Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.Deutschland erst in sich vereint! Wenn uns das einmal gelinget, Hat die Welt noch einen Feind, Der uns wiederum bezwinget? Frühlingslied 1840. O des Maies schöne Tage! Wann die Erd' ist wieder grün, Wann im Felde, Wald und Hage Alle Bäum' und Blumen blühn -- O des Maies schöne Tage! Wann der Hoffnung volle Blüthe Dann aus jeder Knospe bricht -- Deutschland, daß dich Gott behüte! Deine Hoffnung blüht noch nicht. Steht die Welt im Hoffnungskleide Doch schon fünfundzwanzigmal, Hoffnung springet auf der Heide, Wandelt über Berg und Thal -- O die Welt im Hoffnungskleide! Wird die Knospe nie erscheinen, Draus auch deine Hoffnung bricht? Laßt mich schweigen, laßt mich weinen! Deine Hoffnung blüht noch nicht. Deutſchland erſt in ſich vereint! Wenn uns das einmal gelinget, Hat die Welt noch einen Feind, Der uns wiederum bezwinget? Frühlingslied 1840. O des Maies ſchöne Tage! Wann die Erd' iſt wieder grün, Wann im Felde, Wald und Hage Alle Bäum' und Blumen blühn — O des Maies ſchöne Tage! Wann der Hoffnung volle Blüthe Dann aus jeder Knospe bricht — Deutſchland, daß dich Gott behüte! Deine Hoffnung blüht noch nicht. Steht die Welt im Hoffnungskleide Doch ſchon fünfundzwanzigmal, Hoffnung ſpringet auf der Heide, Wandelt über Berg und Thal — O die Welt im Hoffnungskleide! Wird die Knospe nie erſcheinen, Draus auch deine Hoffnung bricht? Laßt mich ſchweigen, laßt mich weinen! Deine Hoffnung blüht noch nicht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0024" n="4"/> <lg n="4"> <l>Deutſchland erſt in ſich vereint!</l><lb/> <l>Wenn uns <hi rendition="#g">das</hi> einmal gelinget,</l><lb/> <l>Hat die Welt noch einen Feind,</l><lb/> <l>Der uns wiederum bezwinget?</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Frühlingslied 1840.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>O des Maies ſchöne Tage!</l><lb/> <l>Wann die Erd' iſt wieder grün,</l><lb/> <l>Wann im Felde, Wald und Hage</l><lb/> <l>Alle Bäum' und Blumen blühn —</l><lb/> <l>O des Maies ſchöne Tage!</l><lb/> <l>Wann der Hoffnung volle Blüthe</l><lb/> <l>Dann aus jeder Knospe bricht —</l><lb/> <l>Deutſchland, daß dich Gott behüte!</l><lb/> <l>Deine Hoffnung blüht noch nicht.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Steht die Welt im Hoffnungskleide</l><lb/> <l>Doch ſchon fünfundzwanzigmal,</l><lb/> <l>Hoffnung ſpringet auf der Heide,</l><lb/> <l>Wandelt über Berg und Thal —</l><lb/> <l>O die Welt im Hoffnungskleide!</l><lb/> <l>Wird die Knospe nie erſcheinen,</l><lb/> <l>Draus auch <hi rendition="#g">deine</hi> Hoffnung bricht?</l><lb/> <l>Laßt mich ſchweigen, laßt mich weinen!</l><lb/> <l>Deine Hoffnung blüht noch nicht.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0024]
Deutſchland erſt in ſich vereint!
Wenn uns das einmal gelinget,
Hat die Welt noch einen Feind,
Der uns wiederum bezwinget?
Frühlingslied 1840.
O des Maies ſchöne Tage!
Wann die Erd' iſt wieder grün,
Wann im Felde, Wald und Hage
Alle Bäum' und Blumen blühn —
O des Maies ſchöne Tage!
Wann der Hoffnung volle Blüthe
Dann aus jeder Knospe bricht —
Deutſchland, daß dich Gott behüte!
Deine Hoffnung blüht noch nicht.
Steht die Welt im Hoffnungskleide
Doch ſchon fünfundzwanzigmal,
Hoffnung ſpringet auf der Heide,
Wandelt über Berg und Thal —
O die Welt im Hoffnungskleide!
Wird die Knospe nie erſcheinen,
Draus auch deine Hoffnung bricht?
Laßt mich ſchweigen, laßt mich weinen!
Deine Hoffnung blüht noch nicht.
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