Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.Der Mensch. Fragment. Kaum sproßten aus den Wassern, o Erde, dir Der alten Berge Gipfel; und dufteten, Voll junger Wälder, durch die Mailuft, Ueber den Ocean hin, lustathmend, Die ersten grünen Inseln; und freudig sah Des Sonnengottes Auge die Erstlinge, Die Bäum[ - 1 Zeichen fehlt] und Blumen, seiner Jugend Lächelnde Kinder, aus Dir geboren. Da auf den Inseln schönsten, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lag unter Trauben einst, nach lauer Nacht, in der dämmernden Morgenstunde, Geboren dir, o Erde, dein schönstes Kind; Und auf zum Vater Helios sieht bekannt Der Knab' und weiht und wählt, die süssen Beere versuchend, die heil'ge Rebe Der Menſch. Fragment. Kaum ſproßten aus den Waſſern, o Erde, dir Der alten Berge Gipfel; und dufteten, Voll junger Waͤlder, durch die Mailuft, Ueber den Ocean hin, luſtathmend, Die erſten gruͤnen Inſeln; und freudig ſah Des Sonnengottes Auge die Erſtlinge, Die Baͤum[ – 1 Zeichen fehlt] und Blumen, ſeiner Jugend Laͤchelnde Kinder, aus Dir geboren. Da auf den Inſeln ſchoͤnſten, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lag unter Trauben einſt, nach lauer Nacht, in der daͤmmernden Morgenſtunde, Geboren dir, o Erde, dein ſchoͤnſtes Kind; Und auf zum Vater Helios ſieht bekannt Der Knab' und weiht und waͤhlt, die ſuͤſſen Beere verſuchend, die heil'ge Rebe <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0093" n="85"/> <div n="1"> <head><hi rendition="#g">Der Menſch</hi>.</head><lb/> <p><hi rendition="#g">Fragment</hi>.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Kaum ſproßten aus den Waſſern, o Erde, dir</l><lb/> <l>Der alten Berge Gipfel; und dufteten,</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Voll junger Waͤlder, durch die Mailuft,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Ueber den Ocean hin, luſtathmend,</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Die erſten gruͤnen Inſeln; und freudig ſah</l><lb/> <l>Des Sonnengottes Auge die Erſtlinge,</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Die Baͤum<gap unit="chars" quantity="1"/> und Blumen, ſeiner Jugend</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Laͤchelnde Kinder, aus Dir geboren.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Da auf den Inſeln ſchoͤnſten,</l><lb/> <l>. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Lag unter Trauben einſt, nach lauer</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Nacht, in der daͤmmernden Morgenſtunde,</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Geboren dir, o Erde, dein ſchoͤnſtes Kind;</l><lb/> <l>Und auf zum Vater Helios ſieht bekannt</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Der Knab' und weiht und waͤhlt, die ſuͤſſen</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Beere verſuchend, die heil'ge Rebe</hi> </l> </lg><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [85/0093]
Der Menſch.
Fragment.
Kaum ſproßten aus den Waſſern, o Erde, dir
Der alten Berge Gipfel; und dufteten,
Voll junger Waͤlder, durch die Mailuft,
Ueber den Ocean hin, luſtathmend,
Die erſten gruͤnen Inſeln; und freudig ſah
Des Sonnengottes Auge die Erſtlinge,
Die Baͤum_ und Blumen, ſeiner Jugend
Laͤchelnde Kinder, aus Dir geboren.
Da auf den Inſeln ſchoͤnſten,
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Lag unter Trauben einſt, nach lauer
Nacht, in der daͤmmernden Morgenſtunde,
Geboren dir, o Erde, dein ſchoͤnſtes Kind;
Und auf zum Vater Helios ſieht bekannt
Der Knab' und weiht und waͤhlt, die ſuͤſſen
Beere verſuchend, die heil'ge Rebe
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