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Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 2. Leipzig, 1780.

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Vorbericht.

Bey der Ausgabe dieses zweyten Bandes beziehe ich mich auf das,
was in dem Vorbericht des ersten sowohl über die Einrichtung,
als auch über die Bedürfnisse dieses Unternehmens gesagt ist.

Nur eine Bemerkung, die zu dem Abschnitt vom Baumwerk ge-
hört, muß ich hier nachholen.

Ueber die Cultur der Bäume und Sträucher in Deutschland, die
außer dem Plan dieser Theorie liegt, haben wir, wie bekannt, die vor-
trefflichsten Anweisungen, die sich auf eigene Beobachtungen und Versu-
che gründen, von dem seligen Landdrost von Münchhausen in seinem
Hausvater, und vom Herrn du Roy in der Beschreibung der
Harbkeschen wilden Baumzucht:
Anweisungen, die für uns brauch-
barer sind, als die Millerschen, weil sie zugleich bestimmen, was un-
ter unserm Himmelsstrich fortkommt. Bey der neuen Charakteristik der
Bäume und Sträucher, die ich nach dem Bedürfnisse der schönen Gar-
tenkunst entwerfen mußte, habe ich jedoch auf die Bemerkungen dieser
beyden Beobachter am meisten Rücksicht genommen. -- Auch fehlt
es jetzt unter uns nicht an guten Baumschulen, selbst in Absicht auf
nordamericanische und andre ausländische Gewächse, woraus Liebhaber
Saamen und junge Zöglinge käuflich erhalten können. Eine vorzüg-
liche Aufmerksamkeit aber verdient die Plantage des Herrn Johann Ni-
colaus Buek,
Handelsgärtners in Hamburg, die eine der vollständigsten
ist, die man finden kann, und eine Menge der seltensten und schönsten aus-
ländischen Bäume und Sträucher enthält. Er hat davon 1779 ein sowohl
mit botanischer Genauigkeit, als auch mit der äußersten Kürze verfaß-

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Vorbericht.

Bey der Ausgabe dieſes zweyten Bandes beziehe ich mich auf das,
was in dem Vorbericht des erſten ſowohl uͤber die Einrichtung,
als auch uͤber die Beduͤrfniſſe dieſes Unternehmens geſagt iſt.

Nur eine Bemerkung, die zu dem Abſchnitt vom Baumwerk ge-
hoͤrt, muß ich hier nachholen.

Ueber die Cultur der Baͤume und Straͤucher in Deutſchland, die
außer dem Plan dieſer Theorie liegt, haben wir, wie bekannt, die vor-
trefflichſten Anweiſungen, die ſich auf eigene Beobachtungen und Verſu-
che gruͤnden, von dem ſeligen Landdroſt von Muͤnchhauſen in ſeinem
Hausvater, und vom Herrn du Roy in der Beſchreibung der
Harbkeſchen wilden Baumzucht:
Anweiſungen, die fuͤr uns brauch-
barer ſind, als die Millerſchen, weil ſie zugleich beſtimmen, was un-
ter unſerm Himmelsſtrich fortkommt. Bey der neuen Charakteriſtik der
Baͤume und Straͤucher, die ich nach dem Beduͤrfniſſe der ſchoͤnen Gar-
tenkunſt entwerfen mußte, habe ich jedoch auf die Bemerkungen dieſer
beyden Beobachter am meiſten Ruͤckſicht genommen. — Auch fehlt
es jetzt unter uns nicht an guten Baumſchulen, ſelbſt in Abſicht auf
nordamericaniſche und andre auslaͤndiſche Gewaͤchſe, woraus Liebhaber
Saamen und junge Zoͤglinge kaͤuflich erhalten koͤnnen. Eine vorzuͤg-
liche Aufmerkſamkeit aber verdient die Plantage des Herrn Johann Ni-
colaus Buek,
Handelsgaͤrtners in Hamburg, die eine der vollſtaͤndigſten
iſt, die man finden kann, und eine Menge der ſeltenſten und ſchoͤnſten aus-
laͤndiſchen Baͤume und Straͤucher enthaͤlt. Er hat davon 1779 ein ſowohl
mit botaniſcher Genauigkeit, als auch mit der aͤußerſten Kuͤrze verfaß-

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[[III]/0003] Vorbericht. Bey der Ausgabe dieſes zweyten Bandes beziehe ich mich auf das, was in dem Vorbericht des erſten ſowohl uͤber die Einrichtung, als auch uͤber die Beduͤrfniſſe dieſes Unternehmens geſagt iſt. Nur eine Bemerkung, die zu dem Abſchnitt vom Baumwerk ge- hoͤrt, muß ich hier nachholen. Ueber die Cultur der Baͤume und Straͤucher in Deutſchland, die außer dem Plan dieſer Theorie liegt, haben wir, wie bekannt, die vor- trefflichſten Anweiſungen, die ſich auf eigene Beobachtungen und Verſu- che gruͤnden, von dem ſeligen Landdroſt von Muͤnchhauſen in ſeinem Hausvater, und vom Herrn du Roy in der Beſchreibung der Harbkeſchen wilden Baumzucht: Anweiſungen, die fuͤr uns brauch- barer ſind, als die Millerſchen, weil ſie zugleich beſtimmen, was un- ter unſerm Himmelsſtrich fortkommt. Bey der neuen Charakteriſtik der Baͤume und Straͤucher, die ich nach dem Beduͤrfniſſe der ſchoͤnen Gar- tenkunſt entwerfen mußte, habe ich jedoch auf die Bemerkungen dieſer beyden Beobachter am meiſten Ruͤckſicht genommen. — Auch fehlt es jetzt unter uns nicht an guten Baumſchulen, ſelbſt in Abſicht auf nordamericaniſche und andre auslaͤndiſche Gewaͤchſe, woraus Liebhaber Saamen und junge Zoͤglinge kaͤuflich erhalten koͤnnen. Eine vorzuͤg- liche Aufmerkſamkeit aber verdient die Plantage des Herrn Johann Ni- colaus Buek, Handelsgaͤrtners in Hamburg, die eine der vollſtaͤndigſten iſt, die man finden kann, und eine Menge der ſeltenſten und ſchoͤnſten aus- laͤndiſchen Baͤume und Straͤucher enthaͤlt. Er hat davon 1779 ein ſowohl mit botaniſcher Genauigkeit, als auch mit der aͤußerſten Kuͤrze verfaß- tes a 2

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Zitationshilfe: Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 2. Leipzig, 1780, S. [III]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst2_1780/3>, abgerufen am 21.11.2024.