Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 5. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite


Vorbericht.

Endlich gelingt es mir, den Freunden der schönen Gartenkunst hier
den fünften und letzten Band dieses Werks zu überreichen. So
viele glückliche Stunden ich bey der Ausarbeitung genossen, so wurden
sie doch oft von den mancherley Schwierigkeiten getrübt, womit ich zu
kämpfen hatte. Schon die Entfernung von den Zeichnern, den Ku-
pferstechern und dem Druckort hatte mancherley Unbequemlichkeit. Ich
habe an meinem Wohnort nichts gehabt, was zur Beförderung dieses
Werks hätte beytragen können; alles mußte ich erst aus der Ferne su-
chen. Ich war daher genöthigt, nicht allein einen kostbaren Briefwech-
sel zu unterhalten, sondern auch manche theure und seltene Architectur-
werke und Kupferstiche anzukaufen; und außer den kleinern Reisen,
die ich in den Jahren der Ausgabe dieser Theorie jeden Sommer machte,
unternahm ich zuletzt noch eine durch ganz Deutschland bis an die
Gränze Helvetiens, um selbst zu sehen, wie weit es mit der Verbes-
serung des Gartengeschmacks gekommen sey. Man wird durch dieses
ganze Werk, und besonders in dem gegenwärtigen Bande, die Früchte
dieser Reisen sehen. Aber man sieht nicht die beträchtlichen und uner-
setzten Kosten, die ich aufgeopfert habe, um diese Theorie so vollkom-
men zu liefern, als nur möglich war.

Indessen
2


Vorbericht.

Endlich gelingt es mir, den Freunden der ſchoͤnen Gartenkunſt hier
den fuͤnften und letzten Band dieſes Werks zu uͤberreichen. So
viele gluͤckliche Stunden ich bey der Ausarbeitung genoſſen, ſo wurden
ſie doch oft von den mancherley Schwierigkeiten getruͤbt, womit ich zu
kaͤmpfen hatte. Schon die Entfernung von den Zeichnern, den Ku-
pferſtechern und dem Druckort hatte mancherley Unbequemlichkeit. Ich
habe an meinem Wohnort nichts gehabt, was zur Befoͤrderung dieſes
Werks haͤtte beytragen koͤnnen; alles mußte ich erſt aus der Ferne ſu-
chen. Ich war daher genoͤthigt, nicht allein einen koſtbaren Briefwech-
ſel zu unterhalten, ſondern auch manche theure und ſeltene Architectur-
werke und Kupferſtiche anzukaufen; und außer den kleinern Reiſen,
die ich in den Jahren der Ausgabe dieſer Theorie jeden Sommer machte,
unternahm ich zuletzt noch eine durch ganz Deutſchland bis an die
Graͤnze Helvetiens, um ſelbſt zu ſehen, wie weit es mit der Verbeſ-
ſerung des Gartengeſchmacks gekommen ſey. Man wird durch dieſes
ganze Werk, und beſonders in dem gegenwaͤrtigen Bande, die Fruͤchte
dieſer Reiſen ſehen. Aber man ſieht nicht die betraͤchtlichen und uner-
ſetzten Koſten, die ich aufgeopfert habe, um dieſe Theorie ſo vollkom-
men zu liefern, als nur moͤglich war.

