Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.Wie die Soldaten man vor Zeiten Laut mit dem Mund: So sie jetzund Ermahnet der Poet zu streiten. Frisch auf, ihr tapfere Soldaten! Ihr, die ihr noch mit deutschem Blut, Ihr die ihr noch mit frischem Muth Belebet, suchet große Thaten! Ihr Landsleut, ihr Landsknecht, frisch auf! Das Land, die Freiheit sich verlieret, Wann ihr nicht muthig schlaget drauf Und überwindend triumphieret. Der ist ein Deutscher wohlgeboren,
Der, von Betrug und Falschheit frei, Hat weder Redlichkeit noch Treu Noch Glauben noch Freiheit verloren; Der ist ein Deutscher ehrenwerth, Der wacker, herzhaft, unverzaget Für die Freiheit mit seinem Schwert In einige Gefahr sich waget. Wie die Soldaten man vor Zeiten Laut mit dem Mund: So ſie jetzund Ermahnet der Poet zu ſtreiten. Friſch auf, ihr tapfere Soldaten! Ihr, die ihr noch mit deutſchem Blut, Ihr die ihr noch mit friſchem Muth Belebet, ſuchet große Thaten! Ihr Landſleut, ihr Landsknecht, friſch auf! Das Land, die Freiheit ſich verlieret, Wann ihr nicht muthig ſchlaget drauf Und überwindend triumphieret. Der iſt ein Deutſcher wohlgeboren,
Der, von Betrug und Falſchheit frei, Hat weder Redlichkeit noch Treu Noch Glauben noch Freiheit verloren; Der iſt ein Deutſcher ehrenwerth, Der wacker, herzhaft, unverzaget Für die Freiheit mit ſeinem Schwert In einige Gefahr ſich waget. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0208" n="188"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Wie die Soldaten man vor Zeiten<lb/> Laut mit dem Mund:<lb/> So ſie jetzund<lb/> Ermahnet der Poet zu ſtreiten.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Friſch auf, ihr tapfere Soldaten!</l><lb/> <l>Ihr, die ihr noch mit deutſchem Blut,</l><lb/> <l>Ihr die ihr noch mit friſchem Muth</l><lb/> <l>Belebet, ſuchet große Thaten!</l><lb/> <l>Ihr Landſleut, ihr Landsknecht, friſch auf!</l><lb/> <l>Das Land, die Freiheit ſich verlieret,</l><lb/> <l>Wann ihr nicht muthig ſchlaget drauf</l><lb/> <l>Und überwindend triumphieret.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Der iſt ein Deutſcher wohlgeboren,</l><lb/> <l>Der, von Betrug und Falſchheit frei,</l><lb/> <l>Hat weder Redlichkeit noch Treu</l><lb/> <l>Noch Glauben noch Freiheit verloren;</l><lb/> <l>Der iſt ein Deutſcher ehrenwerth,</l><lb/> <l>Der wacker, herzhaft, unverzaget</l><lb/> <l>Für die Freiheit mit ſeinem Schwert</l><lb/> <l>In einige Gefahr ſich waget.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [188/0208]
Wie die Soldaten man vor Zeiten
Laut mit dem Mund:
So ſie jetzund
Ermahnet der Poet zu ſtreiten.
Friſch auf, ihr tapfere Soldaten!
Ihr, die ihr noch mit deutſchem Blut,
Ihr die ihr noch mit friſchem Muth
Belebet, ſuchet große Thaten!
Ihr Landſleut, ihr Landsknecht, friſch auf!
Das Land, die Freiheit ſich verlieret,
Wann ihr nicht muthig ſchlaget drauf
Und überwindend triumphieret.
Der iſt ein Deutſcher wohlgeboren,
Der, von Betrug und Falſchheit frei,
Hat weder Redlichkeit noch Treu
Noch Glauben noch Freiheit verloren;
Der iſt ein Deutſcher ehrenwerth,
Der wacker, herzhaft, unverzaget
Für die Freiheit mit ſeinem Schwert
In einige Gefahr ſich waget.
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