Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

Bild:
<< vorherige Seite
Vermischte Gedichte.
Beschluß.
Die blumen-göttin Flora erscheinet selbst und
ersuchet die andern götter/ daß gleich wie sie schon zu
anfange des festes die Durchl. Eleonora an ihrer
statt zur Flora erklären lassen/ die übrigen götter
sie auch dafür annehmen/ und das fest mit
einem wunsch an die Flora beschlies-
sen möchten.
Flora.
DAs fest ist nun vorbey/
Und würdiglich begangen.
Allein ihr götter wist/ wer heute Flora sey/
Und was auf mein gesuch die Pales angefangent
Sie hat/ wie ich es selbst begehret/
Zur Flore
Die Eleonore
Für dieses jahr gewehlet und erkläret.
Beliebt auch ihr was Pales hat gethan/
Und nehmt/ an meiner statt/ die fromme Fürstinn an.
Sie hat ja/ wider ihr verschulden/
Wie Ariadne müssen dulden.
Sie wird auch dermaleins mit einem gleichen glantz/
Wie Ariadnen blumen-krantz/
An unferm himmel leuchten müssen:
So seyd denn/ vor der zeit/ auf ihren ruhm beflissen/
Und last/ ihr leid ihr zu versüssen/
Einen wunsch das gantze fest beschliessen.
Alle
Vermiſchte Gedichte.
Beſchluß.
Die blumen-goͤttin Flora erſcheinet ſelbſt und
erſuchet die andern goͤtter/ daß gleich wie ſie ſchon zu
anfange des feſtes die Durchl. Eleonora an ihrer
ſtatt zur Flora erklaͤren laſſen/ die uͤbrigen goͤtter
ſie auch dafuͤr annehmen/ und das feſt mit
einem wunſch an die Flora beſchlieſ-
ſen moͤchten.
Flora.
DAs feſt iſt nun vorbey/
Und wuͤrdiglich begangen.
Allein ihr goͤtter wiſt/ wer heute Flora ſey/
Und was auf mein geſuch die Pales angefangent
Sie hat/ wie ich es ſelbſt begehret/
Zur Flore
Die Eleonore
Fuͤr dieſes jahr gewehlet und erklaͤret.
Beliebt auch ihr was Pales hat gethan/
Und nehmt/ an meiner ſtatt/ die fromme Fuͤrſtinn an.
Sie hat ja/ wider ihr verſchulden/
Wie Ariadne muͤſſen dulden.
Sie wird auch dermaleins mit einem gleichen glantz/
Wie Ariadnen blumen-krantz/
An unferm himmel leuchten muͤſſen:
So ſeyd denn/ vor der zeit/ auf ihren ruhm befliſſen/
Und laſt/ ihr leid ihr zu verſuͤſſen/
Einen wunſch das gantze feſt beſchlieſſen.
Alle
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0399" n="383"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vermi&#x017F;chte Gedichte.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Be&#x017F;chluß.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#b">Die blumen-go&#x0364;ttin Flora er&#x017F;cheinet &#x017F;elb&#x017F;t und<lb/>
er&#x017F;uchet die andern go&#x0364;tter/ daß gleich wie &#x017F;ie &#x017F;chon zu<lb/>
anfange des fe&#x017F;tes die Durchl. Eleonora an ihrer<lb/>
&#x017F;tatt zur Flora erkla&#x0364;ren la&#x017F;&#x017F;en/ die u&#x0364;brigen go&#x0364;tter<lb/>
&#x017F;ie auch dafu&#x0364;r annehmen/ und das fe&#x017F;t mit<lb/>
einem wun&#x017F;ch an die Flora be&#x017F;chlie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en mo&#x0364;chten.</hi> </stage><lb/>
            <sp xml:id="FLO">
              <speaker> <hi rendition="#b">Flora.</hi> </speaker><lb/>
              <p>DAs fe&#x017F;t i&#x017F;t nun vorbey/<lb/>
Und wu&#x0364;rdiglich begangen.<lb/>
Allein ihr go&#x0364;tter wi&#x017F;t/ wer heute Flora &#x017F;ey/<lb/>
Und was auf mein ge&#x017F;uch die Pales angefangent<lb/>
Sie hat/ wie ich es &#x017F;elb&#x017F;t begehret/<lb/>
Zur Flore<lb/>
Die Eleonore<lb/>
Fu&#x0364;r die&#x017F;es jahr gewehlet und erkla&#x0364;ret.<lb/>
Beliebt auch ihr was Pales hat gethan/<lb/>
Und nehmt/ an meiner &#x017F;tatt/ die fromme Fu&#x0364;r&#x017F;tinn an.<lb/>
Sie hat ja/ wider ihr ver&#x017F;chulden/<lb/>
Wie Ariadne mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en dulden.<lb/>
Sie wird auch dermaleins mit einem gleichen glantz/<lb/>
Wie Ariadnen blumen-krantz/<lb/>
An unferm himmel leuchten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en:<lb/>
So &#x017F;eyd denn/ vor der zeit/ auf ihren ruhm befli&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
Und la&#x017F;t/ ihr leid ihr zu ver&#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
Einen wun&#x017F;ch das gantze fe&#x017F;t be&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en.</p>
            </sp><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Alle</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[383/0399] Vermiſchte Gedichte. Beſchluß. Die blumen-goͤttin Flora erſcheinet ſelbſt und erſuchet die andern goͤtter/ daß gleich wie ſie ſchon zu anfange des feſtes die Durchl. Eleonora an ihrer ſtatt zur Flora erklaͤren laſſen/ die uͤbrigen goͤtter ſie auch dafuͤr annehmen/ und das feſt mit einem wunſch an die Flora beſchlieſ- ſen moͤchten. Flora. DAs feſt iſt nun vorbey/ Und wuͤrdiglich begangen. Allein ihr goͤtter wiſt/ wer heute Flora ſey/ Und was auf mein geſuch die Pales angefangent Sie hat/ wie ich es ſelbſt begehret/ Zur Flore Die Eleonore Fuͤr dieſes jahr gewehlet und erklaͤret. Beliebt auch ihr was Pales hat gethan/ Und nehmt/ an meiner ſtatt/ die fromme Fuͤrſtinn an. Sie hat ja/ wider ihr verſchulden/ Wie Ariadne muͤſſen dulden. Sie wird auch dermaleins mit einem gleichen glantz/ Wie Ariadnen blumen-krantz/ An unferm himmel leuchten muͤſſen: So ſeyd denn/ vor der zeit/ auf ihren ruhm befliſſen/ Und laſt/ ihr leid ihr zu verſuͤſſen/ Einen wunſch das gantze feſt beſchlieſſen. Alle

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/399
Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/399>, abgerufen am 13.11.2024.