Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840.Die wilden Gänse. der luft --Vreidanc. Ihr wilden Gänse habt es gut, Ihr ziehet frei und wohlgemuth Von einem Strand zum andern Strand Durch's ganze liebe deutsche Land. Uns zahmen Menschen geht's nicht so, Wir reisten gern' auch frei und froh Ununtersucht und unbekannt Durch's ganze liebe deutsche Land. Kaum sind wir aber fort von Haus, So muß auch schon der Pass heraus. Wir werden niemals sorgenfrei Vor lauter Mauth und Polizei. O daß doch einer es erdenkt, Wie man den Luftball sicher lenkt! Hier hört nicht auf die Hudelei -- Nur in den Lüften sind wir frei. Die wilden Gänſe. der luft —Vrîdanc. Ihr wilden Gänſe habt es gut, Ihr ziehet frei und wohlgemuth Von einem Strand zum andern Strand Durch's ganze liebe deutſche Land. Uns zahmen Menſchen geht's nicht ſo, Wir reiſten gern' auch frei und froh Ununterſucht und unbekannt Durch's ganze liebe deutſche Land. Kaum ſind wir aber fort von Haus, So muß auch ſchon der Paſs heraus. Wir werden niemals ſorgenfrei Vor lauter Mauth und Polizei. O daß doch einer es erdenkt, Wie man den Luftball ſicher lenkt! Hier hört nicht auf die Hudelei — Nur in den Lüften ſind wir frei. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="92" facs="#f0110"/> </div> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Die wilden Gänſe</hi>.<lb/></head> <cit> <quote> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">der luft —<lb/> der muoz uns doch gemein sîn.</hi> </hi><lb/> </quote> <bibl> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq #i">Vrîdanc.</hi> </hi><lb/> </bibl> </cit> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Ihr wilden Gänſe habt es gut,</l><lb/> <l>Ihr ziehet frei und wohlgemuth</l><lb/> <l>Von einem Strand zum andern Strand</l><lb/> <l>Durch's ganze liebe deutſche Land.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Uns zahmen Menſchen geht's nicht ſo,</l><lb/> <l>Wir reiſten gern' auch frei und froh</l><lb/> <l>Ununterſucht und unbekannt</l><lb/> <l>Durch's ganze liebe deutſche Land.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Kaum ſind wir aber fort von Haus,</l><lb/> <l>So muß auch ſchon der Paſs heraus.</l><lb/> <l>Wir werden niemals ſorgenfrei</l><lb/> <l>Vor lauter Mauth und Polizei.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>O daß doch einer es erdenkt,</l><lb/> <l>Wie man den Luftball ſicher lenkt!</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Hier</hi> hört nicht auf die Hudelei —</l><lb/> <l>Nur in den Lüften ſind wir frei.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [92/0110]
Die wilden Gänſe.
der luft —
der muoz uns doch gemein sîn.
Vrîdanc.
Ihr wilden Gänſe habt es gut,
Ihr ziehet frei und wohlgemuth
Von einem Strand zum andern Strand
Durch's ganze liebe deutſche Land.
Uns zahmen Menſchen geht's nicht ſo,
Wir reiſten gern' auch frei und froh
Ununterſucht und unbekannt
Durch's ganze liebe deutſche Land.
Kaum ſind wir aber fort von Haus,
So muß auch ſchon der Paſs heraus.
Wir werden niemals ſorgenfrei
Vor lauter Mauth und Polizei.
O daß doch einer es erdenkt,
Wie man den Luftball ſicher lenkt!
Hier hört nicht auf die Hudelei —
Nur in den Lüften ſind wir frei.
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Zitationshilfe: | Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische01_1840/110>, abgerufen am 03.03.2025. |