Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 5. Leipzig, 1785.Zweyter Anhang. Kurze Nachrichten von Gärten, Die Fontainen und Wasserkünste, die so zahlreich sind, verlieren sich auch hier indas Unnatürliche und Geschmacklose. *) Der Garten der Villa Aldobrandini hat nicht so viel dunkelgrüne Bäume, Diese letzten Villen liegen in den merkwürdigen Gegenden von Tivoli und 4. Das königliche Lustschloß Portici bey Neapel ist von keiner merkwürdigen sind; *) Die besten Prospecte dieses Gartens findet man auf 29 Blättern von Venturini gestochen unter dem Titel: Fontane del Giardino Estense in Tivoli co' loro pro- spetti e colla Cascata del Fiume Aniene. **) Hier verdient noch dieses Werk eine Anzeige: Delle Ville e de' piu notabili monumenti antichi della citta e del ter- ritorio di Tivoli, nuove ricerche di Ste- fano Cabral e fausto del Re etc. 8. 1779. In Roma da Benedetto Settari. Der Artikel von den alten Villen zu Tivoli ist in diesem Buch das Wichtigste und aus ei- [Spaltenumbruch] nem höchst seltenen Werke genommen, näm- lich aus einer Handschrift von einer voll- ständigen Geschichte von Tivoli, die sich in der Barberinischen Bibliothek befindet, wohin sie der Kardinal Francesco Barbe- rino, Gouverneur dieser Stadt, 1632 brin- gen ließ. ***) Volkmanns Nachrichten von Italien
2ter B. Giardini di Roma da G. B. Falda, 21 Blätter; sie befinden sich auch in Volk- manns neuer Ausgabe von Sandrats sämmtlichen Werken. Zweyter Anhang. Kurze Nachrichten von Gaͤrten, Die Fontainen und Waſſerkuͤnſte, die ſo zahlreich ſind, verlieren ſich auch hier indas Unnatuͤrliche und Geſchmackloſe. *) Der Garten der Villa Aldobrandini hat nicht ſo viel dunkelgruͤne Baͤume, Dieſe letzten Villen liegen in den merkwuͤrdigen Gegenden von Tivoli und 4. Das koͤnigliche Luſtſchloß Portici bey Neapel iſt von keiner merkwuͤrdigen ſind; *) Die beſten Proſpecte dieſes Gartens findet man auf 29 Blaͤttern von Venturini geſtochen unter dem Titel: Fontane del Giardino Eſtenſe in Tivoli co’ loro pro- ſpetti e colla Cascata del Fiume Aniene. **) Hier verdient noch dieſes Werk eine Anzeige: Delle Ville e de’ piu notabili monumenti antichi della città e del ter- ritorio di Tivoli, nuove ricerche di Ste- fano Cabral e fauſto del Rè etc. 8. 1779. In Romá da Benedetto Settari. Der Artikel von den alten Villen zu Tivoli iſt in dieſem Buch das Wichtigſte und aus ei- [Spaltenumbruch] nem hoͤchſt ſeltenen Werke genommen, naͤm- lich aus einer Handſchrift von einer voll- ſtaͤndigen Geſchichte von Tivoli, die ſich in der Barberiniſchen Bibliothek befindet, wohin ſie der Kardinal Francesco Barbe- rino, Gouverneur dieſer Stadt, 1632 brin- gen ließ. ***) Volkmanns Nachrichten von Italien
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Zweyter Anhang. Kurze Nachrichten von Gaͤrten,
Die Fontainen und Waſſerkuͤnſte, die ſo zahlreich ſind, verlieren ſich auch hier in
das Unnatuͤrliche und Geſchmackloſe. *)
Der Garten der Villa Aldobrandini hat nicht ſo viel dunkelgruͤne Baͤume,
als die uͤbrigen Gaͤrten dieſes Landes, und daher ein mehr muntres und friſches An-
ſehen. Die Alleen von Platanen verbreiten indeſſen ihren vortrefflichen Schatten,
und die Springbrunnen und Waſſerfaͤlle ſind mit mehr Geſchmack, als ſonſt gewoͤhn-
lich iſt, angeordnet. Von den Terraſſen genießt man eine reizende Ausſicht uͤber
die Ebenen bis an das mittellaͤndiſche Meer, worauf man bey hellem Wetter die
Schiffe ſegeln ſieht.
Dieſe letzten Villen liegen in den merkwuͤrdigen Gegenden von Tivoli und
Fraſcati, die ſchon zu den Zeiten der alten Roͤmer mit Landſitzen bereichert wa-
ren. **) Doch ziehen die heutigen Roͤmer mehr den Aufenthalt von Fraſcati
vor, bey welcher Stadt viele Gaͤrten in einer angenehmen Lage erſcheinen. Uebri-
gens iſt bekannt, daß die Villen in und um Rom als Magazine der Alterthuͤmer
beruͤhmt ſind, und daß dieſe Schaͤtze nicht ſelten ihr vornehmſtes Verdienſt aus-
machen. ***)
4.
Das koͤnigliche Luſtſchloß Portici bey Neapel iſt von keiner merkwuͤrdigen
Baukunſt, ſondern hat vielmehr betraͤchtliche Fehler; eben ſo wenig empfiehlt ſich
die Anlage des Gartens. Dagegen uͤbertrifft das neue Schloß Caſerta, deſſen
Plan der roͤmiſche Architect, Vanvitelli angegeben, alle italiaͤniſchen an Regel-
maͤßigkeit, Schoͤnheit und Groͤße. Es hat die Form eines laͤnglichen Vierecks,
deſſen Vorder- und Hinterſcite 731 Fuß, und die beyden andern 569 Fuß lang
ſind;
*) Die beſten Proſpecte dieſes Gartens
findet man auf 29 Blaͤttern von Venturini
geſtochen unter dem Titel: Fontane del
Giardino Eſtenſe in Tivoli co’ loro pro-
ſpetti e colla Cascata del Fiume Aniene.
**) Hier verdient noch dieſes Werk eine
Anzeige: Delle Ville e de’ piu notabili
monumenti antichi della città e del ter-
ritorio di Tivoli, nuove ricerche di Ste-
fano Cabral e fauſto del Rè etc. 8. 1779.
In Romá da Benedetto Settari. Der
Artikel von den alten Villen zu Tivoli iſt
in dieſem Buch das Wichtigſte und aus ei-
nem hoͤchſt ſeltenen Werke genommen, naͤm-
lich aus einer Handſchrift von einer voll-
ſtaͤndigen Geſchichte von Tivoli, die ſich
in der Barberiniſchen Bibliothek befindet,
wohin ſie der Kardinal Francesco Barbe-
rino, Gouverneur dieſer Stadt, 1632 brin-
gen ließ.
***) Volkmanns Nachrichten von Italien
2ter B. Giardini di Roma da G. B. Falda,
21 Blaͤtter; ſie befinden ſich auch in Volk-
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