Indeſſen
2
<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0003" n="[III]"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorbericht</hi>.</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">E</hi>ndlich gelingt es mir, den Freunden der &#x017F;cho&#x0364;nen Gartenkun&#x017F;t hier<lb/>
den fu&#x0364;nften und letzten Band die&#x017F;es Werks zu u&#x0364;berreichen. So<lb/>
viele glu&#x0364;ckliche Stunden ich bey der Ausarbeitung geno&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;o wurden<lb/>
&#x017F;ie doch oft von den mancherley Schwierigkeiten getru&#x0364;bt, womit ich zu<lb/>
ka&#x0364;mpfen hatte. Schon die Entfernung von den Zeichnern, den Ku-<lb/>
pfer&#x017F;techern und dem Druckort hatte mancherley Unbequemlichkeit. Ich<lb/>
habe an meinem Wohnort nichts gehabt, was zur Befo&#x0364;rderung die&#x017F;es<lb/>
Werks ha&#x0364;tte beytragen ko&#x0364;nnen; alles mußte ich er&#x017F;t aus der Ferne &#x017F;u-<lb/>
chen. Ich war daher geno&#x0364;thigt, nicht allein einen ko&#x017F;tbaren Briefwech-<lb/>
&#x017F;el zu unterhalten, &#x017F;ondern auch manche theure und &#x017F;eltene Architectur-<lb/>
werke und Kupfer&#x017F;tiche anzukaufen; und außer den kleinern Rei&#x017F;en,<lb/>
die ich in den Jahren der Ausgabe die&#x017F;er Theorie jeden Sommer machte,<lb/>
unternahm ich zuletzt noch eine durch ganz <hi rendition="#fr">Deut&#x017F;chland</hi> bis an die<lb/>
Gra&#x0364;nze <hi rendition="#fr">Helvetiens</hi>, um &#x017F;elb&#x017F;t zu &#x017F;ehen, wie weit es mit der Verbe&#x017F;-<lb/>
&#x017F;erung des Gartenge&#x017F;chmacks gekommen &#x017F;ey. Man wird durch die&#x017F;es<lb/>
ganze Werk, und be&#x017F;onders in dem gegenwa&#x0364;rtigen Bande, die Fru&#x0364;chte<lb/>
die&#x017F;er Rei&#x017F;en &#x017F;ehen. Aber man &#x017F;ieht nicht die betra&#x0364;chtlichen und uner-<lb/>
&#x017F;etzten Ko&#x017F;ten, die ich aufgeopfert habe, um die&#x017F;e Theorie &#x017F;o vollkom-<lb/>
men zu liefern, als nur mo&#x0364;glich war.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">2</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">Inde&#x017F;&#x017F;en</fw><lb/>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[[III]/0003] Vorbericht. Endlich gelingt es mir, den Freunden der ſchoͤnen Gartenkunſt hier den fuͤnften und letzten Band dieſes Werks zu uͤberreichen. So viele gluͤckliche Stunden ich bey der Ausarbeitung genoſſen, ſo wurden ſie doch oft von den mancherley Schwierigkeiten getruͤbt, womit ich zu kaͤmpfen hatte. Schon die Entfernung von den Zeichnern, den Ku- pferſtechern und dem Druckort hatte mancherley Unbequemlichkeit. Ich habe an meinem Wohnort nichts gehabt, was zur Befoͤrderung dieſes Werks haͤtte beytragen koͤnnen; alles mußte ich erſt aus der Ferne ſu- chen. Ich war daher genoͤthigt, nicht allein einen koſtbaren Briefwech- ſel zu unterhalten, ſondern auch manche theure und ſeltene Architectur- werke und Kupferſtiche anzukaufen; und außer den kleinern Reiſen, die ich in den Jahren der Ausgabe dieſer Theorie jeden Sommer machte, unternahm ich zuletzt noch eine durch ganz Deutſchland bis an die Graͤnze Helvetiens, um ſelbſt zu ſehen, wie weit es mit der Verbeſ- ſerung des Gartengeſchmacks gekommen ſey. Man wird durch dieſes ganze Werk, und beſonders in dem gegenwaͤrtigen Bande, die Fruͤchte dieſer Reiſen ſehen. Aber man ſieht nicht die betraͤchtlichen und uner- ſetzten Koſten, die ich aufgeopfert habe, um dieſe Theorie ſo vollkom- men zu liefern, als nur moͤglich war. Indeſſen 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst5_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst5_1785/3
Zitationshilfe: Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 5. Leipzig, 1785, S. [III]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst5_1785/3>, abgerufen am 21.12.2024.