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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Verliebte Gedichte.
2.
Solte wohl mein geist dich kräncken/
Der von deinem geiste lebt?
Nein die blume muß sich lencken/
Da wo ihre sonne schwebt.
Und so geh ich in gesetzen/
Die mir deine liebe schreibt/
Und weiß keine lust zu schätzen/
Die nicht diese quelle treibt.
3.
Keine zeit kan mich verbinden.
Keinem wechsel lauff ich zu/
Will sich gleich was schönes finden/
Stört es doch nicht meine ruh.
Jch bleib ewig dir gefangen/
Da ich meiner liebe ziel
Mit vergnügen zu erlangen/
Unverändert hoffen will.
4.
Jetzo wünsch ich nur die stunden/
Dir zu zeigen meine treu.
Wie nicht meine brunst verschwunden/
Sondern recht verdoppelt sey:
Wiltu mich nun bey dir wissen/
Umb zu heilen meine pein/
Wil ich stets vor deinen füssen
Dein getreuer sclave seyn.


An Rosilis.
1.
ACh! Rosilis/ wie würd ich mich betrüben/
Wenn/ schönste! nicht mein hertz bey dir geblieben;
Der leib ist hier/ die sinnen sind bey dir/
Und du mein kind! mein kindgen bist bey mir.
2. Jch
Verliebte Gedichte.
2.
Solte wohl mein geiſt dich kraͤncken/
Der von deinem geiſte lebt?
Nein die blume muß ſich lencken/
Da wo ihre ſonne ſchwebt.
Und ſo geh ich in geſetzen/
Die mir deine liebe ſchreibt/
Und weiß keine luſt zu ſchaͤtzen/
Die nicht dieſe quelle treibt.
3.
Keine zeit kan mich verbinden.
Keinem wechſel lauff ich zu/
Will ſich gleich was ſchoͤnes finden/
Stoͤrt es doch nicht meine ruh.
Jch bleib ewig dir gefangen/
Da ich meiner liebe ziel
Mit vergnuͤgen zu erlangen/
Unveraͤndert hoffen will.
4.
Jetzo wuͤnſch ich nur die ſtunden/
Dir zu zeigen meine treu.
Wie nicht meine brunſt verſchwunden/
Sondern recht verdoppelt ſey:
Wiltu mich nun bey dir wiſſen/
Umb zu heilen meine pein/
Wil ich ſtets vor deinen fuͤſſen
Dein getreuer ſclave ſeyn.


An Roſilis.
1.
ACh! Roſilis/ wie wuͤrd ich mich betruͤben/
Wenn/ ſchoͤnſte! nicht mein hertz bey dir geblieben;
Der leib iſt hier/ die ſinnen ſind bey dir/
Und du mein kind! mein kindgen biſt bey mir.
2. Jch
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[92/0102] Verliebte Gedichte. 2. Solte wohl mein geiſt dich kraͤncken/ Der von deinem geiſte lebt? Nein die blume muß ſich lencken/ Da wo ihre ſonne ſchwebt. Und ſo geh ich in geſetzen/ Die mir deine liebe ſchreibt/ Und weiß keine luſt zu ſchaͤtzen/ Die nicht dieſe quelle treibt. 3. Keine zeit kan mich verbinden. Keinem wechſel lauff ich zu/ Will ſich gleich was ſchoͤnes finden/ Stoͤrt es doch nicht meine ruh. Jch bleib ewig dir gefangen/ Da ich meiner liebe ziel Mit vergnuͤgen zu erlangen/ Unveraͤndert hoffen will. 4. Jetzo wuͤnſch ich nur die ſtunden/ Dir zu zeigen meine treu. Wie nicht meine brunſt verſchwunden/ Sondern recht verdoppelt ſey: Wiltu mich nun bey dir wiſſen/ Umb zu heilen meine pein/ Wil ich ſtets vor deinen fuͤſſen Dein getreuer ſclave ſeyn. An Roſilis. 1. ACh! Roſilis/ wie wuͤrd ich mich betruͤben/ Wenn/ ſchoͤnſte! nicht mein hertz bey dir geblieben; Der leib iſt hier/ die ſinnen ſind bey dir/ Und du mein kind! mein kindgen biſt bey mir. 2. Jch

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/102>, abgerufen am 22.12.2024.