Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 5. Leipzig, 1785.Lustschlössern, Landhäusern, Gartengebäuden etc. XII. Deutschländ. 1. In den Provinzen von Niedersachsen zeigen die neuen Gartenanlagen in Hollstein Im Mecklenburgischen ist das neue Schloß des Herzogs von Schwerin zu Art *) 1ter B. S. 75 -- 81. 2ter B. S. 137 bis 156. 4ter B. S. 206 -- 223. **) Man hat davon 12 Vorstellungen in [Spaltenumbruch] Kupfer unter dem Titel: Vues du Chateau et du Jardin de Ludwigslust etc. von 1782. R r 2
Luſtſchloͤſſern, Landhaͤuſern, Gartengebaͤuden ꝛc. XII. Deutſchlaͤnd. 1. In den Provinzen von Niederſachſen zeigen die neuen Gartenanlagen in Hollſtein Im Mecklenburgiſchen iſt das neue Schloß des Herzogs von Schwerin zu Art *) 1ter B. S. 75 — 81. 2ter B. S. 137 bis 156. 4ter B. S. 206 — 223. **) Man hat davon 12 Vorſtellungen in [Spaltenumbruch] Kupfer unter dem Titel: Vues du Chateau et du Jardin de Ludwigsluſt etc. von 1782. R r 2
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Luſtſchloͤſſern, Landhaͤuſern, Gartengebaͤuden ꝛc.
XII.
Deutſchlaͤnd.
1.
In den Provinzen von Niederſachſen zeigen die neuen Gartenanlagen in Hollſtein
ſchon eine ſehr merkwuͤrdige Verbeſſerung des Geſchmacks. Die wichtigſten
ſind bereits in dieſem Werk ausfuͤhrlich beſchrieben, *) und verſchiedene juͤngere naͤhern
ſich allmaͤhlich ihrer Ausfuͤhrung. Wenn der gute Geſchmack und die Liebe zu ſchoͤnen
Gaͤrten ſich hier einſt mehr erheben ſollte, ſo wuͤrde nicht leicht eine andre Gegend
von Deutſchland den Vorzug der hollſteiniſchen uͤbertreffen. Der weite Umfang
und die Fruchtbarkeit der Landguͤter, der Reichthum ihrer Beſitzer, die Schoͤnheit
der Waͤlder und Wieſen, die Abwechſelung der Seen, der Teiche, der Huͤgel und
betraͤchtlichen Weiden, alles dieß bietet ſich zu den trefflichſten großen Anlagen und
einzelnen Verſchoͤnerungen an. Nach ſo manchen Reiſen, die ich in und außer
Deutſchland gemacht, muß ich doch geſtehen, daß die hollſteiniſchen Gegenden
in manchem Betracht den Ruhm einer vorzuͤglichen Schoͤnheit behaupten. Der ge-
woͤhnliche Weg, den Reiſende von Hamburg aus in dieſes Herzogthum uͤber
Bramſtaͤdt und Neumuͤnſter zu nehmen pflegen, ſtimmt gar nicht der Erwartung
zu, die ſie ſich von der Fruchtbarkeit und Anmuth dieſes Landes machen duͤrfen. Faſt
uͤberall wird auf dieſer Seite das Auge von duͤrren Heiden, von ſumpfigten Moor-
feldern, und von der unbegraͤnzten Flachheit der Gegenden ermuͤdet. Nur erſt zu
Bordesholm, zwey Meilen vor Kiel, beginnt die Landſchaft ſich in der Anmuth
zu zeigen, die man in Hollſtein zu ſehen gewohnt iſt. Fruchtbare Felder wechſeln
mit Waͤldern, mit Weiden und hellen Seen ab, worinn ſich die kleinen Huͤgel und
die Gebuͤſche ſpiegeln, die uͤberall die Flaͤchen unterbrechen. Der angenehmſte Ein-
tritt in Hollſtein geſchieht durch die reizenden Landſchaften von Ploͤn und Eutin,
und auf dieſem Wege trifft man gleich einige der ſchoͤnſten Plaͤtze, als Aſchberg und
Sielbeck, an.
Im Mecklenburgiſchen iſt das neue Schloß des Herzogs von Schwerin zu
Ludwigsluſt mit den benachbarten Anlagen am meiſten beruͤhmt. **) Das Schloß
gehoͤrt, einige Fehler abgerechnet, unſtreitig zu den edelſten neuen Gebaͤuden dieſer
Art
*) 1ter B. S. 75 — 81. 2ter B. S. 137
bis 156. 4ter B. S. 206 — 223.
**) Man hat davon 12 Vorſtellungen in
Kupfer unter dem Titel: Vues du Chateau
et du Jardin de Ludwigsluſt etc. von
1782.
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