Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.Auch ein Mädchen aus der Fremde. Mel. Das ganze Dorf versammelt sich Ein Mädchen aus der Fremde kam Und wollte sich vermählen, Doch wollte sie den Bräutigam Sich selber nur erwählen. Willkommen, junge fremde Fee Voll Anmuth, Mild' und Güte, So rein wie frisch gefallner Schnee, So schön wie Maienblüthe! Wohin sie kam, da schien sogleich Sich Alles froh zu regen, Und wo sie weilte, stand das Reich In Kraft und Macht und Segen. Willkommen! schollen hell und laut Des Volkes frohe Lieder: O ließe sich die holde Braut Bei uns doch heimisch nieder! Sie aber bot ihr Händelein
Nur einem Königssohne: Ich will mit ihm vermählet sein, Mit ihm und seinem Throne! Auch ein Mädchen aus der Fremde. Mel. Das ganze Dorf verſammelt ſich Ein Mädchen aus der Fremde kam Und wollte ſich vermählen, Doch wollte ſie den Bräutigam Sich ſelber nur erwählen. Willkommen, junge fremde Fee Voll Anmuth, Mild' und Güte, So rein wie friſch gefallner Schnee, So ſchön wie Maienblüthe! Wohin ſie kam, da ſchien ſogleich Sich Alles froh zu regen, Und wo ſie weilte, ſtand das Reich In Kraft und Macht und Segen. Willkommen! ſchollen hell und laut Des Volkes frohe Lieder: O ließe ſich die holde Braut Bei uns doch heimiſch nieder! Sie aber bot ihr Händelein
Nur einem Königsſohne: Ich will mit ihm vermählet ſein, Mit ihm und ſeinem Throne! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="63" facs="#f0083"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Auch ein Mädchen aus der Fremde.</hi><lb/> </head> <p rendition="#c">Mel. Das ganze Dorf verſammelt ſich<lb/> Zu Kirmestanz und Reihen.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Ein Mädchen aus der Fremde kam</l><lb/> <l>Und wollte ſich vermählen,</l><lb/> <l>Doch wollte ſie den Bräutigam</l><lb/> <l>Sich ſelber nur erwählen.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Willkommen, junge fremde Fee</l><lb/> <l>Voll Anmuth, Mild' und Güte,</l><lb/> <l>So rein wie friſch gefallner Schnee,</l><lb/> <l>So ſchön wie Maienblüthe!</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Wohin ſie kam, da ſchien ſogleich</l><lb/> <l>Sich Alles froh zu regen,</l><lb/> <l>Und wo ſie weilte, ſtand das Reich</l><lb/> <l>In Kraft und Macht und Segen.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Willkommen! ſchollen hell und laut</l><lb/> <l>Des Volkes frohe Lieder:</l><lb/> <l>O ließe ſich die holde Braut</l><lb/> <l>Bei uns doch heimiſch nieder!</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Sie aber bot ihr Händelein</l><lb/> <l>Nur einem Königsſohne:</l><lb/> <l>Ich will mit ihm vermählet ſein,</l><lb/> <l>Mit ihm und ſeinem Throne!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [63/0083]
Auch ein Mädchen aus der Fremde.
Mel. Das ganze Dorf verſammelt ſich
Zu Kirmestanz und Reihen.
Ein Mädchen aus der Fremde kam
Und wollte ſich vermählen,
Doch wollte ſie den Bräutigam
Sich ſelber nur erwählen.
Willkommen, junge fremde Fee
Voll Anmuth, Mild' und Güte,
So rein wie friſch gefallner Schnee,
So ſchön wie Maienblüthe!
Wohin ſie kam, da ſchien ſogleich
Sich Alles froh zu regen,
Und wo ſie weilte, ſtand das Reich
In Kraft und Macht und Segen.
Willkommen! ſchollen hell und laut
Des Volkes frohe Lieder:
O ließe ſich die holde Braut
Bei uns doch heimiſch nieder!
Sie aber bot ihr Händelein
Nur einem Königsſohne:
Ich will mit ihm vermählet ſein,
Mit ihm und ſeinem Throne!
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Zitationshilfe: | Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische02_1841/83>, abgerufen am 03.03.2025. |