen Reichs Graf von Promnitz/ ꝛc. ꝛc. nebſt ſeiner hochgebohrnen Gemah- lin am 1 Maji des 1696ſten Jah- res in Leipzig gluͤcklichſt angelanget war. G. G. S. JCh komme/ theurer Graf/ bey ſpaͤter abend-zeit; Weil ſich mein opffer-blat vor licht und ſonne ſcheut/ Als daß kaum itzt ſich darff bey mond und ſternen trauen. Was aber mir dazu noch muth und hertze macht/ Jſt dieſes/ daß man zwar wird auff den zeilen nacht/ Doch auch der treue glut im dunckeln beſſer ſchauen. Es ſtellt der Linden-ſtadt ein hohes cedern Paar Sich dieſes mahl zugleich in ihren mauren dar; Und weil ſchon ehemahls von deinen groſſen Ahnen Ein hohes mitglied ſelbſt den ſcepter da gefuͤhrt/ Wo noch die weißheit itzt am Oder-ſtrand regiert/ Gebuͤhrt dir noch ein zoll von ſolchen unterthanen. Mir

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/306>, abgerufen am 21.11.2024.