Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.Zweites Abentheuer. Der Flohbändiger. Trauriges Schicksal der Prinzessin Ga¬ Es befand sich zu der Zeit ein Mann in Frankfurt, Zum größten Erstaunen sah man auf einer Zweites Abentheuer. Der Flohbändiger. Trauriges Schickſal der Prinzeſſin Ga¬ Es befand ſich zu der Zeit ein Mann in Frankfurt, Zum größten Erſtaunen ſah man auf einer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0051" n="[46]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b #g">Zweites Abentheuer.</hi><lb/> </head> <argument> <p rendition="#c">Der Flohbändiger. Trauriges Schickſal der Prinzeſſin Ga¬<lb/> maheh in Famaguſta. Ungeſchicklichkeit des Genius Thetel und<lb/> merkwürdige mikroskopiſche Verſuche und Beluſtigungen.<lb/> Die ſchöne Holländerin und ſeltſames Abentheuer des<lb/> jungen Herrn George Pepuſch, eines geweſenen<lb/> Jenenſers.<lb/></p> </argument> <p><hi rendition="#in">E</hi>s befand ſich zu der Zeit ein Mann in Frankfurt,<lb/> der die ſeltſamſte Kunſt trieb. Man nannte ihn den<lb/> Flohbändiger und das darum, weil es ihm, gewiß<lb/> nicht ohne die größeſte Mühe und Anſtrengung gelun¬<lb/> gen, Cultur in dieſe kleinen Thierchen zu bringen und<lb/> ſie zu allerlei artigen Kunſtſtücken abzurichten.</p><lb/> <p>Zum größten Erſtaunen ſah man auf einer<lb/> Tiſchplatte von dem ſchönſten weißen, glänzendpolir¬<lb/> ten Marmor Flöhe, welche kleine Kanonen, Pulver¬<lb/> karren, Rüſtwagen zogen, andre ſprangen daneben<lb/> her mit Flinten im Arm, Patrontaſchen auf dem<lb/> Rücken, Säbeln an der Seite. Auf das Commando¬<lb/> wort des Künſtlers, führten ſie die ſchwierigſten Evo¬<lb/> lutionen aus, und alles ſchien luſtiger und lebendiger,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[46]/0051]
Zweites Abentheuer.
Der Flohbändiger. Trauriges Schickſal der Prinzeſſin Ga¬
maheh in Famaguſta. Ungeſchicklichkeit des Genius Thetel und
merkwürdige mikroskopiſche Verſuche und Beluſtigungen.
Die ſchöne Holländerin und ſeltſames Abentheuer des
jungen Herrn George Pepuſch, eines geweſenen
Jenenſers.
Es befand ſich zu der Zeit ein Mann in Frankfurt,
der die ſeltſamſte Kunſt trieb. Man nannte ihn den
Flohbändiger und das darum, weil es ihm, gewiß
nicht ohne die größeſte Mühe und Anſtrengung gelun¬
gen, Cultur in dieſe kleinen Thierchen zu bringen und
ſie zu allerlei artigen Kunſtſtücken abzurichten.
Zum größten Erſtaunen ſah man auf einer
Tiſchplatte von dem ſchönſten weißen, glänzendpolir¬
ten Marmor Flöhe, welche kleine Kanonen, Pulver¬
karren, Rüſtwagen zogen, andre ſprangen daneben
her mit Flinten im Arm, Patrontaſchen auf dem
Rücken, Säbeln an der Seite. Auf das Commando¬
wort des Künſtlers, führten ſie die ſchwierigſten Evo¬
lutionen aus, und alles ſchien luſtiger und lebendiger,
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