Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.Wir wollen es nicht haben. Wir sollen hübsch im Paradiese bleiben Und uns wie's Adam that die Zeit vertreiben, Und keine Bücher lesen, keine schreiben -- Wir sollen hübsch im Paradiese bleiben. Wir sollen vom Erkenntnißbaum nicht essen, Uns freu'n an Allem was uns zugemessen, Und des Gebotes nimmermehr vergessen: Wir sollen vom Erkenntnißbaum nicht essen. Das Paradies hat uns nur stets verdrossen, Wie gerne sind wir davon ausgeschlossen! Drum haben wir von diesem Baum genossen -- Das Paradies hat uns nur stets verdrossen. Du Paradies der Diener und Soldaten, Lebwohl, du Jagdrevier der Potentaten, Wir wollen dein auf ewig nun entrathen, Du Paradies der Diener und Soldaten! Wir wollen es nicht haben. Wir ſollen hübſch im Paradieſe bleiben Und uns wie's Adam that die Zeit vertreiben, Und keine Bücher leſen, keine ſchreiben — Wir ſollen hübſch im Paradieſe bleiben. Wir ſollen vom Erkenntnißbaum nicht eſſen, Uns freu'n an Allem was uns zugemeſſen, Und des Gebotes nimmermehr vergeſſen: Wir ſollen vom Erkenntnißbaum nicht eſſen. Das Paradies hat uns nur ſtets verdroſſen, Wie gerne ſind wir davon ausgeſchloſſen! Drum haben wir von dieſem Baum genoſſen — Das Paradies hat uns nur ſtets verdroſſen. Du Paradies der Diener und Soldaten, Lebwohl, du Jagdrevier der Potentaten, Wir wollen dein auf ewig nun entrathen, Du Paradies der Diener und Soldaten! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="8" facs="#f0028"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Wir wollen es nicht haben.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wir ſollen hübſch im Paradieſe bleiben</l><lb/> <l>Und uns wie's Adam that die Zeit vertreiben,</l><lb/> <l>Und keine Bücher leſen, keine ſchreiben —</l><lb/> <l>Wir ſollen hübſch im Paradieſe bleiben.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Wir ſollen vom Erkenntnißbaum nicht eſſen,</l><lb/> <l>Uns freu'n an Allem was uns zugemeſſen,</l><lb/> <l>Und des Gebotes nimmermehr vergeſſen:</l><lb/> <l>Wir ſollen vom Erkenntnißbaum nicht eſſen.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Das Paradies hat uns nur ſtets verdroſſen,</l><lb/> <l>Wie gerne ſind wir <hi rendition="#g">davon</hi> ausgeſchloſſen!</l><lb/> <l>Drum haben wir von dieſem Baum genoſſen —</l><lb/> <l>Das Paradies hat uns nur ſtets verdroſſen.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Du Paradies der Diener und Soldaten,</l><lb/> <l>Lebwohl, du Jagdrevier der Potentaten,</l><lb/> <l>Wir wollen dein auf ewig nun entrathen,</l><lb/> <l>Du Paradies der Diener und Soldaten!</l><lb/> </lg> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [8/0028]
Wir wollen es nicht haben.
Wir ſollen hübſch im Paradieſe bleiben
Und uns wie's Adam that die Zeit vertreiben,
Und keine Bücher leſen, keine ſchreiben —
Wir ſollen hübſch im Paradieſe bleiben.
Wir ſollen vom Erkenntnißbaum nicht eſſen,
Uns freu'n an Allem was uns zugemeſſen,
Und des Gebotes nimmermehr vergeſſen:
Wir ſollen vom Erkenntnißbaum nicht eſſen.
Das Paradies hat uns nur ſtets verdroſſen,
Wie gerne ſind wir davon ausgeſchloſſen!
Drum haben wir von dieſem Baum genoſſen —
Das Paradies hat uns nur ſtets verdroſſen.
Du Paradies der Diener und Soldaten,
Lebwohl, du Jagdrevier der Potentaten,
Wir wollen dein auf ewig nun entrathen,
Du Paradies der Diener und Soldaten!
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Zitationshilfe: | Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische02_1841/28>, abgerufen am 03.03.2025. |