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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Sinn-Gedichte.
Catinat.
SEit der bestürtzte Po dein wütend schwerd verspürt/
So hat er offtermal dis klage-wort geführt:
Es liegt ein Phaeton bereits in mir begraben/
Soll dieser denn umsonst mein land verwüstet haben?
Marquis de Louvois.
DEm Gallischen Tiber dem war ich ein Sejan/
Was der zu Rom verricht/ das hab ich auch gethan/
Und daß mir endlich auch kein hencker möchte fehlen/
So hat mich starckes gifft zu tode müssen quälen.
Cardinal von Fürstenberg.
EJn Abt/ ein Cardinal und grosser kirchen-lehrer/
Ein kriegsmann/ ein Legat/ spion und friedens-störer/
Und was man etwan mehr von solchen chargen schaut/
Diß alles findet man in dieser frommen haut.
Der Groß-Sultan.
WAs rüstest du dich noch? Schau Salanckemen an/
Dort lieget/ der dein blut vermischt mit fremder erden;
Und ist dir etwan hier noch nicht genung gethan/
So kan dir auch Bysantz ein Salanckemen werden.
Töckely.
DAs glücke hat mit mir ein schauspiel angericht/
Darinnen ich mich offt verändert auffgeführet:
Vier actus sind vorbey; gelingt der fünffte nicht/
So hab ich auf der welt ein trauerspiel agiret.
Uber die Statue des Königs von
Franckreich.
GEdrücktes Gallien/ diß denckmal zeigt dir an/
Daß du dich ferner nicht des joches kanst erwehren;
Wenn
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Sinn-Gedichte.
Catinat.
SEit der beſtuͤrtzte Po dein wuͤtend ſchwerd verſpuͤrt/
So hat er offtermal dis klage-wort gefuͤhrt:
Es liegt ein Phaeton bereits in mir begraben/
Soll dieſer denn umſonſt mein land verwuͤſtet haben?
Marquis de Louvois.
DEm Galliſchen Tiber dem war ich ein Sejan/
Was der zu Rom verricht/ das hab ich auch gethan/
Und daß mir endlich auch kein hencker moͤchte fehlen/
So hat mich ſtarckes gifft zu tode muͤſſen quaͤlen.
Cardinal von Fuͤrſtenberg.
EJn Abt/ ein Cardinal und groſſer kirchen-lehrer/
Ein kriegsmann/ ein Legat/ ſpion und friedens-ſtoͤrer/
Und was man etwan mehr von ſolchen chargen ſchaut/
Diß alles findet man in dieſer frommen haut.
Der Groß-Sultan.
WAs ruͤſteſt du dich noch? Schau Salanckemen an/
Dort lieget/ der dein blut vermiſcht mit fremder erden;
Und iſt dir etwan hier noch nicht genung gethan/
So kan dir auch Byſantz ein Salanckemen werden.
Toͤckely.
DAs gluͤcke hat mit mir ein ſchauſpiel angericht/
Darinnen ich mich offt veraͤndert auffgefuͤhret:
Vier actus ſind vorbey; gelingt der fuͤnffte nicht/
So hab ich auf der welt ein trauerſpiel agiret.
Uber die Statue des Koͤnigs von
Franckreich.
GEdruͤcktes Gallien/ diß denckmal zeigt dir an/
Daß du dich ferner nicht des joches kanſt erwehren;
Wenn
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[113/0123] Sinn-Gedichte. Catinat. SEit der beſtuͤrtzte Po dein wuͤtend ſchwerd verſpuͤrt/ So hat er offtermal dis klage-wort gefuͤhrt: Es liegt ein Phaeton bereits in mir begraben/ Soll dieſer denn umſonſt mein land verwuͤſtet haben? Marquis de Louvois. DEm Galliſchen Tiber dem war ich ein Sejan/ Was der zu Rom verricht/ das hab ich auch gethan/ Und daß mir endlich auch kein hencker moͤchte fehlen/ So hat mich ſtarckes gifft zu tode muͤſſen quaͤlen. Cardinal von Fuͤrſtenberg. EJn Abt/ ein Cardinal und groſſer kirchen-lehrer/ Ein kriegsmann/ ein Legat/ ſpion und friedens-ſtoͤrer/ Und was man etwan mehr von ſolchen chargen ſchaut/ Diß alles findet man in dieſer frommen haut. Der Groß-Sultan. WAs ruͤſteſt du dich noch? Schau Salanckemen an/ Dort lieget/ der dein blut vermiſcht mit fremder erden; Und iſt dir etwan hier noch nicht genung gethan/ So kan dir auch Byſantz ein Salanckemen werden. Toͤckely. DAs gluͤcke hat mit mir ein ſchauſpiel angericht/ Darinnen ich mich offt veraͤndert auffgefuͤhret: Vier actus ſind vorbey; gelingt der fuͤnffte nicht/ So hab ich auf der welt ein trauerſpiel agiret. Uber die Statue des Koͤnigs von Franckreich. GEdruͤcktes Gallien/ diß denckmal zeigt dir an/ Daß du dich ferner nicht des joches kanſt erwehren; Wenn H 2

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/123>, abgerufen am 21.11.2024.