Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.Syracusaise. -- et, quid ita hoc, aut quo suo merito faceret, interrogavit.Valerius Maximus 6, 2. In ihrer eigenen Melodie. Gott erhalte den Tyrannen, Den Tyrannen Dionys! Wenn er uns des Heils auch wenig, Und des Unheils viel erwies, Wünsch' ich doch, er lebe lange, Flehe brünstig überdies: Gott erhalte den Tyrannen, Den Tyrannen Dionys! Eine Alte sprach im Tempel
Eines Tages dies Gebet. Der Tyrann kam just vorüber, Wüßte gerne, was sie thät': "Sag mir doch, du liebe Alte, Sag was war denn dein Gebet? Ach, ich habe nur gebetet, Nur für Euer Majestät. Syracusaise. — et, quid ita hoc, aut quo suo merito faceret, interrogavit.Valerius Maximus 6, 2. In ihrer eigenen Melodie. Gott erhalte den Tyrannen, Den Tyrannen Dionys! Wenn er uns des Heils auch wenig, Und des Unheils viel erwies, Wünſch' ich doch, er lebe lange, Flehe brünſtig überdies: Gott erhalte den Tyrannen, Den Tyrannen Dionys! Eine Alte ſprach im Tempel
Eines Tages dies Gebet. Der Tyrann kam juſt vorüber, Wüßte gerne, was ſie thät': „Sag mir doch, du liebe Alte, Sag was war denn dein Gebet? Ach, ich habe nur gebetet, Nur für Euer Majeſtät. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="157" facs="#f0177"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq #b">Syracusaise.</hi><lb/> </head> <cit> <quote> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">— et, quid ita hoc, aut quo suo merito faceret, interrogavit.<lb/> Tum illa, certa est, inquit, ratio propositi mei. puella enim;<lb/> cum gravem tyrannum haberemus, carere eo cupiebam. quo<lb/> interfecto aliquanto tetrior arcem occupavit. eius quoque<lb/> tiniri dominationem magni aestimabam. tertium te superiori¬<lb/> bus importuniorem habere coepimus rectorem. Itaque ne, si<lb/> tu fueris absumtus, deterior in locum</hi> <choice> <sic> <hi rendition="#aq">tnum</hi> </sic> <corr> <hi rendition="#aq">tuum</hi> </corr> </choice> <hi rendition="#aq">succedat, caput<lb/> meum pro tua salute devoveo.</hi> </hi><lb/> </quote> <bibl> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Valerius Maximus</hi> 6, 2.</hi><lb/> </bibl> </cit> <p rendition="#c">In ihrer eigenen Melodie.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Gott erhalte den Tyrannen,</l><lb/> <l>Den Tyrannen Dionys!</l><lb/> <l>Wenn er uns des Heils auch wenig,</l><lb/> <l>Und des Unheils viel erwies,</l><lb/> <l>Wünſch' ich doch, er lebe lange,</l><lb/> <l>Flehe brünſtig überdies:</l><lb/> <l>Gott erhalte den Tyrannen,</l><lb/> <l>Den Tyrannen Dionys!</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Eine Alte ſprach im Tempel</l><lb/> <l>Eines Tages dies Gebet.</l><lb/> <l>Der Tyrann kam juſt vorüber,</l><lb/> <l>Wüßte gerne, was ſie thät':</l><lb/> <l>„Sag mir doch, du liebe Alte,</l><lb/> <l>Sag was war denn dein Gebet?</l><lb/> <l>Ach, ich habe nur gebetet,</l><lb/> <l>Nur für Euer Majeſtät.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [157/0177]
Syracusaise.
— et, quid ita hoc, aut quo suo merito faceret, interrogavit.
Tum illa, certa est, inquit, ratio propositi mei. puella enim;
cum gravem tyrannum haberemus, carere eo cupiebam. quo
interfecto aliquanto tetrior arcem occupavit. eius quoque
tiniri dominationem magni aestimabam. tertium te superiori¬
bus importuniorem habere coepimus rectorem. Itaque ne, si
tu fueris absumtus, deterior in locum tuum succedat, caput
meum pro tua salute devoveo.
Valerius Maximus 6, 2.
In ihrer eigenen Melodie.
Gott erhalte den Tyrannen,
Den Tyrannen Dionys!
Wenn er uns des Heils auch wenig,
Und des Unheils viel erwies,
Wünſch' ich doch, er lebe lange,
Flehe brünſtig überdies:
Gott erhalte den Tyrannen,
Den Tyrannen Dionys!
Eine Alte ſprach im Tempel
Eines Tages dies Gebet.
Der Tyrann kam juſt vorüber,
Wüßte gerne, was ſie thät':
„Sag mir doch, du liebe Alte,
Sag was war denn dein Gebet?
Ach, ich habe nur gebetet,
Nur für Euer Majeſtät.
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Zitationshilfe: | Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische02_1841/177>, abgerufen am 03.03.2025. |