Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.Trostlied. Bedrängtes Deutschland, schöpfe Muth! Der Himmel wird nicht immer wittern Und dieser Länder Grund erschüttern; Er schlägt dich jetzt zwar bis aufs Blut, Doch schöpfe du nur wieder Muth. Es wird nicht immer dunkel sein, Die Wolken werden bald verschwinden, Die Sonne wird sich wiederfinden Und Finsterniß und Nacht zerstreu'n; Es wird nicht immer dunkel sein. Bedrängtes Deutschland, nur Geduld! Wirf, wenn es sonst an Tröstern fehlet, Die Sorge, die dich kränkt und quälet, Auf Gottes Lieb' und Vaterhuld! Betrübtes Deutschland, nur Geduld! Andreas Gryphius, + 1664. Troſtlied. Bedrängtes Deutſchland, ſchöpfe Muth! Der Himmel wird nicht immer wittern Und dieſer Länder Grund erſchüttern; Er ſchlägt dich jetzt zwar bis aufs Blut, Doch ſchöpfe du nur wieder Muth. Es wird nicht immer dunkel ſein, Die Wolken werden bald verſchwinden, Die Sonne wird ſich wiederfinden Und Finſterniß und Nacht zerſtreu'n; Es wird nicht immer dunkel ſein. Bedrängtes Deutſchland, nur Geduld! Wirf, wenn es ſonſt an Tröſtern fehlet, Die Sorge, die dich kränkt und quälet, Auf Gottes Lieb' und Vaterhuld! Betrübtes Deutſchland, nur Geduld! Andreas Gryphius, † 1664. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="197" facs="#f0217"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Troſtlied.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Bedrängtes Deutſchland, ſchöpfe Muth!</l><lb/> <l>Der Himmel wird nicht immer wittern</l><lb/> <l>Und dieſer Länder Grund erſchüttern;</l><lb/> <l>Er ſchlägt dich jetzt zwar bis aufs Blut,</l><lb/> <l>Doch ſchöpfe du nur wieder Muth.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Es wird nicht immer dunkel ſein,</l><lb/> <l>Die Wolken werden bald verſchwinden,</l><lb/> <l>Die Sonne wird ſich wiederfinden</l><lb/> <l>Und Finſterniß und Nacht zerſtreu'n;</l><lb/> <l>Es wird nicht immer dunkel ſein.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Bedrängtes Deutſchland, nur Geduld!</l><lb/> <l>Wirf, wenn es ſonſt an Tröſtern fehlet,</l><lb/> <l>Die Sorge, die dich kränkt und quälet,</l><lb/> <l>Auf Gottes Lieb' und Vaterhuld!</l><lb/> <l>Betrübtes Deutſchland, nur Geduld!</l><lb/> </lg> </lg> <p rendition="#right">Andreas Gryphius, † 1664.</p><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [197/0217]
Troſtlied.
Bedrängtes Deutſchland, ſchöpfe Muth!
Der Himmel wird nicht immer wittern
Und dieſer Länder Grund erſchüttern;
Er ſchlägt dich jetzt zwar bis aufs Blut,
Doch ſchöpfe du nur wieder Muth.
Es wird nicht immer dunkel ſein,
Die Wolken werden bald verſchwinden,
Die Sonne wird ſich wiederfinden
Und Finſterniß und Nacht zerſtreu'n;
Es wird nicht immer dunkel ſein.
Bedrängtes Deutſchland, nur Geduld!
Wirf, wenn es ſonſt an Tröſtern fehlet,
Die Sorge, die dich kränkt und quälet,
Auf Gottes Lieb' und Vaterhuld!
Betrübtes Deutſchland, nur Geduld!
Andreas Gryphius, † 1664.
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Zitationshilfe: | Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische02_1841/217>, abgerufen am 03.03.2025. |