Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.
Wolan! Erlauchtester/ so ernde denn auch ein Die früchte/ welche GOtt den frommen hat versprochen: So schön am Libanon die Cedern ausgebrochen/ So grün auf Pindus-höh die palmen-bäume seyn/ So fruchtbar/ jung und frisch müß' auch dein alter blühen/ Und immer neuen safft aus frischen quellen ziehen. Augustus hat altär und tempel aufgebaut Dem glücke/ das in Rom war wieder eingezogen/ Mein Fürst/ dein Braunschweig baut dir tausend ehren-bogen/ Weil unter deinem schutz es lauter glücke schaut. Der bürger weihet dir die hertzen/ seel und leben/ Und wil zu deiner zeit viel seiner jahre geben. Ein jeder rufft mit mir: Es lebe Fürst August! Es lebe Fürst August/ der Titus unser zeiten! Sein stamm-hauß müsse sich in tausend zweige breiten! Der himmel schütt' auf ihn glück/ ehre/ sieg und lust! Es müsse leben/ blühn/ groß werden und bekleiben Der bruder/ und die sich von dessen stamme schreiben! Raht und that/ in der person Sr. Hochfürstl. Durchl. Hertzog Anthon Ulrichs/ bey gehaltenem Kö- nigs-schiessen den 31 Maj. 1697 vorgestellet. J. F. K. DEr Themis richt-beil schützt den purpur nicht allein/ Es ruht der Käyser-thron nicht nur auf den gesetzen; Man
Wolan! Erlauchteſter/ ſo ernde denn auch ein Die fruͤchte/ welche GOtt den frommen hat verſprochen: So ſchoͤn am Libanon die Cedern ausgebrochen/ So gruͤn auf Pindus-hoͤh die palmen-baͤume ſeyn/ So fruchtbar/ jung und friſch muͤß’ auch dein alter bluͤhen/ Und immer neuen ſafft aus friſchen quellen ziehen. Auguſtus hat altaͤr und tempel aufgebaut Dem gluͤcke/ das in Rom war wieder eingezogen/ Mein Fuͤrſt/ dein Braunſchweig baut dir tauſend ehren-bogen/ Weil unter deinem ſchutz es lauter gluͤcke ſchaut. Der buͤrger weihet dir die hertzen/ ſeel und leben/ Und wil zu deiner zeit viel ſeiner jahre geben. Ein jeder rufft mit mir: Es lebe Fuͤrſt Auguſt! Es lebe Fuͤrſt Auguſt/ der Titus unſer zeiten! Sein ſtamm-hauß muͤſſe ſich in tauſend zweige breiten! Der himmel ſchuͤtt’ auf ihn gluͤck/ ehre/ ſieg und luſt! Es muͤſſe leben/ bluͤhn/ groß werden und bekleiben Der bruder/ und die ſich von deſſen ſtamme ſchreiben! Raht und that/ in der perſon Sr. Hochfuͤrſtl. Durchl. Hertzog Anthon Ulrichs/ bey gehaltenem Koͤ- nigs-ſchieſſen den 31 Maj. 1697 vorgeſtellet. J. F. K. DEr Themis richt-beil ſchuͤtzt den purpur nicht allein/ Es ruht der Kaͤyſer-thron nicht nur auf den geſetzen; Man
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Vermiſchte Gedichte.
Der leitſtern wird/ was ietzt noch draͤuet/ jagen weg.
Der ſchluß bleibt felſen-feſt/ und ſteht in ertzt gegraben.
Wer wohl regieren wil/ muß GOtt vor augen haben.
Wolan! Erlauchteſter/ ſo ernde denn auch ein
Die fruͤchte/ welche GOtt den frommen hat verſprochen:
So ſchoͤn am Libanon die Cedern ausgebrochen/
So gruͤn auf Pindus-hoͤh die palmen-baͤume ſeyn/
So fruchtbar/ jung und friſch muͤß’ auch dein alter bluͤhen/
Und immer neuen ſafft aus friſchen quellen ziehen.
Auguſtus hat altaͤr und tempel aufgebaut
Dem gluͤcke/ das in Rom war wieder eingezogen/
Mein Fuͤrſt/ dein Braunſchweig baut dir tauſend ehren-bogen/
Weil unter deinem ſchutz es lauter gluͤcke ſchaut.
Der buͤrger weihet dir die hertzen/ ſeel und leben/
Und wil zu deiner zeit viel ſeiner jahre geben.
Ein jeder rufft mit mir: Es lebe Fuͤrſt Auguſt!
Es lebe Fuͤrſt Auguſt/ der Titus unſer zeiten!
Sein ſtamm-hauß muͤſſe ſich in tauſend zweige breiten!
Der himmel ſchuͤtt’ auf ihn gluͤck/ ehre/ ſieg und luſt!
Es muͤſſe leben/ bluͤhn/ groß werden und bekleiben
Der bruder/ und die ſich von deſſen ſtamme ſchreiben!
Raht und that/ in der perſon Sr.
Hochfuͤrſtl. Durchl. Hertzog Anthon
Ulrichs/ bey gehaltenem Koͤ-
nigs-ſchieſſen den 31 Maj.
1697 vorgeſtellet.
J. F. K.
DEr Themis richt-beil ſchuͤtzt den purpur nicht allein/
Es ruht der Kaͤyſer-thron nicht nur auf den geſetzen;
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