Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840.Altes und Neues. -- die Deutschen sind entzweit;König Ludwig I. von Baiern, Ged. 3, 8. Tod dem Alten, Tod dem Neuen, Allem was uns trennen muß! Sprecht nicht mehr von Luthers Siege, Nicht vom dreißigjähr'gen Kriege Und westphälschen Friedensschluß. Tod dem Alten, Tod dem Neuen, Drüber nur die Menschheit weint! Sprecht nicht mehr von Adelsrechten Und wie Deutsche mussten fechten Wider Deutsche für den Feind. Tod dem Alten, Tod dem Neuen, Was uns trennt von Recht und Pflicht! Deutschlands Alter, Deutschlands Jugend Sei ein fester Bund der Tugend, Dran des Feindes Macht zerbricht! Heil dem Alten, Heil dem Neuen, Was uns führt zu Recht und Pflicht! Lasst die Jungen und die Alten Frei auf diesem Pfade walten -- Und ihr Fürsten, wehrt sie nicht! Altes und Neues. — die Deutſchen ſind entzweit;König Ludwig I. von Baiern, Ged. 3, 8. Tod dem Alten, Tod dem Neuen, Allem was uns trennen muß! Sprecht nicht mehr von Luthers Siege, Nicht vom dreißigjähr'gen Kriege Und weſtphälſchen Friedensſchluß. Tod dem Alten, Tod dem Neuen, Drüber nur die Menſchheit weint! Sprecht nicht mehr von Adelsrechten Und wie Deutſche muſſten fechten Wider Deutſche für den Feind. Tod dem Alten, Tod dem Neuen, Was uns trennt von Recht und Pflicht! Deutſchlands Alter, Deutſchlands Jugend Sei ein feſter Bund der Tugend, Dran des Feindes Macht zerbricht! Heil dem Alten, Heil dem Neuen, Was uns führt zu Recht und Pflicht! Laſſt die Jungen und die Alten Frei auf dieſem Pfade walten — Und ihr Fürſten, wehrt ſie nicht! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="42" facs="#f0060"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Altes und Neues.</hi><lb/> </head> <cit> <quote> <hi rendition="#et">— die Deutſchen ſind entzweit;<lb/> Denn die Einen ſtreben zu erhalten,<lb/> Und die Andern ſchwören Tod dem Alten.</hi><lb/> </quote> <bibl> <hi rendition="#right">König Ludwig <hi rendition="#aq">I</hi>. von Baiern, Ged. 3, 8.</hi><lb/> </bibl> </cit> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Tod dem Alten, Tod dem Neuen,</l><lb/> <l>Allem was uns trennen muß!</l><lb/> <l>Sprecht nicht mehr von Luthers Siege,</l><lb/> <l>Nicht vom dreißigjähr'gen Kriege</l><lb/> <l>Und weſtphälſchen Friedensſchluß.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Tod dem Alten, Tod dem Neuen,</l><lb/> <l>Drüber nur die Menſchheit weint!</l><lb/> <l>Sprecht nicht mehr von Adelsrechten</l><lb/> <l>Und wie Deutſche muſſten fechten</l><lb/> <l>Wider Deutſche für den Feind.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Tod dem Alten, Tod dem Neuen,</l><lb/> <l>Was uns trennt von Recht und Pflicht!</l><lb/> <l>Deutſchlands Alter, Deutſchlands Jugend</l><lb/> <l>Sei ein feſter Bund der Tugend,</l><lb/> <l>Dran des Feindes Macht zerbricht!</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Heil dem Alten, Heil dem Neuen,</l><lb/> <l>Was uns führt zu Recht und Pflicht!</l><lb/> <l>Laſſt die Jungen und die Alten</l><lb/> <l>Frei auf dieſem Pfade walten —</l><lb/> <l>Und ihr Fürſten, wehrt ſie nicht!</l><lb/> </lg> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [42/0060]
Altes und Neues.
— die Deutſchen ſind entzweit;
Denn die Einen ſtreben zu erhalten,
Und die Andern ſchwören Tod dem Alten.
König Ludwig I. von Baiern, Ged. 3, 8.
Tod dem Alten, Tod dem Neuen,
Allem was uns trennen muß!
Sprecht nicht mehr von Luthers Siege,
Nicht vom dreißigjähr'gen Kriege
Und weſtphälſchen Friedensſchluß.
Tod dem Alten, Tod dem Neuen,
Drüber nur die Menſchheit weint!
Sprecht nicht mehr von Adelsrechten
Und wie Deutſche muſſten fechten
Wider Deutſche für den Feind.
Tod dem Alten, Tod dem Neuen,
Was uns trennt von Recht und Pflicht!
Deutſchlands Alter, Deutſchlands Jugend
Sei ein feſter Bund der Tugend,
Dran des Feindes Macht zerbricht!
Heil dem Alten, Heil dem Neuen,
Was uns führt zu Recht und Pflicht!
Laſſt die Jungen und die Alten
Frei auf dieſem Pfade walten —
Und ihr Fürſten, wehrt ſie nicht!
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Zitationshilfe: | Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische01_1840/60>, abgerufen am 03.03.2025. |