Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.Mittwoch. Wächterlied. Die Hähne krähten durch das Land: Und wer in Schlafes Banden ruht, Sei munter jetzt und wohlgemuth! Der Tag beginnt, die Nacht verschwand. Der Wächter auf der Zinne stand Und rief: ihr sollet munter sein, Ich sehe schon des Tages Schein; Wacht auf! wacht auf! die Nacht verschwand. Da stand man auf wohl hie und dort, Die Hähne that man in den Topf, Dem Wächter hieb man ab den Kopf, Dann aber schlief man weiter fort. Wer will noch Hahn und Wächter sein? Wer wecket uns aus Schlafes Noth Bald zu der Freiheit Morgenroth? Wir schlafen in den Tag hinein. Mittwoch. Wächterlied. Die Hähne krähten durch das Land: Und wer in Schlafes Banden ruht, Sei munter jetzt und wohlgemuth! Der Tag beginnt, die Nacht verſchwand. Der Wächter auf der Zinne ſtand Und rief: ihr ſollet munter ſein, Ich ſehe ſchon des Tages Schein; Wacht auf! wacht auf! die Nacht verſchwand. Da ſtand man auf wohl hie und dort, Die Hähne that man in den Topf, Dem Wächter hieb man ab den Kopf, Dann aber ſchlief man weiter fort. Wer will noch Hahn und Wächter ſein? Wer wecket uns aus Schlafes Noth Bald zu der Freiheit Morgenroth? Wir ſchlafen in den Tag hinein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0089" n="69"/> </div> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Mittwoch.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Wächterlied.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Die Hähne krähten durch das Land:</l><lb/> <l>Und wer in Schlafes Banden ruht,</l><lb/> <l>Sei munter jetzt und wohlgemuth!</l><lb/> <l>Der Tag beginnt, die Nacht verſchwand.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Der Wächter auf der Zinne ſtand</l><lb/> <l>Und rief: ihr ſollet munter ſein,</l><lb/> <l>Ich ſehe ſchon des Tages Schein;</l><lb/> <l>Wacht auf! wacht auf! die Nacht verſchwand.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Da ſtand man auf wohl hie und dort,</l><lb/> <l>Die Hähne that man in den Topf,</l><lb/> <l>Dem Wächter hieb man ab den Kopf,</l><lb/> <l>Dann aber ſchlief man weiter fort.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Wer will noch Hahn und Wächter ſein?</l><lb/> <l>Wer wecket uns aus Schlafes Noth</l><lb/> <l>Bald zu der Freiheit Morgenroth?</l><lb/> <l>Wir ſchlafen in den Tag hinein.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [69/0089]
Mittwoch.
Wächterlied.
Die Hähne krähten durch das Land:
Und wer in Schlafes Banden ruht,
Sei munter jetzt und wohlgemuth!
Der Tag beginnt, die Nacht verſchwand.
Der Wächter auf der Zinne ſtand
Und rief: ihr ſollet munter ſein,
Ich ſehe ſchon des Tages Schein;
Wacht auf! wacht auf! die Nacht verſchwand.
Da ſtand man auf wohl hie und dort,
Die Hähne that man in den Topf,
Dem Wächter hieb man ab den Kopf,
Dann aber ſchlief man weiter fort.
Wer will noch Hahn und Wächter ſein?
Wer wecket uns aus Schlafes Noth
Bald zu der Freiheit Morgenroth?
Wir ſchlafen in den Tag hinein.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |