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Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.

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Die Wahrheitsbill.
Es geschah in alten Tagen,
Daß der liebe Gott befahl:
"Wer nicht will die Wahrheit sagen,
Wird ein Stottrer allzumal."
Wie bei Greisen, Männern, Buben
Da die Stotterei begann!
Auch die Officianten huben
Alle gleich zu stottern an.
Als nun Gott der Herr gesehen,
Daß der Mensch zur Wahrheit will
Schlechterdings sich nicht verstehen,
Hob er auf die strenge Bill.
Und so stottern auch noch lange
Unsre Officianten nicht,
Doch weil ihnen davor bange,
Geben schriftlich sie Bericht.

Die Wahrheitsbill.
Es geſchah in alten Tagen,
Daß der liebe Gott befahl:
„Wer nicht will die Wahrheit ſagen,
Wird ein Stottrer allzumal.“
Wie bei Greiſen, Männern, Buben
Da die Stotterei begann!
Auch die Officianten huben
Alle gleich zu ſtottern an.
Als nun Gott der Herr geſehen,
Daß der Menſch zur Wahrheit will
Schlechterdings ſich nicht verſtehen,
Hob er auf die ſtrenge Bill.
Und ſo ſtottern auch noch lange
Unſre Officianten nicht,
Doch weil ihnen davor bange,
Geben ſchriftlich ſie Bericht.

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[54/0074] Die Wahrheitsbill. Es geſchah in alten Tagen, Daß der liebe Gott befahl: „Wer nicht will die Wahrheit ſagen, Wird ein Stottrer allzumal.“ Wie bei Greiſen, Männern, Buben Da die Stotterei begann! Auch die Officianten huben Alle gleich zu ſtottern an. Als nun Gott der Herr geſehen, Daß der Menſch zur Wahrheit will Schlechterdings ſich nicht verſtehen, Hob er auf die ſtrenge Bill. Und ſo ſtottern auch noch lange Unſre Officianten nicht, Doch weil ihnen davor bange, Geben ſchriftlich ſie Bericht.

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Zitationshilfe: Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische02_1841/74>, abgerufen am 21.11.2024.