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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Sinn-Gedichte.
Arm und ein geschminckt gesicht/
Bringt dem beutel pest und gicht.
Der freundschafft grund.
AUf erkennen/ nicht auf schauen/
Muß man rechte freundschafft bauen.
Ehrlicher nahme.
NJmm dein gerücht in acht mehr/ als wol gold und geld/
Weil es dein bester schatz ist auf der gantzen welt/
Geld das verlohren geht/ wird wieder offt gefunden/
Ein guter nahme nie/ der einmahl ist verschwunden.
Kenne dich selbst.
AUf andre gieb zwar acht/ doch mercke mehr auf dich/
Was man bey andren haßt/ hat man offt selbst an sich
Geld.
GEld macht kluge/ geld macht freunde;
Geld macht narren/ geld macht feinde.
Trau/ schaue wem.
REcht thöricht handelstu/ so du wilst diesen trauen/
Jn welchen weder treu/ noch glauben ist zu schauen.
Kunst.
NJchts ist über kunst.
Ehre/ die ist dunst;
Wind/ der menschen gunst/
Thorheit/ schnöde brunst.
Gemüths-Güter.
MAn kan in einem nun verliehren alle Güter;
Nichts aber raubet mir den reichthum der gemüther.
Gleiche brüder/ gleiche kappen.
BEy dem straffen muß man nicht die personen unterscheiden/
Gleiche fehler müssen auch gleiche pein und straffe leiden.
Ver-
Sinn-Gedichte.
Arm und ein geſchminckt geſicht/
Bringt dem beutel peſt und gicht.
Der freundſchafft grund.
AUf erkennen/ nicht auf ſchauen/
Muß man rechte freundſchafft bauen.
Ehrlicher nahme.
NJmm dein geruͤcht in acht mehr/ als wol gold und geld/
Weil es dein beſter ſchatz iſt auf der gantzen welt/
Geld das verlohren geht/ wird wieder offt gefunden/
Ein guter nahme nie/ der einmahl iſt verſchwunden.
Kenne dich ſelbſt.
AUf andre gieb zwar acht/ doch mercke mehr auf dich/
Was man bey andren haßt/ hat man offt ſelbſt an ſich
Geld.
GEld macht kluge/ geld macht freunde;
Geld macht narren/ geld macht feinde.
Trau/ ſchaue wem.
REcht thoͤricht handelſtu/ ſo du wilſt dieſen trauen/
Jn welchen weder treu/ noch glauben iſt zu ſchauen.
Kunſt.
NJchts iſt uͤber kunſt.
Ehre/ die iſt dunſt;
Wind/ der menſchen gunſt/
Thorheit/ ſchnoͤde brunſt.
Gemuͤths-Guͤter.
MAn kan in einem nun verliehren alle Guͤter;
Nichts aber raubet mir den reichthum der gemuͤther.
Gleiche bruͤder/ gleiche kappen.
BEy dem ſtraffen muß man nicht die perſonen unterſcheiden/
Gleiche fehler muͤſſen auch gleiche pein und ſtraffe leiden.
Ver-
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[130/0140] Sinn-Gedichte. Arm und ein geſchminckt geſicht/ Bringt dem beutel peſt und gicht. Der freundſchafft grund. AUf erkennen/ nicht auf ſchauen/ Muß man rechte freundſchafft bauen. Ehrlicher nahme. NJmm dein geruͤcht in acht mehr/ als wol gold und geld/ Weil es dein beſter ſchatz iſt auf der gantzen welt/ Geld das verlohren geht/ wird wieder offt gefunden/ Ein guter nahme nie/ der einmahl iſt verſchwunden. Kenne dich ſelbſt. AUf andre gieb zwar acht/ doch mercke mehr auf dich/ Was man bey andren haßt/ hat man offt ſelbſt an ſich Geld. GEld macht kluge/ geld macht freunde; Geld macht narren/ geld macht feinde. Trau/ ſchaue wem. REcht thoͤricht handelſtu/ ſo du wilſt dieſen trauen/ Jn welchen weder treu/ noch glauben iſt zu ſchauen. Kunſt. NJchts iſt uͤber kunſt. Ehre/ die iſt dunſt; Wind/ der menſchen gunſt/ Thorheit/ ſchnoͤde brunſt. Gemuͤths-Guͤter. MAn kan in einem nun verliehren alle Guͤter; Nichts aber raubet mir den reichthum der gemuͤther. Gleiche bruͤder/ gleiche kappen. BEy dem ſtraffen muß man nicht die perſonen unterſcheiden/ Gleiche fehler muͤſſen auch gleiche pein und ſtraffe leiden. Ver-

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/140>, abgerufen am 21.11.2024.