Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.An ihren Genius. Send' ihr Blumen und Früchte aus nie versiegender Fülle, Send' ihr, freundlicher Geist, ewige Jugend herab! Hüll' in deine Wonnen sie ein und laß sie die Zeit nicht Sehn, wo einsam und fremd sie, die Athenerin, lebt, Bis sie im Lande der Seligen einst die fürstlichen Schwestern, Die zu Phidias Zeit herrschten und liebten, um- fängt. An ihren Genius. Send' ihr Blumen und Fruͤchte aus nie verſiegender Fuͤlle, Send' ihr, freundlicher Geiſt, ewige Jugend herab! Huͤll' in deine Wonnen ſie ein und laß ſie die Zeit nicht Sehn, wo einſam und fremd ſie, die Athenerin, lebt, Bis ſie im Lande der Seligen einſt die fuͤrſtlichen Schweſtern, Die zu Phidias Zeit herrſchten und liebten, um- faͤngt. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0134" n="126"/> <div n="1"> <head><hi rendition="#g">An ihren Genius</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <l>Send' ihr Blumen und Fruͤchte aus nie verſiegender</l><lb/> <l>Fuͤlle,</l><lb/> <l>Send' ihr, freundlicher Geiſt, ewige Jugend</l><lb/> <l>herab!</l><lb/> <l>Huͤll' in deine Wonnen ſie ein und laß ſie die</l><lb/> <l>Zeit nicht</l><lb/> <l>Sehn, wo einſam und fremd ſie, die Athenerin,</l><lb/> <l>lebt,</l><lb/> <l>Bis ſie im Lande der Seligen einſt die fuͤrſtlichen</l><lb/> <l>Schweſtern,</l><lb/> <l>Die zu Phidias Zeit herrſchten und liebten, um-</l><lb/> <l>faͤngt.</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [126/0134]
An ihren Genius.
Send' ihr Blumen und Fruͤchte aus nie verſiegender
Fuͤlle,
Send' ihr, freundlicher Geiſt, ewige Jugend
herab!
Huͤll' in deine Wonnen ſie ein und laß ſie die
Zeit nicht
Sehn, wo einſam und fremd ſie, die Athenerin,
lebt,
Bis ſie im Lande der Seligen einſt die fuͤrſtlichen
Schweſtern,
Die zu Phidias Zeit herrſchten und liebten, um-
faͤngt.
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