Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840.Dichtertrost. Wo ist die Zeit als Namen galten Und Dichter war ein Zauberwort? Noch leben Dichter wie die alten, Doch Ruhm und Minnesold ist fort. Einst war sie hoch und schön gepriesen, Der Dichtung laute sel'ge Lust -- Sie ist verbannt und heimgewiesen In jedes edlen Dichters Brust. In diesem stillen Heiligthume Träumt sie in Selbstgenügsamkeit Von Minneglück, von Ehr' und Ruhme, Von einer schönren künft'gen Zeit. Dichtertroſt. Wo iſt die Zeit als Namen galten Und Dichter war ein Zauberwort? Noch leben Dichter wie die alten, Doch Ruhm und Minneſold iſt fort. Einſt war ſie hoch und ſchön geprieſen, Der Dichtung laute ſel'ge Luſt — Sie iſt verbannt und heimgewieſen In jedes edlen Dichters Bruſt. In dieſem ſtillen Heiligthume Träumt ſie in Selbſtgenügſamkeit Von Minneglück, von Ehr' und Ruhme, Von einer ſchönren künft'gen Zeit. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0174" n="156"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dichtertroſt.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wo iſt die Zeit als Namen galten</l><lb/> <l>Und <hi rendition="#g">Dichter</hi> war ein Zauberwort?</l><lb/> <l>Noch leben Dichter wie die alten,</l><lb/> <l>Doch Ruhm und Minneſold iſt fort.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Einſt war ſie hoch und ſchön geprieſen,</l><lb/> <l>Der Dichtung laute ſel'ge Luſt —</l><lb/> <l>Sie iſt verbannt und heimgewieſen</l><lb/> <l>In jedes edlen Dichters Bruſt.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>In dieſem ſtillen Heiligthume</l><lb/> <l>Träumt ſie in Selbſtgenügſamkeit</l><lb/> <l>Von Minneglück, von Ehr' und Ruhme,</l><lb/> <l>Von einer ſchönren künft'gen Zeit.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [156/0174]
Dichtertroſt.
Wo iſt die Zeit als Namen galten
Und Dichter war ein Zauberwort?
Noch leben Dichter wie die alten,
Doch Ruhm und Minneſold iſt fort.
Einſt war ſie hoch und ſchön geprieſen,
Der Dichtung laute ſel'ge Luſt —
Sie iſt verbannt und heimgewieſen
In jedes edlen Dichters Bruſt.
In dieſem ſtillen Heiligthume
Träumt ſie in Selbſtgenügſamkeit
Von Minneglück, von Ehr' und Ruhme,
Von einer ſchönren künft'gen Zeit.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |